Die Paella hat mit Andalusien sehr wenig zu tun, lieber Herr Etscheit. Sie ist deshalb kein spanisches Nationalgericht, auch wenn als Paella gelabelte und hier “Paela” ausgesprochene, matschige und regelmäßig unten angebrannte Reispampen auf Sommerfesten gerne einen spanischen Kolorit erzeugen sollen. Die echte Paella kommt aus der Region Valencia, ist sehr lecker und wie Sie richtig schreiben, aufwendig in der Zubereitung, Ihre Grundlage ist der runde Reis aus dem Anbaugebiet des Ebrodelta, ebenfalls in der Region Valencia. Als proteinige Zutat verwendet man für das Original Kaninchen oder “conejo”. Alles andere wie Hühnchen oder tiefgefrostetes Krustengetier ist eigentlich Fake aber eben billig. Italien kennt ähnliche, wenn gut und mit dem richtigen Reis zubereitet ebenfalls außergewöhnlich leckere Gerichte als Risotto. Zur Paella paßt als Dessert natürlich dann die Crema Catalana, aus der Nachbarregion des País Valenciano.
Norwegen? Die “Spanische Vanilletorte” sollte aber als kulturelle Aneignung wirklich gecancelt werden, denn die ist so deutsch wie Toast Hawaii.
Ich wiederhole Sie, Herr Etscheit: “Seit 1960 kein einziger EM-Titel.” Und EM stimmt…
Sie sind so gemein, Herr Etscheit. Da wollte ich doch gleich den Besserwisser geben und Sie darüber aufklären, wie gefährlich es ist, eine katalanische Spezialität nach Spanien zu verfrachten. Und ich überlegte mir schon zu schreiben, Sie sollten Ihren Wohnsitz geheim halten, damit es vor Ihrem Haus nicht zu Demonstrationen katalanischer Nationalisten käme. Aber nein, Sie haben es bewußt darauf angelegt, einen in die Irre zu führen, einen zu verleiten, Ihnen nebst Unkenntnis in englischer und deutscher Fußballgeschichte auch noch völlige Inkompetenz in iberischer Crème-Tradition zu bescheinigen. Und wie hätten Sie, hätte ich einen entsprechenden Kommentar geschrieben, es genossen zu antworten: Hechinger, wer bis ans Ende liest, ist klar im Vorteil! Und wenn Sie das nur im Stillen gedacht hätten. Aber dieser Sieg ist Ihnen nicht gegönnt, denn ich habe Ihren Beitrag tatsächlich bis zum Ende gelesen. Damit steht es 1:0 für mich. Ich hoffe, daß Sie sich jetzt so richtig ärgern. Aber ich weiß, Sie werden es nicht tun. Denn wer sich mit einem Spötter anlegt, bekommt keine Empörung zurück, sondern nur neuen Spott. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen schönen Sonntag.
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