Thomas Rietzschel / 04.11.2020 / 14:30 / Foto: Lionel Allorge / 14 / Seite ausdrucken

Brutto für netto – die Corona-Buchhaltung

Abend für Abend werden wir von ARD und ZDF über die Corona-Neuinfektionen informiert. In der letzten Woche stiegen die Zahlen Tag um Tag von 8.685 am 26. Oktober auf 19.059 am 31. Am 1. November fielen sie auf 14.177, da viele Gesundheitsämter die Testergebnisse des Wochenendes erst am Montag an das RKI weiterleiten. Zusammenrechnet ergeben die Summen dieser sieben Tage 103.749 Fälle, die den bis dahin ermittelten zuzuschlagen wären. 

Ein erschreckendes Ergebnis, wenn man den Schummel für bare Münze nimmt, sich verführen lässt, die kolportierte Bilanz für die tatsächliche anzusehen: brutto für netto. Müsste doch bei einer exakten Buchhaltung der drastische Zuwachs an Neuinfektionen mit weiteren Daten abgeglichen werden: erstens mit der Zahl der Genesenen und zweitens mit der jener, die trotz positiver Testergebnisse keine Symptome zeigen, mithin nicht den Erkrankten zugerechnet werden dürfen.

Anfangs, im Frühjahr dieses Jahres, ist das bisweilen noch berücksichtigt worden. Unterdessen jedoch, nach der Umschaltung in den Panik-Modus, zählen allein die absoluten Zahlen, mehr noch die Verkündung ihrer sensationell anmutenden Steigerung. Wer es genauer wissen will, muss selbst recherchieren. Allein die Meisten sind bereits derart verunsichert, psychisch so angegriffen, dass sie sich dazu nicht aufraffen. Die Nachrichten haben sie kirre gemacht. 

Wenig hilfreich

Kaum ein Tag vergeht, an dem die dramatisch aufgebauschten Berichte keine Furcht schüren würden, Ängste, die den Blick auf das wissenschaftlich Nachprüfbare verstellen, uns mehr verschrecken als aufklären, ansteckender als das Virus. Das mag im Interesse einer Politik liegen, die nur noch mit diktatorisch verhängten Maßnahmen über ihr Missmanagement hinwegzutäuschen vermag. Gegen die Pandemie indes ist so nur wenig bis nichts auszurichten. Wer dagegen etwas unternehmen wollte, nicht fremdgesteuert von persönlichem Machtverlangen, sollte gerade bei der Verbreitung der Hiobsbotschaften peinlichst bei der Wahrheit bleiben. 

Und dazu gehört nun einmal mehr als ein Katastrophen-Journalismus, bei dem das Relativierende unter den Tisch fällt. Denn auch damit können die Virologen heute aufwarten. Sind sie sich unterdessen doch einig darin, dass sich nicht alle Corona-Viren gleichermaßen vermehren. Will sagen: Nicht von jedem, der bei einem ersten Test positiv auffiel, muss zwangsläufig ein Ansteckungsrisiko ausgehen.

Natürlich besagt das nichts gegen die Gefahr, die COVID 19 darstellt. Nur trüge die Verbreitung solcher Erkenntnisse dazu bei, die Bedrohung realistischer einzuschätzen. Statt sich verängstigt unter jedes Diktat zu beugen, könnten die Bürger überzeugt mittragen, was ihnen die Krise abverlangt. Allerdings wäre vielen Politikern damit zugleich der Wind aus den Segeln genommen. Die Journalisten könnten nicht länger mit ihrer fingierten Corona-Buchhaltung Kasse machen. Die einen wie die anderen würden hart auf dem Boden der Tatsachen aufschlagen, abgestürzt aus dem Wolkenkuckucksheim eitler Machtphantasien. 

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Frances Johnson / 04.11.2020

“Allein die Meisten sind bereits derart verunsichert, psychisch so angegriffen, dass sie sich dazu nicht aufraffen. Die Nachrichten haben sie kirre gemacht.” Das glaube ich nicht. Ich meine statt dessen, dass es sehr viele Menschen gibt, die aus irgend einem Grund Angst haben, bereits Erlerntes, scheinbar Gewusstes wieder zu verwerfen. Die sind dafür entweder zu träge oder haben Angst, in ihrem Innern die Selbstgewissheit des bereits Gewussten zu verlieren. Sie können nicht wie ein Kleinkind, das beim Laufenlernen ständig fällt, wieder aufstehen und von Neuem anfangen. Sie glauben überdies an Koryphäen, die ihnen von den Medien selektiert werden. Sie wissen nicht, dass ein gesunder Naturwissenschaftler im Laufe seines Lebens ständig bereits scheinbar Geusstes, Etabliertes wegen neuerer Erkenntnisse wieder verwerfen muss. Gleichzeitig sind sie Spiegel unserer Politiker, die ebfs nicht bereit sind, sich zu Irrtümern zu bekennen, und diese Poltiker spiegeln sich in ihnen und bemerken nicht, dass sie so eine Stagnation des Denkens bewirken. Hinzu kommt, dass diese ihre Wähler gern im Rechthaberischen verharren, weil ihnen das einen geistigen Orgasmus beschert. Angst vor Deutungsverlust dürfte der Schlüssel sein. Die meisten davon, mit denen ich ins Gespräch komme, kann ich mühelos geistig entwaffnen. Sie hassen mich dafür. Die Era Merkel sollte im Geschichtsbuch stehen als Era geistiger Stagnation, die für jeden Tag neu Denkende schwer auszuhalten war.

Stanley Milgram / 04.11.2020

p.s.: etwa 800.000 DEUTSCHE Zombie-Unternehmen werden sich bald in Luft auflösen… Mahlzeit

Stanley Milgram / 04.11.2020

Eben: Versuch, jemandem (Ex) zu erklären, dass nach der Deflation die Inflation kommen wird. Fehlanzeige. Ich gehe jetzt jedenfalls eine größere Menge Konserven kaufen. “Willst Du nur von Konserven leben?” Besser als Hungern… Boah.

Dr. A. Mamsch / 04.11.2020

Staatlicher Schwachsinn als wahre Begebenheit: Ein älterer Mann wird wegen Husten/Schnupfen/Heiserkeit auf Corona getestet: POSITIV. Verantwortliche Behörden aus der Span-Truppe ordnen Quarantäne an: Der Mann lebt fortan zwei Wochen ABGESONDERT (Neusprech). Er erhält keine Impfung, keine Medikamente und ist nach zwei Wochen wunderlicherweise GENESEN. Nun bedeutet GENESEN keinesfalls, daß geprüft worden wäre, ob der Mensch GESUNDET sei. Es wird vielmehr par ordre du mufti entschieden, daß der INFIZIERTE - definitionsgemäß, weil 14 Tage um sind -  GENESEN und die Quarantäne somit beendet ist. Als die Kinder “unseren” zunächst nur leicht Erkrankten endlich nach zwei Wochen besuchen dürfen, liegt er schwerkrank danieder. Sie bringen ihn in ein Krankenhaus, er wird - Oh’ Wunder - Cornona-positiv getestet, behandelt und hat bis heute überlebt. Ich wünsche ihm alles Gute! Er hat einfach Glück gehabt, daß seine Kinder dem Petrus ein Schnippchen geschlagen haben! Das Gesundheitssystem hätte ihn sterben lassen, es hat komplett versagt! Gibt es unter den vielen Corona-Statistiken auch eine, die aufzeigt, wieviele INFIZIERTE, die anfänglich “ein bißchen” krank waren, von den zuständigen Gesundheitsämtern aus der Quarantäne heraus in ein Krankenhaus gebracht wurden, weil sich ihr Zustand verschlechtert hat?

Otto Nagel / 04.11.2020

Handlungsanweisung für POSITIV-Getestete:  Verlangen Sie unbedingt nach 7 Quarantäne-Tagen von Ihrem Arzt ein NEGATIVATTEST,  das Sie vom Maskentragen und Abstand halten befreit, da Sie ANTIKÖRPER gegen Covid 19 haben, nicht mehr infektionös sind und mehr werden können !

Axel Gojowy / 04.11.2020

Der DDR-Bürger erinnert sich, wie er w#hrend der “Ernteschlacht” allabendlich ivia Glotze mit aktuellen Zahlen der Erntekapitäne zugemüllt wurde - auch das “Plansilvester” wurde gelegentlich zur Kenntnis gegeben. Die veröffentlichten Zahlen hatten vermutiuch einen ähnlichen Glaubwürdigkeitswert wie die RKI - Zahlen. Dem DDR-Bürger fehlt aufgrund gemachter Erfahrung der Glaube

Karla Kuhn / 04.11.2020

Sehen Sie, aus diesem Grund aber auch aus vielen anderen Gründen, meide ich die gesamten MAINSTREAM Medien wie der Teufel das Weihwasser. Ich vergeude generell keine Zeit mit für mich nicht nachprüfbarem Gerede/ Geschreibsle. ” ... abgestürzt aus dem Wolkenkuckucksheim eitler Machtphantasien. ”  Wohl eher GRÖßENWAHN ?

Thomas Taterka / 04.11.2020

Es passiert folgendes : - Inszeniert wird ein riesiges Spektakel der Aussonderung, bei dem Teile der Bevölkerung in ihrer freien Existenz als unbrauchbar zur Kapitulation gezwungen werden , während die nützlichen Anpassungsbereiten durch ” Kriegsanleihen “dazu überredet werden, sich auf das Ende des Theaters angemessen vorzubereiten. - Wenn das dadurch etablierte System wieder hochgefahren wird, müssen wir alle in einer Ordnung leben, die nicht auf Recht, sondern Willkür beruht. - Sie wird wie ein Dorf von Potemkin sehr edel aussehen, aber sehr viele Menschen werden nur über den Zaun auf die Gutdavongekommenen schauen können. Von weitem wird das aussehen wie Schlösser am Rande eines Freiluftgefängnisses. Aus den Schlössern führen verborgene Wege überallhin, zu allen Kostbarkeiten der Welt, - überall sonst gibt es ein Labyrinth der Bürokratie, in dem sich die Freude am Leben nach Herzenslust verlaufen darf. - In den Schlössern wird darüber hinter verschlossenen Türen ausgiebig gelacht. Der Streich ist geglückt. Keiner hat’s gemerkt. Die beste aller Welten ist endlich Wirklichkeit geworden. Für immer. Gründliche Vorsichtigkeit macht sich eben bezahlt. Alles eine Frage der Technik und des richtigen Personals. Milliarden Akten über jedermann, in den richtigen Händen. Das ist das, ” was die Welt im Innersten zusammenhält”. Das hält laaange vor.

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