Und nun sollen die Steuerzahler für diese privaten Entscheidungen eine Bürgschaft zu übernehmen aufkommen? Sollten die Bürgen nicht in der Lage gewesen sein zu wissen, was sie dort unterzeichnen und daher von ihren aus den Bürgschaften entstandenen Schulden entlassen werden, bitte ich um die Prüfung einer Vormundschaft. Denn wer nicht mündig genug ist für die freiwillig eingegange Bürgschaft die Verantwortung zu übernehmen, ist eventuell auch nicht reif genug andere Rechtsgeschäfte zu tätigen.
Wer eine solche Bürgschaft eingeht, ist selber schuld und muss auch dafür einstehen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Ich habe mal gelernt - schreib’ hin, scheib’ her, schreib’ niemals quer (Wechsel) - Bürgen musst du würgen (Bankpraxis) Bürgschaften werden verlangt, wenn sonst niemand bereit ist, das finanzielle Risiko einzugehen. Wenn weder Banken, noch der Staat dieses Risiko übernehmen, warum sollte es der Einzelne tun? Der Kopf ist zum Denken da.
Unter „Übernahme von Verantwortung” verstehe ich, dass ich für eigenes Handeln oder Nicht-Handeln einstehen muss. Aber Verantwortung wird ja seit spätestens 1968 anders definiert. Konnte man bei der RAF wenigstens noch eine amorphe Gruppe vermuten, unterzeichneten spätere Terroristen nur noch mit stets wechselnden Fantasiebezeichnungen - so auch beim G20-Gipfel in Hamburg. Aber auch Manager und Politiker behaupten, Verantwortung zu tragen - übernehmen jedoch nicht die daraus erwachsenden Konsequenzen. Im schlimmsten Fall lassen sie ihren Job sausen und verabschieden sich mit Millionenabfindungen oder einem lukrativen Job in staatlichen Unternehmen - oder bei der EU.
Und der Mann will ein Liberaler sein? Er sollte sich ggf. mal damit auseinandersetzen, was das bedeutet. Stichwort: Eigenverantwortung. Ich werde all diese Äußerungen von angeblichen Liberalen bei meiner Einschätzung der Partei FDP berücksichtigen. Vor allem am Sonntag.
Auf nichts kann man sich mehr verlassen! Ein FDP-Mann empfiehlt die Weitergabe persönlicher Verantwortung an den Staat! Und wie würdelos ist das Verhalten der sog. Bürgen. Sowas kommt von sowas: wenn der Staat protektionistisch und überregulierend infantilsiert!
Ich hätte einen solchen Votstoß der Verantwortungslosigkeit und Vollkaskomentalität von Linken oder Grünen erwartet, aber nicht von einem FDP-Politiker, womit Herr Lindner der Phrasendrescherei überführt ist. Auch an der FDP eines Gerhard Baum hat sich nichts geändert. Verantwortung übernimmt der, der für sein Handeln die Konsequenzen trägt, nicht der, der für seine feine Moral und sein erhabenes Gefühl über andere dann die Allgemeinheit bezahlen lassen will.
Das ist wieder einmal typisch für das moralisierende Fordern und Handeln der „edlen Seelen“: sich als moralisch höher stehendes Wesen zu gerieren, die Kosten dafür dann allerdings der Allgemeinheit aufzubürden. Das christliche Gebot der Nächstenliebe richtet sich ausdrücklich an den einzelnen Menschen, nicht den Staat, der per se keinen „Nächsten“ hat. Im übrigen kann mein „Nächster“ wohl nicht die halbe Menschheit sein.
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