Gastautor / 13.09.2015 / 20:46 / 9 / Seite ausdrucken

Bundesregierung erfüllt die Forderungen des “Packs”

Manfred Haferburg

Ossis werden sich des absurdistanischen Slogans erinnern: „Überholen ohne Einzuholen“. Gemeint war, dass die DDR den Westen überholen wird, ohne ihn einzuholen. Mehr Panzer waren eben wichtiger als mehr Nivea-Creme.

Jetzt wurde die Groko-Kanzlerin überholt, ohne dass sie eingeholt wurde. Sie wurde wie ein Facebook-einladender Teenager von dem Gästetsunami überrollt, den sie aus ihrem Elfenbeinturm heraus nichtsahnend losgetreten hatte. Die Mutter aller Gläubigen hatte wohl die Dynamik ihres Überschwangs unterschätzt, als sie sich über jedes Recht und Gesetz hinwegsetzte und die Welt einlud, am deutschen Wohlstand teilzuhaben. Aus der Willkommenskultur wurde über Nacht eine Willbleibenskultur. Schade, waren ja auch zu nett, die KanzlerInnen-Selfis mit den Flüchtlingen.

Peinlich, peinlich. Nunmehr erfüllt die Regierung die Forderungen der ewig Gestrigen, die sie noch vor einer Woche als „Pack“ abgetan hatte. Aber die Chuzpe deutscher Politiker lässt absolut nichts zu wünschen übrig: „Die Maßnahmen sind im Einklang mit dem Schengener Abkommen und Dublin III“. „Wir müssen ein wenig Ordnung an unsere Grenzen bringen“. Hatte nicht Angela Merkel gerade Dublin außer Kraft gesetzt und die „Ostblocknationalisten“ aus Ungarn, Polen und der Slowakei ordentlich abgekanzlert? Und wie stehen nun all die servilen Willkommenheißer, Zeichensetzer, Fremdschämer, Lichtausmacher und Vorreiter bis hin zu den pöbelnden C-Promis der Schauspiel- Sänger- und Komikergilde da?

Glaubt jemand, dass die Szenen an österreichisch-deutschen Grenzen nettere Bilder produzieren werden als die an Ungarns Grenzen? Sollen die tausende Bundespolizisten den Elenden der Welt Willkommenslieder vorsingen und Luftballons steigen lassen? Die Polizei tut mir schon heute leid, wenn ich an die deutsche Berichterstattung über die morgigen Grenzkontrollen denke. 

Auch könnte das Wahlvolk ein wenig angepisst sein. Schließlich hat es geduldig jahrelang Beschimpfungen und Verunglimpfungen linker Politiker (Maas: Latenznazis in Nadelstreifen; Gabriel: Pack…) ertragen müssen, um nun zu sehen, dass die „irrationalen Ängste der besorgten Bürger“ doch nicht so ganz substanzlos waren.

Und die Medien? Da gilt wohl eher: „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern“. Oder noch wahrscheinlicher: „Augen zu und durch“, schließlich haben wir es mit Überzeugungstätern zu tun.

Die Leidtragenden werden die echten Flüchtlinge sein. Und die echten Steuerzahler. Eine Regierung mit einem Minimum an Anstand würde sich entschuldigen und den Platz für Neuwahlen freimachen. Aber der Anstand ist den meisten Abgeordneten schon bei den Abstimmungen zur Griechenrettung abhandengekommen.


Manfred Haferburg ist in der DDR aufgewachsen und lebt heute in Paris

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Marc Jenal / 13.09.2015

Jedes Kasperletheater hat mehr Stil, Verstand und Würde als das was ein Grossteil der Medien- und Politlandschaft täglich herauswürgen. Jahrelang hat man vereint und alternativlos jegliche Kritik/Sorge an kulturferner Migration und den nachhaltigen Auswirkungen der bereichernden, transfergestützten Parallelgesellschaften als haltlos und dunkel abgeurteilt und niedergestampft. Vor kurzem “Wir können das.” Geltendes EU-Recht umsetzen, Wirtschaftsmigranten am Grenzübertritt hindern, bzw. Flüchtlinge ins Ersteinreiseland zurückschicken, das kann nur dieser scheinbar böse, rechtsradikale Orban. Ein jeder wollte ihn massregeln und belehren. Kaum stehen ein paar zehntausend vor der eigenen Türe, bricht das ganze absurde Polit- und Medientheater zusammen, man sieht der Realität ins Auge, wechselt ohne mit der Wimper zu zucken die herausposaunte Botschaft aus. Die Herbeigerufenen - “Refugees welcome” - sind tatsächlich gekommen, mit genauen Vorstellungen wohin und was sie wollen/verlangen, Hunderttausende werden folgen. Wir ahnen dass Mineralwasser, Stofftiere und Zelte auf Dauer nicht reichen. Dass es irgendwann Winter wird, die Leute meist unsere Sprache nicht sprechen und teilweise unsere Kultur nicht schätzen (mit Ausnahme der Transferkultur) könnte die Lage verschärfen. Müssen nun sogar Wirtschaftsflüchtlinge abgewiesen werden, wie es das gesellschaftlich abgehängte Pack mit seinen diffusen Ängsten und das Gesetz verlangt hat? Kein Problem. Da die “Leitmedien” samt GroKo ihre Kehrtwenden jeweils gemeinsam vollbringen, wird auch diese relativ glatt über die Bühne gehen.

Carina Mittmann / 13.09.2015

Bitter, mehr bleibt mir nicht zu sagen. Und - abwarten und Tee trinken :) Auch wenn wir Deutsche sind, dürfen wir hinsichtlich der Flüchtlinge an die Einhaltung europäischer Vereinbarungen erinnern und uns der Konsequenzen der Nichteinhaltung erwehren. Es sollte nicht zu Lasten der echten Flüchtlinge gehen und zu Lasten der gutwilligen Bürger. Flieht man nicht im Falle der Notlage in den nächstgelegenen freien und sicheren Staat? Und das ist für Syrer Deutschland? Und ebenso für Marokkaner geschweige denn für “Flüchtlinge” aus dem Ostbalkan? Sind wir nicht ein Land mit der höchsten Bevölkerungsdichte in Europa? Ist es nicht auch eine Art Anmaßung, sich für all das verantwortlich zu fühlen? Ich empfinde ähnlich freundlich euphorisch wie 1989, als die Mauer fiel. Es sind arme Menschen, die kommen. Aber diese Aufgabe geht ganz Europa an, nicht nur uns. Und so, wie die Flüchtlinge in Deutschland verteilt werden, müssen sie auch in der EU verteilt werden. Das mag nicht allen gefallen, aber solange für das Auskommen und die Sicherheit gesorgt ist, sollten sie nicht zu wählerisch sein. Falls doch, würde das womöglich den Flüchtlingszustrom bremsen und etwas über die tatsächliche Intention der Flucht verraten.

Marion Köhler / 13.09.2015

Seit Wochen äußere ich mich mündlich und schriftlich , dass sich die Bundesregierung genauso verhält, wie die DDR-Regierunng 1989. Damals habe ich mich aktiv engagiert und heute versuche ich, Menschen aufzurütteln, dass die Politiker nicht weiter an ihrem Volk vorbeiregieren dürfen. Von Tag zu Tag gibt es immer mehr Menschen, die das wollen, aber sagen tun es immer noch zu wenige, denn das dunkle Wort Nazi fällt allzuoft. Und die das rufen, werden von der Politikerelite dazu aufgerufen. Besonders haben mich die Äußerungen des Bundespräsidenten über das Dunkeldeutschland, aufgeregt.Ich glaube, wenn sich alle Regierungen seit der Wende, Gedanken über die Menschen in der ehemaligen DDR gemacht hätten, dann wären Lohn- und Rentenangleichungen ua. Maßnahmen gewesen, um die Bürger im Osten nicht als lästiges Anhängsel sich fühlen zulassen. Das hätte erst einmal mehr Geld gekostet, aber nach 25 Jahren gäbe es dieses Ost-Westgefälle vielleicht nicht mehr und die Rechten wären ihrer Grundlage beraubt. Doch nun hat Herr Gauck den Spalt zwischen Hell- und Dunkeldeutschland immens vergrößert. Das war höchst unpräsidential. Dazu noch Pack und Hetzer. Das macht das Maß voll. Ich hoffe nur, dass die Vernunft die Oberhand bekommt, aber die vielen Gutmenschen, lassen mich das bezweifeln.

Philipp Richardt / 13.09.2015

Puh, zum Glück gibt es die Achse. Die Grenzschliessung wird nicht von Dauer sein. Wenn genug Druck aus dem Kessel genommen wurde, wird das EU-Subventionsprogramm für Schleuser, Menschenhändler und Mafiaorganisationen aller Couleur weitergehen.

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