Öko, Bio, Fair Trade, Vegan und Green sind für mich ausschließlich hassenswerte politische Kurzparolen der Khmer Vert.—- “Natürlichkeit”? Ist das nicht voll nazi?——“Im Weinberg bedeutet das Primat der „Natürlichkeit“ die Umstellung auf biologische oder biodynamische Wirtschaftsweise („Demeter“) unter größtmöglichem Verzicht auf synthetischen Dünger und Pflanzenschutzmittel, inklusive esoterischer Merkwürdigkeiten.” - “Nachdem es gelungen war, die Gunst und Fürsprache des Hitlerstellvertreters Rudolf Heß zu erlangen, wurde auch die Belieferung des Rudolf-Heß-Krankenhauses mit Demeter-Gemüse aufgenommen.[8] 1937 stellte Bartsch fest, „dass sich die führenden Männer der Demeter-Bewegung rückhaltlos mit ihren Kenntnissen und Erfahrungen dem nationalsozialistischen Deutschland zur Verfügung gestellt haben.“ - Ob die das wissen, das mit der Natürlichkeit und Demeter?—- “Die Umwertung traditioneller Werte ist eine Grundbedingung woker Gesellschaftsdekonstruktion.” - Sag ich doch! Da kommen die Braunen im grünen Gewand! - Ich würde den orangenen “Wein” jedoch gerne mal kosten. Und das Sauerbier ebenfalls ... Ich habe bei mir vor einem Monat einen Kasten “Beck’s UNFILTERED” entdeckt. Der stand im kühlen Keller und das Bier war im November 2022 abgelaufen. Was soll ich sagen? Das Bier schmeckt noch immer ganz fein und komplex.
Sauerbiere, die ungefiltert und unpasteurisiert in die Karaffe abgefüllt wurden, um sie sofort zu trinken hatten im/am Harz den ihre Wirkung auf den Verdauungstrakt treffend beschreibenden Namen Puparschknall. Leider mit der letzten Verstaatlichung Anfang der 70er Geschichte.
Bislang hat mir noch kein einziger Bio-Wein geschmeckt.
Chacun à son goût. Mag Jeder das essen und trinken, was im behagt. Grünfutter, Insekten, Schnecken oder lebende Tiere, 14 Tage lang vergrabenes Fleisch, süssen oder sauren oder auch gar keinen Wein: Er hat von mir keine Reaktion, weder positiv noch negativ, zu erwarten. Allerdings fordere ich das Gleiche auch mir gegenüber ein.
Frank Schoonmaker hat in seinem Klassiker zum deutschen Wein den modernen Stand der damaligen Weinbautechnik noch ausdrücklich gelobt. Heute würde er dafür als Strafe zum Grutbiertrinken verdonnert.
Also, ich mache auch Wein. Der Sauerkirschwein war hervorragend. Allerdings habe ich festgestellt und das sollte sehr ernst genommen werden, das im Gärprozess CO2 entsteht. Das CO2 entweicht in die Umgebungsluft und führt somit zum Klimanotstand. Jedem sollte angesichts eines Gläschen Weines klar sein, er ist ein Umweltschw..-sünder . Die restlichen selbstgemachten Weine, da fehlt mir das Händchen, könnte man der Schweinemast zuführen. Ich versuche es trotzdem wieder.
Der Autor schreibt: “...als es üblich war, die oft säuerlichen deutschen Tropfen mittels großzügiger Zuckerbeigabe (Chaptalisation) gefälliger und marktgängiger zu machen,”—das ist leider sachlich falsch, denn als Chaptalisation bezeichnet man eine nach dem französischen Chemiker Jean-Antoine Chaptal benannte kellertechnische Maßnahme zur Erhöhung des endgültigen Alkoholgehalts (!) von Wein durch Zugabe von Zucker zum Traubensaft oder Most vor bzw. während der Gärung. Dadurch wird der Wein nur “stärker” aber eben nicht “süßer”/gefälliger. Grund war der wohl oft zu niedrige Zuckergehalt des Mostes, der nicht zu verkäuflichen Weinen geführt hätte. Daß der aus der tatsächlich betriebenen Aufzuckerung des fertigen Weins (meist mit unvergorenem Most der selben Sorte) resultierende, “liebliche” Wein lange als “Kopfwehwein” verschrien war, lag an der dadurch erforderlichen Behandlung des fertigen Produktes mit Schwefel (z.B. Kaliumdisulfid=E224), um eine Nachgärung des unvergorenen Zuckers zu verhindern. Tatsächlich gab es aber 1985 den Glykolweinskandal, als Wein damit versetzt wurde, was eigentlich ein Frostschutzmittel ist. Kam vielleicht den im Winter im Freien nächtigenden Pennern zugute, die damit vor dem Erfrieren geschützt waren, aber letztlich gesundheitsschädlich. Und auch die Zuckermenge, die legal zugesetzt werden darf, um eine “schlechte” Ernte auf das erforderliche Niveau von zumindest Qualitätswein zu bringen, ist gesetzlich begrenzt, da die Versuchung groß ist, höhere Qualitätsstufen durch reichlich Zucker zu erreichen. Streng verboten ist aber die Nasszuckerung, da dadurch die Menge erhöht werden kann. Ein mir bekannter Biowinzer wurde meist sehr geheimnisvoll, wenn im Herbst der Lastzug von Südzucker vorfuhr, obwohl er sich ja bei der erlaubten Trockenzuckerung nichts vorzuwerfen hatte. Sieht halt nicht so “bio” aus, wenn der Zucker aus der Fabrik stammt, aber er will ja seine Weine auch als bestimmte Qualität verkaufen…
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