Beruflich, wie Privat habe ich viele Gespräche mit Italienern. Die denken auch immer noch, hier in Deutschland ist alles gut, für viele sind die Deutschen ein echtes Vorbild. Wenn man denen dann erzählt, wie es hier in Wirklichkeit ist, abseits der Medien, wenn man denen erzählt, was im Hintergrund läuft, fallen alle vom Glauben ab. Einstimmiger Tenor der Italiener: Das hätten wir niemals für möglich gehalten, dass es in Deutschland, dem Staat in der Welt, der wie kein anderer Staat für Recht und Ordnung steht, so weit gekommen ist.
Was uns Deutsche und auch Europäer vor und nach Hitler auszeichnete, war das Interesse für fremde Kulturen, nicht, um sie bei uns ansiedeln (ein sehr junges Phänomen) zu wollen, sondern mit ihnen Handel zu treiben. Nach meinen Erfahrungen kann man das von Amerikanern nur bedingt behaupten. Sie sehen wenig Welt außer der ihren und sind von sich ähnlich überzeugt wie die Muslime mit ihrem religiösen Herrschaftsanspruch. Dass sie zufällig oder nicht einige dumme Nazis ihrer Macht enthoben, ist kein Freibrief für alle Zeiten, überall auf dem Planeten Demokratie ansiedeln zu wollen. Davor steht das intensive Studium anderer Kulturen, Religionen, Ideologien und Regierungsformen. Mein Schulzeugnis für die Amerikaner in diesem Feld: eine glatte 5 minus.
732, 1529, 1571, 1683: Sagt den Leuten nichts? Jeder Türke und Araber, der in der Schule war, kennt diese Jahreszahlen. Das waren die Jahre der Eroberungszüge islamischer Staaten nach Europa. Zuletzt Wien 1683. Heute läuft es halt über die Gebärmutter, die Beine und die Boote. Die Einflussreicheren dieser heutigen Staaten nehmen über Organisation direkt Einfluss auf das gesellschaftliche Leben in Europa. Ich wüsste nicht, dass z.B. ein italienischer Ministerpräsident in D zu seinen Landsleuten sprechen wollte- Aber es klingelt nicht bei den Leuten. Die seit ca. 40 Jahren wiedererwachte Religiosität der moslemischen Staaten ist noch lange nicht am Ende. Etwas räumlicher Abstand würde vielleicht manchem helfen die Dinge klarer zu sehen. Wer im Wald steht sieht halt nur Bäume und nicht den Wald,
Ich hoffe, die Amerikaner behalten dieses positive Bild auch weiterhin im Kopf! Denn wir Deutsche haben uns nicht verändert. Auch wenn eine kleine elitäre Kaste alles probiert, diesen Staat völlig umzumodeln, sind wir doch noch dieselben geblieben. Ich mag die Amerikaner nämlich auch. Und ich möchte die nächsten Monate dort auch wieder meinen Urlaub verbringen, drei Wochen mit dem Auto durch die Gegend juckeln und meiner Mutter zeigen, warum ich dieses Land so liebe. Es ist nicht nur die wunderbare Landschaft, das von mir im Südwesten favorisierte Klima. Es sind die Begegnungen mit den Menschen, die mir stets hilfsbereit, freundlich und zuvorkommend begegnet sind. Und wenn sie mitbekommen haben, dass ich Deutsche bin, dann war die Freude immer groß. Und ich hoffe wirklich sehr, dass unsere Präsidenten und Chanclers es nicht schaffen werden, durch ihre beispiellos schlechte Außenpolitik diese positiven Bilder voneinander zu zerstören!
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