Achgut.tv / 18.03.2019 / 06:18 / 71 / Seite ausdrucken

Broders Spiegel: Europa ist die Antwort? Worauf?

„Europa ist die Antwort“ plakatierte die SPD, ohne zu verraten, auf welche Frage eigentlich. Natürlich meinen die meisten Politiker und viele Meinungsbildner in den Medien nicht Europa, sondern die EU, wenn sie von „Europa“ reden. Und die kann bekanntlich gerade viele Fragen, die an sie gestellt werden, nicht beantworten.

Am allerwenigsten kann dies das Europaparlament, denn es ist – verglichen mit jedem nationalen Parlament in einer Demokratie – ziemlich machtlos. Es kann ohne die Genehmigung der EU-Kommission nicht einmal eine bindende Verordnung beschließen, allenfalls Empfehlungen und Anregungen.

Kein Wunder, dass sich auch in diesem Jahr recht wenige Wähler für die Europawahl interessieren. Um gegen zu steuern wird jetzt von einer Schicksalswahl gesprochen, denn vielleicht gehen ja ein paar mehr Bürger ins Wahllokal, wenn es um die Rettung Europas geht. Außerdem werden viele Politiker nicht müde zu betonen, was sie für „begeisterte Europäer“ seien. Eines aber können die „begeisterten Europäer“ nicht erklären: Warum kann ein deutscher Wähler bei einer Europawahl nur deutsche Kandidaten wählen, auch wenn er sich lieber von einer Italienerin oder von einem Polen in Brüssel vertreten ließe?

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Leserpost

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Jochen Lindt / 18.03.2019

Apropos deutscher Wähler: Wenn wir hier Orbans Partei Fidesz wählen könnten , dann würde nicht nur die GroKo dumm aus der Wäsche gucken.  Wäre eigentlich mal einen Versuch wert.  Seltsamerweise wäre das viel mehr im deutschen Interesse als sämtliche Parteien hierzulande.

Manfred Westermann / 18.03.2019

Eine Italienerin wird italienische, ein Pole wird polnische Interessen vertreten. Von einem deutschen Abgeordneten zu erwarten, er würde deutsche Interessen vertreten ist zugebener Maßen gewagt, aber es gibt schon noch welche. Schauen sie sich deren Redebeiträge im EP an und vor allem ihr Abstimmungsverhalten. Dann ist die Sache klar. Deutschland hat ohnehin anteilig zu wenige Abgeordnete.

Dr. Günter Crecelius / 18.03.2019

Ich kann mich noch gut an die Zeiten der Apartheit in Südafrika erinnern. Damals wurde in den ‘westlichen Demokratien’ stets das oberste demokratische Prinzip beschworen : One man one vote. Wieso gilt das nur für Südafrika und nicht für ‘Europa’ bzw. die EU?

Paul Siemons / 18.03.2019

If Europe is the answer, I must be a very stupid question.

Brigitte Ernst / 18.03.2019

Werter Herr Broder, bei der Bundestagswahl können Sie als Berliner auch nur die Kandidaten Ihres Wahlkreises wählen und keine Frankfurter Politiker. Sie können nicht einmal die CSU wählen. Das ist also keine Besonderheit der Europawahl.

Reinhard Rode / 18.03.2019

Die Frage ist. Wollt ihr ein Europa der Frauen? - *grins* So fordert es doch Frau Barley. - Ich würde mich gerne von Schweden, Finnen, Dänen und Belgiern vertreten lassen, solange sie die Resolution 2079 begrüßen.

Matthias Braun / 18.03.2019

” Dieser Parlamentarismus, der längst seine eigne Karikatur geworden ist, erstarrt immer mehr in törichter und leerer Geschäftsroutine. “ ( Kurt Tucholsky )

Gerhard Schuster / 18.03.2019

Dieses EU-Wahl"recht” nennt sich “Degressive Proportionalität”, wobei man’s noch toppen kann, 1 Malteser ist 12 und 7/10 Franzosen wert.

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