Achgut.tv / 09.07.2018 / 06:08 / 19 / Seite ausdrucken

Broders Spiegel: Illusionen über Deutschland

Wer in amerikanischer Ferne über Deutschland spricht, macht zwei Erfahrungen. Zum einen wirkt die deutsche Bedeutung für die Welt deutlich kleiner als daheim. Aber gleichzeitig genießt das Land immer noch einen guten Ruf, einen zu guten Ruf. Manche haben ein so positives Deutschlandbild im Kopf, dass man nicht weiß, ob man diesen freundlichen und netten Menschen nun etwas mehr von der heutigen deutschen Wirklichkeit erzählen sollte. Darf man sie so hart enttäuschen? Warum sollten sie sich denn von den lieb gewordenen Illusionen über die ferne Lebenswelt dort in Mitteleuropa trennen müssen? Das machen doch noch nicht einmal die politischen Verantwortungsträger dieses Landes.

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Herbert Exner / 09.07.2018

Ich stelle mir einmal vor, Deutschland samt EU-Juncker wäre auf die “flexibel response” der Amerikaner angewiesen. Da würden sich dann wichtige Leute im Weißen Haus erinnern, wie seit der Trump-Wahl deutsche Politiker und insbesondere die Medien, allen voran DIE ZEIT über den amerikanischen Präsidenten mit unglaublichen Schmähungen und Beleidigungen eines gewählten Präsidenten hergezogen sind. Merkel hat diese Haßwelle mit ihren Grimassen und Aussprüchen angefeuert, weil sie im Gespann mit Macron und dem EU Kommissionspräsidenten Juncker sich für die Führungsspitze einer 4. Weltmacht hält.  Wenn dann Präsident Trump als Konsequenz aus der Vergangenheit den Schutzschirm wegziehen würde, dann könnte Frau Merkel den lieben Genossen Putin nur noch um Einsetzung in ihr altes Amt vor 1989 bitten.

Christian Frank / 09.07.2018

Das gute Ansehen Deutschlands kommt auch den Zuwanderern zugute, die den Migrationsumweg über Deutschland gehen. Denn die Leistungswilligen werden weiterwandern wollen insbesondere in die Staaten und sich vorher hier noch sinnvoll weiterbilden.

toni Keller / 09.07.2018

Die Deutschen machen sich ja selber Illusionen über ihr Land und glauben fest daran, dass sich alles schon von selber löst, wenn die Politiker nur genug Geld dafür zur Verfügung stellen. Dass Geld kein Wert an sich ist, sondern nur durch das Bruttosozialprodukt und obskure Rechnereien gedeckt ist, das interessiert keinen. So gelten wir immer noch als vorblidlich, weil wir eben alle brav an der Ampel warten, bis sie grün wird, und auch nicht hupen, weil man das ja nicht darf, aber diese Obrigkeitsgläubigkeit birgt schon in sich, den Keim, dass man sich von der Obrigkeit ins Verderben schicken lässt. Es ist nur leider weit und breit, außer der AfD, keiner in Sicht, der die Probleme auch nur anzusprechen wagt, und das ist ja das fatale

Sabine Schönfelder / 09.07.2018

Ein Deutscher weiß vice versa über Amerika auch nicht mehr als das, was unsere Qualitätspresse ihm mitteilt , und dabei handelt es sich reflektorisch um Trumpbashing. Ein Austausch würde beide Betroffenen ( den Ami und den Deutschen) in Erstaunen versetzen. Der Deutsche wundert sich,  daß trotz Trump Amerika immer noch ein wunderbares Land ist , und der Amerikaner staunt über das neue orientalische Flair, welches in Deutschland und insbesondere in Berlin Einzug findet und läßt seine Kippa, so er Jude sei, bei der nächsten Stadtführung im Hotel liegen. Wir stellen fest: eine gelungene einseitige Berichterstattung bringt Menschen zum staunen und wundern. Ist das nichts?

Belo Zibé / 09.07.2018

@Holdergrün: Bei Deutschen besteht m.e das Problem,über das Studium anderer Kulturen, Religionen, Ideologien und Regierungsformen,sich selbst zu vergessen und leicht in Hybris abzugleiten. Das unterscheidet sie wahrscheinlich von denAmerikanern und nahezu allen europäischen Anrainerstaaten.Mein Schulzeugnis für die Deutschen in diesem Feld, entspricht dem Ihren für die Amerikaner.

Stefan Lanz / 09.07.2018

Beruflich, wie Privat habe ich viele Gespräche mit Italienern. Die denken auch immer noch, hier in Deutschland ist alles gut, für viele sind die Deutschen ein echtes Vorbild. Wenn man denen dann erzählt, wie es hier in Wirklichkeit ist, abseits der Medien, wenn man denen erzählt, was im Hintergrund läuft, fallen alle vom Glauben ab. Einstimmiger Tenor der Italiener: Das hätten wir niemals für möglich gehalten, dass es in Deutschland, dem Staat in der Welt, der wie kein anderer Staat für Recht und Ordnung steht, so weit gekommen ist.  

Frank Holdergrün / 09.07.2018

Was uns Deutsche und auch Europäer vor und nach Hitler auszeichnete, war das Interesse für fremde Kulturen, nicht, um sie bei uns ansiedeln (ein sehr junges Phänomen) zu wollen, sondern mit ihnen Handel zu treiben. Nach meinen Erfahrungen kann man das von Amerikanern nur bedingt behaupten. Sie sehen wenig Welt außer der ihren und sind von sich ähnlich überzeugt wie die Muslime mit ihrem religiösen Herrschaftsanspruch. Dass sie zufällig oder nicht einige dumme Nazis ihrer Macht enthoben, ist kein Freibrief für alle Zeiten, überall auf dem Planeten Demokratie ansiedeln zu wollen. Davor steht das intensive Studium anderer Kulturen, Religionen, Ideologien und Regierungsformen. Mein Schulzeugnis für die Amerikaner in diesem Feld: eine glatte 5 minus.

Joachim Lucas / 09.07.2018

732, 1529, 1571, 1683: Sagt den Leuten nichts? Jeder Türke und Araber, der in der Schule war, kennt diese Jahreszahlen. Das waren die Jahre der Eroberungszüge islamischer Staaten nach Europa. Zuletzt Wien 1683. Heute läuft es halt über die Gebärmutter, die Beine und die Boote. Die Einflussreicheren dieser heutigen Staaten nehmen über Organisation direkt Einfluss auf das gesellschaftliche Leben in Europa. Ich wüsste nicht, dass z.B. ein italienischer Ministerpräsident in D zu seinen Landsleuten sprechen wollte- Aber es klingelt nicht bei den Leuten. Die seit ca. 40 Jahren wiedererwachte Religiosität der moslemischen Staaten ist noch lange nicht am Ende. Etwas räumlicher Abstand würde vielleicht manchem helfen die Dinge klarer zu sehen. Wer im Wald steht sieht halt nur Bäume und nicht den Wald,

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