Trotz 20.000 Mitarbeitern in den Ministerien kauft die Bundesregierung Jahr für Jahr für viel Geld externe Expertise zu, meldet n-tv.de. Alleine im ersten Halbjahr hätten sich die Rechnungen dafür auf 186 Millionen Euro summiert. Spitzenreiter bei den Investitionen in externe Beratung seien das Innenministerium mit 79,8 Millionen Euro und das Finanzministerium mit 48,2 Millionen Euro. Danach würden das Gesundheitsministerium mit 16,3 Millionen und das Verkehrsressort mit 16,0 Millionen Euro folgen. Ausgerechnet das Verteidigungsministerium, das im letzten Jahr für Schlagzeilen wegen hoher Beratungskosten sorgte, habe dagegen nach eigener Aussage als einziges Ministerium von Januar bis Juni gar kein Geld für Berater ausgegeben. Die zitierten Zahlen stammen aus einer Antwort des Finanzministeriums auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Matthias Höhn.
Kritiker hielten den Einkauf von externem Sachverstand für zu teuer, der angesichts der Fachleute in den Ministerien auch nicht zwingend notwendig sei. Zudem werde zu großer Einfluss auf die Regierungsarbeit befürchtet. Ein Vergleich der neuen Zahlen zum Vorjahreszeitraum sei nicht möglich, da 2019 bei der Erfassung andere Kriterien angelegt worden seien. So erkläre sich auch, dass das Verteidigungsministerium im ersten Halbjahr 2019 mit Ausgaben von 154,9 Millionen Euro für "Beratungs- und Unterstützungsleistungen" Spitzenreiter in der Statistik war, und in diesem Jahr als einziges Ministerium 0 Euro für die ersten sechs Monate angeben konnte. Eine Ministeriumssprecherin habe das damit begründet, dass diesmal gemäß einer Definition des Haushaltsausschusses nur "externe Beratungsleistungen" - also keine Unterstützungsleistungen mehr - angegeben werden mussten.