Raclette ist nun wahrlich die unterste Stufe menschlicher Ernährung und das liegt nicht nur am Käse, der arg wie erwärmtes Erbrochenes riecht.
Feuerwerk für Freiheit! Nieder mit Habock!
Der praxisbewährte Ossi überbrückt die Zeit beim Fondue zwischen der Garwerdung der Fleischstücken einfach damit, noch mehr Spieße mit Fleisch im Fett zu versenken. Faustregel: Mit 8 bis 10 gleichzeitig versenkten Spießen kann man ununterbrochen der Reihe nach wegessen. Einer ist immer gerade fertig. Lustig sind dann die wegen der Unübersichtlichkeit im Topf vergessenen Teile. Aber dafür gibts ja den Hund. Oder die Katz. Guten Rutsch !
In Einem haben Sie leider nicht so ganz Recht, Herr Etscheit: Da Neujahr auf einen Sonntag fällt, ist es in fast allen deutschen Bundesländern kein Feiertag; da gibt es lediglich 2 Ausnahmen nach meinem Wissen, da dies Ländersache ist. Wer das Pech hat, trotzdem an Neujahr arbeiten zu müssen (wovon es sicherlich nicht wenige geben wird), kriegt den “Feiertag” also nicht einmal angemessen vergütet, geschweige denn Überstunden. Man denke nur an Feuerwehrleute, medizinisches Personal, Fahrer im ÖPNV und dergleichen mehr, die quasi im Hintergrund, wie selbstverständlich, jeden Tag, ohne Ausnahme, ihre Arbeitskräfte verkaufen müssen. Die forcierte Flexibilisierung der Arbeitszeiten tut da ihr Übriges. Es ist, wie Sie mit “Fondue interruptus” beschreiben: der gerade fertig gewordene Happen macht Lust auf Mehr, die aber in Frust umschlägt, weil man relativ lange warten muß (wer bewußt wartet, für den zählt jede Minute als Kriegsminute, nämlich doppelt). Ein Fondue, ganz gleich, ob mit Fleisch oder Käse, ist auch ein nicht zu unterschätzender Geruchsfaktor in einer (kleinen) Wohnung. Ich für meinen Teil habe in all den letzten Jahren nicht wirklich Lust auf dieses Gericht verspürt, zumal ich es reichlich sinnfrei finde, ein Gesellschaftsessen (wozu sonst die vielen kleinen Ausbuchtungen im Fleischfondue-Kessel oder die 6-8 Käsepfännchen?) ganz alleine zu verspeisen. Feiern sind dazu da, daß die Menschen zusammen kommen. Ob es ein Klassiker wie gekochte Fleischwurst wird oder ein Fondue, ist da fast schon nebensächlich—hauptsache, die Leute werden satt & man hat Spaß.
Hach, wie sind Herr Autor heute wieder von erlesenstem Geschmackkhe! Erkläre Er uns doch bitte, wie der Speichel der Mitesser ins Caquelon gelanget. Hierzulande in der tiefsten ostzonalen Provence verwenden wir die Fonduegabel in der Tat zum Brutzeln von Fleisch, vorzugsweise Schweinefilet und Geflügelbrust. Wir ganz schlimmen Barbaren - rechts des Rheins beginnt Asien! (Konrad Adenauer zugeschrieben) - verwenden mitunter sogar Kasseler. Die gegarten Stücke werden mit dem bereitliegen Besteckmesser von der Fonduegabel getrennt und anschl. mit Gabel und Messer verzehrt. Selbiges empfiehlt sich auch für die in den Käse getauchten Brotstücke beim Käsefondue. Gerade wegen des Bodensatzes haben wir uns vom Käsefondue verabschiedet und bevorzugen Fleisch. Das wird sogar, man glaubt es nicht, mit bloßen Händen(!) auf die Gabel gesteckt! Wenn da einer Schwitzehändchen hat oder zwischendurch heimlich in der Nase popelt! Dank des siedend heißen Fettes ist das aber alles so was von steril! Als Hochzeitsgeschenk bekamen wir vor 36 Jahren u.a. ein Fondueset mit einem spiritusbetriebenen Rechaud, heutzutage ist das Teil kalecktrisch mit Netzstecker. Die gesellige Silvesterrunde besteht bei uns meist nur aus der besten Frau von allen, einer lieben alten Freundin und pensionierten Kollegin und meiner Wenigkeit. Auf geschmolzenen Käse verzichten wir dennoch nicht gänzlich. Die beste Frau von allen schiebt dazu einen fertigen Ofenkäse ins Rohr, der nach 15 min über Kreuz eingeschnitten wird; die Ecken werden nach außen geklappt und das ganze weitere 10 min erwärmt. Zusammen mit etwas Kopfsalat aut idem ersetzt dies uns ab und an ein ganz alltägliches Abendessen außerhalb von Festtagen.
Zur Böllerei: Ich schließe mich dem Gebaren von Herrn Scholz und Herrn Steinmeier an, predige Gemeinsamkeit und Zusammenhalt und dividiere in der Praxis alles auseinander und grenze bis in die kleinste Verästelung aus. Seit zwei Tagen propagieren verschiedene Radiosender “Brot statt Böller” und das Leid der Hunde bei der Böllerei. Wir reden hier von offiziell 120 Millionen Euro Umsatz Silvesterfeuerwerk. Also peanuts im Vergleich mit 1700 Millionen Euro Hundefutterumsatz. Ohne Hundebespaßungsartikel und Tierarztkosten. Erschreckend die gigantischen Umweltschäden die der vierbeinige Familienersatz, das letzte Kind hat ein Fell, so das Jahr über an CO² heraushechelt. Darum Böller statt Hunde! Zu Katzen, Kindern und Grünen fällt mir auch noch etwas ein.
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