Achgut.tv / 10.06.2019 / 06:15 / 100 / Seite ausdrucken

Broders Spiegel: Die Seelenwanderung der Kanzlerin

Zur Kanzlerin fällt mir nichts mehr ein. Ich habe mich leer geschrieben, leer geredet, leer gedacht, leer geschimpft. Da ist nichts mehr. Und dann diese Rede in Harvard. Das absolute Nichts. Hans Dieter Hüsch hätte gesagt: Das Nichts läuft auf vollen Touren. Und dafür dieser tosende Applaus. Mir fehlen die Worte.

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Leserpost

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Dirk Jungnickel / 10.06.2019

Schwarze Löcher sind nicht nur für Astronomen sondern auch für Himmels - Laien faszinierend. Da kreisen Galaxien Milliarden Jahre drum herum,  bringen den Kosmos ins Schwingen, dann schlürfen sie Unmengen Materie mit den Galaxien ein,  und was bleibt ist - NICHTS. Analogien mögen hinken, aber bei Merkel ist die Frage, ob von ihr lediglich ebenfalls nichts bleibt, oder ob sie im Zuge der Nachwehen ihrer Kanzlerschaft   unser von ihr gebeuteltes Land in ihrem hinterlassenen Strudel mitreißt.

W. Scholz / 10.06.2019

Merkel ist an Schmerzfreiheit durch nichts und niemanden zu übertreffen. Entweder sie ist selbst unfassbar dämlich oder aber sie hält ihre Mitmenschen für völlig bekloppt - alleine wenn man sich mal Vera Lengsfelds “Gesamtkunstwerk Merkel” anschaut, dann kann man nur noch betroffen schweigen, wenn Merkel in den USA von Ehrlichkeit redet und für ihr Geschwätz auch noch beklatscht wird. Merkel ist so lähmend, da kann man wirklich nix mehr zu sagen ...

Richard Unterhuber / 10.06.2019

Bei so viel Geistlosigkeit schäme ich mich Deutscher zu sein. Und wo bleibt der Aufschrei der Medien ? Diese gekauften Lakeien klatschen Beifall, ebenso das Stimmvieh. Es gab mal Zeiten, da hatten Politiker Profil, Charakter und Souveränität und die Medienleute hatten einen kritischen Blick auf das Geschehen. Armes Deutschland, wie tief bist du gesunken. Und das mit vorgekauter Meinung vollgestopfte Stimmvieh klatscht Beifall. Aber in den Himmel kommen sie, wie eine treffende Formulierung aus der Bergpredigt bestätigt.

Dr.H.Böttger / 10.06.2019

Merkel ist gar nicht so schwer zu entschlüsseln. Als “clumsy child” (NYT), aber Beste in der Dorfschule, träumte sie schon davon, die Welt zu beherrschen:  “Wenn ich Königin bin, dann…”. Jetzt ist sie Königin. Auch wenn dieser Titel derzeit in ihrer Heimatprovinz etwas unüblich ist, verhält sie sich einfach suggestiv wie vom Himmel gesandte und wird von der großen Mehrheit als Mahestät akzeptiert. Huldvoll ihre Worte,  huldvoll ihre Allgegenwart,  huldvoll ihre zahlreichen Erscheinungen in den staatlichen Propagandaorganen, huldvoll fliegt sie mit dem Hubschrauber fast täglich durch ihr Fürstentum, mit größeren Maschinen unentwegt kreuz und quer in Europa, ja auf zahllosen Blitzabstechern in der ganzen Welt herum, um gnädig ermahnend, ermutigend, rüffelnd oder belobigend für den richtigen Lauf der Welt zu sorgen.  Dabei gilt ihr ganzes Sinnen und Trachten der Wohlfahrt der ganzen Welt. Sie weiß für sich sehr genau, was der Welt dienlich ist und fühlt sich in ihrer Heimatprovinz allein schlicht unterfordert. Ihr Blick richtet sich deshalb schon von Anfang an auf höhere Weltgemeinschaften. Da bisher kein kosmischen Rat in der Galaxis oder dem Kosmos adressierbar ist, muss sie sich vorerst mit der UNO, notgedrungen mit einer EU oder ähnlichen Subeinheiten abgeben. Ihrer Heimatprovinz mit deren Nationalfahne, sonstigen eher lästig-vernachlässigbaren Gepflogenheiten, Einrichtungen, Bevölkerung hat sie schon lange ihr deutliches Desinteresse bezeigt. Sie weiß bei allem was sie tut, sehr genau, was sie will und denkt. Sie spricht es manchmal, aber selten auch klar und direkt aus. Z.B., daß das höhere Ganze die Preisgabe der provinziellen Souveränität zwingend erfordert.  Meist produziert sie aber lange einschläfernde holpernde Wortgirlanden. Grund ist nicht etwa verworrenes Denken.  Die wissenschaftliche Erklärung: Sie hat zwischen ihrem Denken und ihrer Rhetorik sequentiell fünf Translationssysteme geschaltet, für Tarnen, Trixen, Täuschen, Lügen und Betrügen.

Reinhold Friedrich / 10.06.2019

Vor ungefähr 15 Jahren wurde der jugendliche Sohn einer befreundeten Familie in die Kinder- und Jugendjury der Berlinale aufgenommen. Von uns befragt, was er denn in seinem Bewerbungs-Aufsatz geschrieben habe, um diesen Erfolg zu verzeichen, sagte er: “Ich habe das geschrieben, was die hören wollen.” Wir Eltern fanden diese Antwort damals ganz amüsant. Seit ein paar Jahren ist mir die negative Tragweite dieser Denkweise bewusst. Ich vermute: Wenn Schülern, ab einer Einschulung von ca. 1992 an, dieser Weg zu guten Noten und vermeintlichem Erfolg antrainiert wurde, dann wird das ein prägendes Element der Meinungsbildung in diesen Generationen bleiben. Gelernt ist gelernt. So auch Merkel und die anderen: Immer sagen, was die hören wollen, was die Zuhörer moralisch erhöht, die kleinen, großen Kosten und Nachteile geschickt später nachschieben oder einfach geschehen lassen (Belastungen erhöhen ebenfalls moralisch) - voila, die Macht ist zementiert.  

Ilona G. Grimm / 10.06.2019

Ich habe mir diese unsägliche Rede ein zweites Mal angetan und dabei ist mir zweierlei aufgefallen Erstens: Da muss jemand Regieanweisungen an das Publikum (wie im Fernsehstudio) gegeben haben, wie z.B. Applaus, frenetischer Applaus, Jubel, Aufstehen…), denn die älteren Spießer im hinteren Publikumsbereich können die Schilder nicht lesen und reagieren entsprechend nicht auf die zu bejubelnden Redeabschnitte. Zweitens: Merkel spricht von ihrem Wechsel von ihrer „wissenschaftlichen Arbeit“ in die Politik. „Das war aufregend und fauler Zauber“... so habe ich es verstanden; sie meinte aber wohl voller Zauber. Zauber im Sinne von Hokuspokus und Blendwerk war und ist es allemal, was Merkel seit 2005 veranstaltet.

Paul Siemons / 10.06.2019

Ich verstehe zwar nicht viel von Physik, aber wo nichts ist, muss ja zumindest ein Vakuum sein, oder? Merkel stellt mal wieder alles auf den Kopf. Denn wo sie ist, ist nicht einmal ein Vakuum. Faszinierend.

Mike Loewe / 10.06.2019

Sie hat die Rede vor Absolventen gehalten. Vor Studenten, die gerade ihre Prüfungen bestanden haben. Die sind selbstverständlich in Hochstimmung, hören nicht so genau hin und freuen sich über jeden Mist. Der Applaus bedeutet also vermutlich nichts, aber für die deutschen Regierungs-Schleim-Medien war er wieder mal ein gefundenes Fressen.

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