Achgut.tv / 27.01.2020 / 06:17 / 53 / Seite ausdrucken

Broders Spiegel: Die deutsche Holocaust-Vorstellung

Heute ist der 75. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz und damit offizieller Holocaust-Gedenktag. Doch die offiziellste Gedenkveranstaltung fand bekanntlich schon vor ein paar Tagen in Yad Vashem statt. Die deutschen Medien feierten den Auftritt von Bundespräsident Steinmeier. Niemand erinnerte daran, dass derselbe Steinmeier den Herrschern in Teheran zum Jahrestag der Islamischen Revolution gratulierte, obwohl doch eines der Ziele der in die Jahre gekommenen Revolutionäre die Vernichtung des Staates Israel ist. Stattdessen konnten deutsche Medienkonsumenten lernen, dass deutsche Gedenk-Spezialisten das Holocaust-Gedenken eigentlich viel besser beherrschen als die Israelis.

Von Henryk M. Broder erschien am 8. November 2019 das Buch „Wer, wenn nicht ich – Henryk M. Broder“. Der Autor befasst sich darin mit „Deutschen, Deppen, Dichtern und Denkern auf dem Egotrip“. Das Buch kann im Achgut.com-Shop bestellt werden. Die zweite Auflage ist ab sofort lieferbar.

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Roland Müller / 27.01.2020

Warum will in Deutschland niemand der Roten Armee gedenken, die das Ende der Vernichtungslager in Osteuropa bewerkstelligt hat. Und auch nicht der vielen toten Soldaten der Roten Armee gedenken will, die für das Ende der Vernichtungslager mit ihrem Leben bezahlt haben. Das offizielle Deutschland ist bescheuert wie eh und je.

Wolfgang Häusler / 27.01.2020

Die mitreisende öffentlich-rechtliche Qualitätsjournalistin kritisiert den Staat Israel zu recht, sich nicht eindeutig gegen Antisemitismus positioniert zu haben, schließlich blieb die AfD unerwähnt, die ja laut qualtitätsjournalistischem Narrativ schuld am Anwachsen des Antisemitismus in Deutschland ist.

Hermine Mut / 27.01.2020

Soeben lese ich : unsere Kulturstaatsministerin Grütters schlägt vor, dass JEDER in Deutschland - auch die MUSLIME - 1 x im Jahr den Davidsstern tragen solle !  Super Vorschlag, finde ich - freu mich schon darauf, alle Muslime mit dem Judenstern zu sehen…

Daniel Oehler / 27.01.2020

Netanjahu hat gemeinsam mit Putin ein Zeichen gesetzt. Israel gedenkt der Opfer der Belagerung von Leningrad durch deutsche Soldaten. Gemeinsames Leid verbindet.

Peter Wichmann / 27.01.2020

@Chris Groll—- die für den unvoreingenommenen Betrachter oft unerklärliche, indifferente Haltung des Staates Israel oder des Zentralrats zur Situation in Deutschland und zum Auftreten und den Äußerungen deutscher Repräsentanten wird um einiges verständlicher, wenn man sich mit dem Thema ´Wiedergutmachung´ beschäftigt. Ein - vorsichtig gesagt - unübersichtliches Terrain, zu dem man, was staatliche Informationen betrifft, nach meinen mehrstündigen, allein diesem Punkt gewidmeten Internet-Recherchen am ehesten beim Bundesministerium der Finanzen unter dem Stichwort ´Kriegsfolgen und Wiedergutmachung´ einen vagen Eindruck von dem bekommt, was vor sich geht. —- Mein Fazit: Solange gezahlt wird, hören sich die offiziellen jüdischen Stellen die Dumm- und Unverschämtheiten deutscher Politiker und Journalisten weitgehend kommentarlos an oder klatschen – da wird es dann allerdings merkwürdig – sogar Beifall. Das sieht auf den ersten Blick nach rationalem Handeln aus. Jedoch bleibt die Frage, ob eine Strategie sich nicht irgendwann rächt, die es tendenziell antisemitischen rot-rot-grünen Amts- und Machtinhabern einschließlich solcher einer rötlich eingefärbten CDU/CSU erlaubt, sich als Juden- und Israelfreunde auszugeben.

Karl Neumann / 27.01.2020

Ich bin jetzt aber baff ! Der Steinmeier schreibt seine Reden selber ? Ich dachte bisher,, der von ihm vorgetragene Senf wird von einem Stab gut bezahlter staatlicher Redeschreiber verfasst. Dass er auch dem Erzfeind Iran eine huldvolle Story untergejubelt hat kann man ihm aus vorgenannten Gründen auch nicht ankreiden. Und nebenbei bemerkt, die Klatsche (oder das Lob) verdienen also seine flleißigen Mitarbeiter, die es immer wieder mit diplomatischem Feingefühl schaffen, mit viel phrasenhaften Worten ein großartiges Nichts zu produzieren, wie die angeprangerte Rede beweist.

Herbert Priess / 27.01.2020

Frank Walter der Spalter! Es erübrigt sich über diese, ich will nicht beleidigend sein, absolute Fehlbesetzung für dieses Amt ist. Eigentlich für jedes politische Amt. Früher hatte ich noch sowas wie Fremdscham aber darüber bin ich hinweg. Sogar der unselige Kommentar der Dame bei der ARD berührt mich nicht mehr denn ich habe, wie viele andere, begriffen in welchen Zeiten wir leben. Jeder, der halbwegs bei Sinnen ist, muß von der ganzen Heuchelei und absurden Aussagen gerade zum Auschwitzfeiertag abwenden. Was bei Twitter los ist spottet jeder Beschreibung. Jeder, aber auch jeder Dödel sondert da seine geistige Dirrahö ab. Am schlimmsten ist der Heiko, der geistig wie körperlich ein Riese ist, für den wird auch der Muttertag einen Bezug zu Auschwitz haben. Widerlich! Ich bin überzeugt, den meißten Juden wird das ganze Spektakulum schon peinlich sein. Ihnen Herr Broder mit Sicherheit. Nein, Juden sind keine Übermenschen auch wenn man heute den Eindruck bekommen kann, daß sie es sind. Es sind Menschen wie du und ich und nicht irgendwelche Exoten. Auschwitz war schlimm, Buchenwald, Theresienstadt und die anderen Lager nicht weniger wie das ganze 1000 jährige Reich, nur war das weit vor meiner Zeit und ich empfinde keine Schuld oder Schande. Es wird getan als wenn nur wir Deutschen Antisemiten sind aber der Judenhaß ist auf der ganzen Welt verbreitet, mehr oder weniger. Da können sich die anderen schön hinter unserem Rücken verstecken und sagen: Die warn`s wir nicht! Etwas Gutes hat diese schnelllebige Zeit, in zwei Tagen ist das Thema gegessen und dann kümmern wir uns wieder um das Weltklima, was wir retten müssen.

Detlef Rogge / 27.01.2020

Zum Holocaust haben Heerscharen von Historikern alles erschlossen, dessen sie habhaft werden konnten, bis in die hinterste Nische des allerletzten Archivs, während Soziologen und Psychologen selbst das Unbekannte in der menschlichen Seele zu sezierten suchten. Neuer Erkenntnisgewinn ist nicht zu erwarten. Worin kann die Lehre aus Auschwitz denn bestehen? Dass der Mensch, wenn sich die Gelegenheit bietet, zum Äußersten fähig ist? Wer dazu Auschwitz benötigt, möge dies daraus lernen. Was wird der Bundespräsident heute tun? Er hält wahrscheinlich vor versammelten Parlamentariern eine historische Predigt, in der er die Untoten beschwört und eine Wahrheit verkündet, die alle kennen und an die alle glauben. Es ist ein immer gleiches Ritual, das Züge einer veritablen Staatsreligion aufweist. Kein Bundespräsident kann sich dem entziehen.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Achgut.tv / 18.04.2024 / 10:00 / 12

„Es geht nicht um das Wohl der Wähler“: Stefan Homburg im Interview

Der Professor für Öffentliche Finanzen Stefan Homburg war unter anderem Politikberater unter Theo Waigel, Christian Wulff und Gerhard Schröder. Dann wurde er jedoch zum Corona-Maßnahmen-Kritiker…/ mehr

Achgut.tv / 10.04.2024 / 06:00 / 51

Das Lausen-Experiment

Die Datenanalysten Ulrike und Tom Lausen nahmen ChatGTP ins Verhör und brachten die sogenannte künstliche Intelligenz dazu, aus allen Daten und Fakten eine nüchterne Bilanz…/ mehr

Achgut.tv / 01.02.2024 / 06:00 / 52

Audiatur et altera Potsdam: Interview mit Silke Schröder

Achgut-Redakteurin Ulrike Stockmann ist privat mit Silke Schröder befreundet, deshalb hatte diese das Vertrauen, ihr ein ausführliches Interview zu den Vorgängen im und um das Potsdam-Treffen zu…/ mehr

Achgut.tv / 03.01.2024 / 10:00 / 18

„Wie divers darf’s denn sein?“

Der Journalist/in ist die Verbandszeitschrift des Deutschen Journalistenverbandes. Unser Autor Jens freut sich auf jede Ausgabe und möchte diese Begeisterung gerne mit ihnen teilen. „Journalist…/ mehr

Achgut.tv / 15.12.2023 / 06:00 / 57

Rückspiegel: Geht der Haushalts-Verfassungsbruch weiter?

2023 ist in gut zwei Wochen vorbei und der Bundestag soll eilig einen Nachtragshaushalt fürs fast vergangene Jahr beschließen. Das Verfassungsgericht hatte den bisherigen Haushalt…/ mehr

Achgut.tv / 10.11.2023 / 06:15 / 69

Rückspiegel: Die verweigerte Asyl-Kurskorrektur

Am Montag wurde die Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzler Scholz noch als kommender historischer Markstein der deutschen Migrationspolitik gehandelt, heute am Freitag redet kaum noch jemand darüber,…/ mehr

Achgut.tv / 03.11.2023 / 06:00 / 98

Rückspiegel: Die Islamisten wollen mehr als Israel

Was heißt es konkret, dass die Sicherheit Israels deutsche Staatsräson ist? Für die Bundesregierung nicht so viel, wie jüngst das Abstimmungsverhalten in der UNO zeigte.…/ mehr

Achgut.tv / 27.10.2023 / 06:00 / 72

Rückspiegel: Mit Leichtsinn in die Katastrophe

Es ist bedrückend, welche Stimmung gegenüber Israel auf Deutschlands Straßen sichtbar wird. Und Juden sollten in etlichen Vierteln besser nicht als solche erkennbar sein. Immer…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com