Ich nehme Schmand statt Butter oder Milch. HHHmmmmm ....... lecker !
Es ist schon ein Fest, Ihre Beiträge zu lesen…doch als Pfälzerin muß ich auf mehlige Kartoffelsorten bestehen. Aus Geschmacks- und Konsistenzgründen, - denn „festkochende“ führen leicht zu l e i m a r t i g e r Zähigkeit. Die mehlige Kartoffel wiederum entfaltet, im Beisein von Butter, Milch und Salz, das vollumfängliche, das absolut- intensive, das betörend-exzessive KARTOFFELMOMENT. In keiner Zubereitungsvariation entwickelt eine Kartoffel einen derart „identitären“…hahaha….sich selbst verwöhnenden Geschmackshöhepunkt wie bei ihrer Transformation in Püree. …..hmmmm, gehˋ gleich mal in die Küche und setzˋ ein paar Kartoffeln auf….
Ich gebe nicht ” Butterflöckchen ” in die Kartoffelmasse , sondern bevorzuge ” Bayerisches Olivenöl “; das ist nach Meister Schuhbeck ” braune Butter ” . Damit kommt der Buttergeschmack viel besser zur Geltung .
Wer alte Kartoffelsorten sucht, wird in der Lüneburger Heide fündig. Da gibt es den Bauer, der damals Linda gerettet hat. Er hat sich Kartoffeln verschrieben und hat jedes Jahr viele verschiedene Sorten im Angebot. Ich kaufe da jedes Jahr eine Menge verschiedenen Sorten und habe mich mittlerweile durchprobiert und meine Lieblingssorten gefunden. Unter Anderem bekommt man da die erwähnten Sorten “LaRatte”, “Bamberger Hörnchen”, selbstverständlich die “Linda” und viele andere mehr. Ich weiß nicht, ob man hier Links posten darf - aber wer suchen will, googelt einfach nach “Rettet Linda”.
Vor vielen Jahren, als das Wünschen noch geholfen hatte und ich im Saarland wohnte, war mal ein Team des Saarländischen Rundfunks auf dem Blieskasteler Bauernmarkt unterwegs. Also dort, wo man damit warb, dass es nur Produkte aus der Region zu kaufen gäbe. Und, Vorhang auf, was glauben sie, woher die dort angebotenen Kartoffeln stammten? Aus Ägypten! Alle! Ausnahmslos! Ob die jetzt fest- oder meligkochend waren, habe ich aber vergessen.
ich mache es nach der Absorptionsmethode wie Reis: kleingeschnittene Kartoffel in Milch und Butter erhitzen, bis sie weich sind. Kurz vorm Stampfen mache ich noch kleingehackte Zitronenschale rein.
Jetzt muß ich doch noch was schreiben, obwohl ich nicht wollte…so viele Experten hier. Es gibt grundsätzlich 2 Betrachtungsweisen: küchentechnisch/ lebensmitteltechnologisch, sowie geschmacklich. Dazu gehört, wie Fr. Olmes richtig schreibt, nie mit Pürierstab oder schnellem Mixer ins Pürree, da sonst Kleister. Kartoffeln durchdrücken, mit kleiner Scheibe, dazu Butter und warme Milch , bis die Konsistenz stimmt. Spitzenköche neigen natürlich dazu, komplizierte Prozeduren zu verwenden, um ihre Preise zu rechtfertigen, wer’s glaubt, wird selig. Man kann alles übertreiben. Die Aussage, der Bauer müsse die Sorte wechseln, “damit man Schädlinge, Pilze etc in Schach hält. Ein Bauer kann einfach nicht jahrelang dieselbe Sorte anbauen.” (@Neininger), ist wie begründbar? Glauben Sie, die Schädlinge oder Pilze kümmern sich um Sorten? Kartoffel ist Kartoffel, und der Kartoffelkäfer frisst ohne Ansehen der Sorte, sogar andere Nachtschattengewächse, z.B. Auberginen oder Tomaten. Diese darf man übrigens nicht neben Kartoffeln anbauen, wegen Übertragung von Krankheiten/ Schädlingen. Der Bauer darf nicht länger Kartoffeln auf demselben Feld anbauen, da diese nicht “selbstverträglich” sind, da ist die Sorte völlig wurscht. Er richtet sich dabei aber nach den Anforderungen seiner Abnehmer aus der Lebensmittelindustrie/dem Handel, was diese von ihm wollen. Zudem kommen immer mal wieder Neuzüchtungen auf den Markt, mit optimierten Eigenschaften, z.B. für Pommes frites, dann baut er eben diese an. Der Verbraucher wird eh’ für dumm gehalten, wie bei nur noch “roten” und “grünen” Äpfeln, deshalb sagt man ihm meist nicht mehr die Sorte, nur die Kocheigenschaften. Das scharfe Zeug heißt übrigens Meerrettich, Frau Schneider, und Herr Szabo sollte sich ein Schnitzel bestellen und nicht “einen Wiener Schnitzel”, denn es heißt das Schnitzel, nicht der Schnitzel, aber sei Ihnen verziehen, ich könnte auch nicht richtig auf Ungarisch schreiben, ich gestehe. Ich bin heute wieder böse, ich weiß…
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