Der bürokratische Aufwand kostet die deutsche Wirtschaft jährlich 67 Milliarden Euro. Auch die hohen Energiekosten, Klimaschutzauflagen und die Cyberkriminalität werden als nachteilig für den Standort Deutschland angesehen.
Eine neue Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft hat analysiert, welche Faktoren Deutschland als Unternehmensstandort unattraktiv machen, meldet merkur.de. 300 deutsche (und gesondert 300 bayrische Unternehmen, da die Studie im Auftrag der Vereinigung der bayrischen Wirtschaft erstellt wurde) wurden zu 18 Faktoren, die mögliche Risiken für ihr Unternehmen darstellen, befragt. Überraschenderweise sind es nicht die Arbeitskosten oder der immer wieder beklagte Fachkräftemangel und auch nicht die Konkurrenz aus China, die am meisten Sorgen bereiten, sondern die deutsche Bürokratie.
54 Prozent der befragten deutschen Unternehmer schätzen die Last der Verwaltung als hohes Risiko ein. Insbesondere international stärker aufgestellte Unternehmen empfinden die Verwaltungsbelastung als erheblich. Der Aufwand für Bürokratie ist ein wichtiger Grund für Abwanderung von Firmen und kostet die deutsche Wirtschaft jährlich 67 Milliarden Euro. Würde man diese einsparen, könnte man einige Haushaltslöcher stopfen bzw. sich Neuverschuldung sparen.
Ein weiteres bedeutendes Risiko stellt die Cyber-Kriminalität dar. Über 50 Prozent der großen Firmen sehen hier eine Bedrohung, wobei auch kleinere Unternehmen betroffen sind. Angriffe führen zu hohen Schäden, die allein im letzten Jahr über 260 Milliarden Euro betrugen. Neben externen Herausforderungen wie Cyberkriminalität gibt es auch interne Probleme wie hohe Energiekosten, die für viele deutsche Firmen ein erhebliches Risiko darstellen. Besonders das Verarbeitende Gewerbe ist hiervon betroffen. Hingegen werden „unmittelbare Klimarisiken“ (also vermutlich Extremwetterereignisse) als das geringste Problem eingestuft. „Klimapolitik“ hingegen wird als mittelmäßiges Risiko gesehen: Die besonders strengen EU-Vorgaben zum Klimaschutz schwächen die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Firmen im internationalen Vergleich.