Die SPD ist nach Auszählung aller Wahlkreise mit 25,7 Prozent als stärkste Kraft aus der Bundestagswahl hervorgegangen. Das geht aus den Angaben des Bundeswahlleiters hervor. Damit hat die Partei erstmals seit Jahren wieder Zugewinne zu verzeichnen. Ihr bisheriger großer Koalitionspartner CDU/CSU ist hingegen nach 16 Jahren Regierungszeit von Kanzlerin Angela Merkel mit 24,1 Prozent auf ein Rekordtief gestürzt. Die Grünen konnten mit 14,8 Prozent das beste Ergebnis ihrer Geschichte erzielen und drittstärkste Kraft werden, aber blieben deutlich hinter den Erwartungen durch bessere Umfragewerte zurück. Die FDP konnte sich auf 11,5 Prozent verbessern. Die AfD sei mit 10,3 Prozent gesunken und ist damit nicht mehr stärkste Oppositionsfraktion. Die Linke fiel auf 4,9 Prozent, doch durch den Gewinn dreier Direktmandate in Berlin und Leipzig können ihre Abgeordneten in den Bundestag einziehen, obwohl sie die Fünf-Prozent-Hürde gerissen haben.
In welcher Konstellation Deutschland künftig regiert wird, ist noch vollkommen unklar. Sowohl SPD als auch CDU erheben den Anspruch, eine Regierungskoalition unter ihrer jeweiligen Führung zu bilden. Nur die AfD kann sich ihrer Rolle in der Opposition sicher sein. Ihr gegenüber bleiben alle anderen Parteien derzeit auf Abgrenzungskurs.