Achgut.tv / 10.06.2019 / 06:15 / 100 / Seite ausdrucken

Broders Spiegel: Die Seelenwanderung der Kanzlerin

Zur Kanzlerin fällt mir nichts mehr ein. Ich habe mich leer geschrieben, leer geredet, leer gedacht, leer geschimpft. Da ist nichts mehr. Und dann diese Rede in Harvard. Das absolute Nichts. Hans Dieter Hüsch hätte gesagt: Das Nichts läuft auf vollen Touren. Und dafür dieser tosende Applaus. Mir fehlen die Worte.

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Leserpost

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Dr. Joachim Lucas / 10.06.2019

Was erwarten sie von einer Frau mit dieser DDR-Sozialisation in der Jugendzeit und dieser Biografie? Und die CDU ist zu feige sie zu entfernen.

Anton Geiger / 10.06.2019

“Zur Kanzlerin fällt mir nichts mehr ein. Wirklich, ich habe mich leergeschrieben, leergeredet, leergedacht, leergeschimpft. Nichts mehr!”  — Ich glaube, das ist das Zitats eines sehr berühmten Textes eines anderen großen Sprachempfindlichen. — Vielleicht muss auch noch eine Vierte Walpurgisnacht geschrieben werden, um das Unheil zu ermessen, das “that evil frau” über Deutschland gebracht hat: “Mir fällt zu Angela Merkel nichts ein. Ich bin mir bewußt, daß ich mit diesem Resultat längeren Nachdenkens und vielfacher Versuche, das Ereignis und die bewegende Kraft zu erfassen, beträchtlich hinter den Erwartungen zurückbleibe. Denn sie waren vielleicht höher gespannt als jemals gegenüber dem Zeitpolemiker, von dem ein populäres Mißverständnis die Leistung verlangt, die als Stellungnahme bezeichnet wird, und der ja, sooft ein Übel nur einigermaßen seiner Anregbarkeit entgegenkam, auch das getan hat, was man die Stirn bieten nennt. Aber es gibt Übel, vor denen sie nicht bloß aufhört eine Metapher zu sein, sondern das Gehirn hinter ihr, das doch an solchen Handlungen seinen Anteil hat, sich keines Gedankens mehr fähig dächte. Ich fühle mich wie vor den Kopf geschlagen, und wenn ich, bevor ich es wäre, mich gleichwohl nicht begnügen möchte, so sprachlos zu scheinen, wie ich bin, so gehorche ich dem Zwang, auch über ein Versagen Rechenschaft zu geben, Aufschluß über die Lage, in die mich ein so vollkommener Umsturz im deutschen Sprachbereich versetzt hat, über das persönliche Erschlaffen bei Erweckung einer Nation und Aufrichtung eines Systems, das heute alles beherrscht außer der Sprache.”

Roland Gyarmaty / 10.06.2019

Dieses kann ich nur bedingungslos unterschreiben - und möchte nur hinzufügen, dass es eine Schande für ein freies Land ist, daß die “Eliten” im Interesse der Bevölkerung nicht handeln!?  Mir völlig unverständlich und durch nichts zu rechtfertigen!!

Stefan Bley / 10.06.2019

Allen Achse-Lesern sei hier einmal der Wikipedia-Eintrag zum „Totalitarismus“ nahe gelegt. Schon erstaunlich, wie sich Merkel und unsere politische Kultur der Gegenwart in den dortigen Zeilen spiegelt und sich dennoch kein Widerstand regt. Ich erlebe da ein Déjà vu.

Detlef Rogge / 10.06.2019

Es ist so, wie Sie es sagen, Herr Broder. Ein unglaubliches, fast surreales Ereignis, das sprachlos macht. Damals, im September 2015, glaubte ich, die Bundesregierung samt Kanzlerin würde spätestens mit den nächsten Wahlen von den Wählern hinweggefegt werden. So etwas wäre in jedem anderen Land der Welt zu erwarten gewesen, wenn nicht zuvor bereits Revolten der Bürger dem absonderlichen Treiben einer solchen Regierung ein Ende gemacht hätten. Erklärungsmodelle für unser abweichendes Verhalten sind müßig, sie reichen vom tradierten Obrigkeitswahn bis zum chronischen Realitätsverlust der Deutschen. Wenn rationales Denken zu keiner schlüssigen Erkenntnis führt, bleiben einem Ausblicke in die Vormoderne. Wir haben verlernt, Unabänderliches und Ausweglosigkeit als Daseinsform zu begreifen. Begriffe, beispielsweise wie Fügung oder Verhängnis, sind unserem Wortschatz entschwunden. Merkels Auftritt in Harvard läßt sich vielleicht als säkulares Mysterium deuten. Ansonsten, ich bin dankbar, dass es die „Achse“ gibt; ich habe heute meine Patenschaft vorzeitig verlängert, vielleicht schließen sich in sieben Tagen weitere 999 an, und Herr Bechlenberg überdenkt seinen Entschluss.

Matthias Braun / 10.06.2019

” Wir suchen die Wahrheit, finden wollen wir sie aber nur dort, wo es uns beliebt.” ( Marie von Ebner-Eschenbach )

Gabriele Kremmel / 10.06.2019

Merkel erstickt wirklich alles. Sie ist wie die Winde, die sich unterirdisch ausbreitet, allen anderen Pflanzen den Lebensraum streitig macht und den Boden auslaugt. An der Oberfläche täuscht sie mit ihren hübsch-bescheidenen Blüten, die dafür sorgen, dass man sie länger als gesund ist erblühen lässt. Währenddessen umschlingt sie alles und jedes und erstickt es mit ihrer grünen Umarmung. Selbst die robustesten Sträucher kann sie bis zum ersticken umranken. Mir geht es ganz genauso wie Ihnen, Herr Broder, verstärkt in den vergangenen Tagen. Ich habe nicht einmal mehr Lust, über die Unsägliche und den Bumerang, den sie geworfen und der jetzt der CDU um die Ohren fliegt zu lesen oder zu kommentieren. Mir fehlen nicht nur die Worte, auch mein innerer Widerstand hat sich erschöpft. Er ist noch vorhanden, vllt. mehr denn je, aber es scheint einen körperlichen Mechanismus zu geben, der uns vor ineffizienter und gesundheitsschädlicher Recourcenverschwendung schützt und uns zu erkennen gibt, wann eine Sache aussichtslos ist. Bevor es wegen latentem Adrenalinüberschuss noch zu einer Nebennierenerschöpfung kommt, regt man sich besser gar nicht mehr auf und wendet sich den schönen Dingen im Leben zu.

Johannes Schuster / 10.06.2019

Ein Modest Broder, der am Ende eines Videos mal seinen Schalk für wenige Sekunden einbüßt- ohje ich glaube jetzt ist es Zeit für den Stahlhelm, die Gasmaske und den Zivilschutz. An dem Tag, an dem Broder offen Angst vor diesem Monster Deutschland zeigen wird, ist es für das Auswandern 5 nach 12. Der Witz ist mitunter auch nur ein Ausdruck von Angst. Man kann Planspiele aufziehen, wie man will, man kommt immer zu dem Ergebnis, daß die Deutschen außer Kontrolle geraden werden, so oder so, und das in einem historischen Ausmaß - wie immer. - Dann brauchen wir einen neuen D - Day.

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