Achgut.tv / 22.10.2018 / 06:26 / 38 / Seite ausdrucken

Broders Spiegel: Die EU zerbröselt

Die EU ist ja derzeit noch mehr am Ende als die Bundesregierung, doch es fällt nicht so auf. Vielleicht, weil mehr Akteure mitspielen. Vielleicht auch, weil sie sich immer noch als Friedensprojekt darstellt, ganz so, als würde ohne die Brüsseler Kommission wieder ein deutsch-französischer oder deutsch-dänischer Krieg ausbrechen. Noch absurder sind die Brexit-Horrorszenarien. Da wird behauptet, dass Flieger nach London am Boden bleiben müssten und Medikamente, die auf dem Kontinent hergestellt werden, nicht mehr nach Britannien geliefert werden könnten. Kann sich keiner mehr erinnern, dass schon vor dem Entstehen der EU Menschen und Waren die Grenzen passierten? Sicher, es war schwieriger, aber so zu tun, als wäre das ein Weltuntergang, ist billige Propaganda. Hat die EU das inzwischen nötig? Dann könnte ihr Ende in der Tat näher sein, als man denkt.

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Günter H. Probst / 22.10.2018

Da ich schon 1961 , während meiner Ferien, sechs Wochen völlig problemlos und mit wenig Geld durch die Niederlande, Belgien und Frankreich getrampt bin, verstehe ich diese ganzen EU-Rettungs-Kampagnen lediglich als einen Beitrag der herrschenden Angstmacher vor dem Weltuntergang, wenn wir nicht so spuren, wie sie wollen. Als ich in dem Wagen mit dem französischen Ehepaar die Grenze von Belgien zu Frankreich passierte, was ebenfalls völlig unproblematisch war, riefen diese, “vive la France” und als Gast schloß ich mich ihrem Ruf an. Zwischenzeitlich hatte ich auch, vor der EU einen gebrauchten Renault-Kastenwagen, der leider bei einem leichten Zusammenstoß auseinanderfiel, weil ihn der Rost ausgehöhlt hatte. Der Renault-Importeur hat mir nichts von Importproblemnen erzählt.  Soweit ich mich entsinne, war Frankreich sogar in der Zwischenkriegszeit der wichtigste Handelsparner D.‘s, und ich habe nirgendwo gehört oder gelesen, daß es große Probleme beim Warenaustausch gab. Vor dem Beirtitt GB’s zur EU konnte ich ohne irgendwelche Schwierigkeiten nach und durch GB fahren, und hätte beinahe , wie später in den USA, schwarz arbeiten können. Nur ein besseres Arbeitsangebot aus D. rief mich zurück. Das Elend mit der europäischen Einigung begann in dem Moment, als die völlig abgehobenen und bestens dotierten Herrschenden in der EU mit ihrem größten Dolmetscherdienst der Welt vergessen hatten, daß wir in Europa überwiegend Sprachennationen haben, und sich auch deswegen noch keine eigenständige europäischer Bürgerschaft herausgebildet hat. Jeder vergleichende Blick in eine Zeitung aus D, F, I, GB u.a zeigt dies an. Mit zwei zentralen Fehlentscheidungen, deren fatale Folgen sich jetzt gerade zeigen, haben die Herrschenden den Niedergang dieser EU eingeleitet, das Schengenabkommen ohne Sicherung der Außengrenzen und die Einführung des Euro in wirtschaftlich und mental nicht angepaßten Ländern.

Udo Kemmerling / 22.10.2018

Das Ende der EU? Das ist das Gute an Ihnen, dass Sie immer wieder Hoffnung verbreiten.

Thomas Taterka / 22.10.2018

Brüssel sollte europaweit Schmerzens- geldkassen einrichten, um die Bürger für die mediale Gängelung zu entschä- digen.So eine Art Demokratieabgabe. Wenn man so partout nicht weiß, woher das Geld nehmen, könnte man ja welches drucken. Das Know-How gibt es ja. Anfangen könnte die SPD mit einer Spende ihres Parteivermögens.Unter dem Motto : Fernsehen muß sich wieder lohnen !  

Hans Nase / 22.10.2018

Problem der EU ist wie überall linke Ideologie, die reihenweise kaputte Persönlichkeiten hervorbringt und protegiert, welche nur nach eigner moralischer Überhöhung dürsten und dafür in Negierung der Realitäten alles an Zivilisation zu klump schlagen, was ihnen in die Finger kommt. Aber wie kam es dazu? Nun, Kerngedanke der Montanunion - also Ursprung der EU - war in der TAT Friedenssicherung durch wirtschaftliche Verflechtung der “kriegswichtigen” Industrien. Kurz: Ziel=Frieden <-> Mittel=wirtschaftliche Verflechtung. Zur Friedenssicherung hätte es daher genügt, sich auf die großen Volkswirtschaften in Europa und deren Schlüsselindustrien zu beschränken. Alles, was danach kam, diente ausschließlich der Vergrößerung des Wirtschaftsraums und diente damit primär “der Wirtschaft” (also “dem Kapital”). Dabei wurden die sozialen Verwerfungen (wie Abwanderung von Millionen von Arbeitsplätzen) durch die EU-Osterweiterung komplett unterschätzt oder - noch schlimmer - einfach ausgeblendet. Es hat aber auch so gut in linke ideologische Denke gepasst, die Nationalstaaten als Quelle allen Übels zu schleifen und einen europäischen Superstaat als Zwischenschritt auf dem Weg zum internationalen no-border no-nation Friedensparadieszustand einzulegen. Dafür haben sich die ganzen roten Protagonisten “vom Kapital” doch gerne über den Tisch ziehen lassen. Kurz: Ziel=“großkapitaldienlicher” europäischer Wirtschaftsraum <-> Mittel=Schwadronieren vom linken “Friedensprojekt EU”. Symptom dessen ist nicht umsonst das europaweite Verschwinden der roten Parteien. Weil sie ihre Kernklientel - die Arbeiterschaft - verloren haben. Man kann nun mal nicht immer Politik gegen die eigene Wählerbasis machen, ohne dafür abgestraft zu werden. Lustig dabei ist ja, daß SPD und Konsorten diese Zusammenhänge nicht mal ansatzweise verstehen. Wie man am festhalten von “mehr Europa” der SPD klar erkennen kann ;)

Detlef Dechant / 22.10.2018

Wenn die EU der so große Garant für den Frieden in Europa war und ist, wozu brauchten und brauchen wir dann noch die NATO? Und, kann mir irgendjemand sagen, welches Europa denn die Großkopferten meinen (Europa der Nationalstaaten, Europa der Regionen, Vereinigte Staaten von Euopa etc), wenn sie davon sprechen, dass unser/ihr Europa gefährdet ist? Ich habe das Gefühl, dass das Europa, wovon gesprochen wird, eine grobe Idee, eine unausgegorene Vision ist. Ein konkretes Ziel, wohin der jetzt beschrittene Weg gehen soll, kann ich nirgends finden. Seit nunmehr fast 70 Jahren gehen wir einfach einmal irgendwohin, mal sehen, wo wir ankommen.

Regina Dexel / 22.10.2018

Wir schicken Herrn Broder, Frau Lengsfeld und andere namhafte Achgut Autoren samt einigen Kommentatoren nach Brüssel, auf dass diese endlich diese Selbstbereicherungs-, Geldverschwendungs- und Demokratievernichtungsmaschinerie zu dem machen, wozu sie eigentlich gedacht war. Die Abgeordneten mögen sich dann am Arbeitsamt in die Reihe der Unvermittelbaren, weil unqualifiziert, einreihen.

A. Witzgall / 22.10.2018

Wie heisst es so schön. “Gemeinsam kann man Probleme lösen, welche man alleine nicht hätte.” Die Briten möchten gerne eine britische EU, die Italiener eine italienische, meine französischen Freunde gerne eine französische und ich selbstverständlich eine deutsche. Wo kämen wir da hin? Bunt funktioniert nur so lange, wie jede Farbe einzeln bleibt. Schüttet man sie zusammen ist es damit vorbei. Man bin ich heute wieder philosophisch. Jetzt mach ich mir einen Rotwein auf (ist schließlich schon fast Mittag) und zünde eine Kerze an, wenn ich meinen Diesel schon nicht mit ins Zimmer nehmen kann. :))

Heide Junge / 22.10.2018

Die EU zerbröselt erst wenn Deutschland wie England die Einzahlung der EU Gelder in die Kasse verweigert,oder selbst zahlungsunfähig ist . Mit der Einführung des Euros und den dazu laschen Regularien wie Stabilitätspakt, Staatsverschuldung,Währungskopplung an die Wirtschaftsleistung etc. war der Untergang bereits besiegelt. Warten wir noch ein paar Monate bis max 2 Jahre bis Italien krachen geht ( Moody``s stuft Italien auf Ramschniveau ab ) , dann gehts der EU und dem Euro an den Kragen. Der Schuldenberg von Italien ist 10mal so größer wie der von Griechenland und von der Krise hat sich Europa immer noch nicht erholt . Junker und Draghi kaufen permanent Staatsanleihen und der blöde deutsche Sparer bekommt Null Zinsen . Und wenn das noch nicht zum Exodus der EU reicht , haben wir ja noch Frau Merkel und Ihre Versalen. Mit Ihrer Flüchtlingspolitik ( Sie hofft immer noch auf “Ihre” europäische Lösung) treibt Sie nicht nur die EU ins Verderben , sondern auch Deutschland .

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