Achgut.tv / 22.11.2021 / 06:00 / 122 / Seite ausdrucken

Broders Spiegel: Lieber Verona statt Corona

Der "Wellenbrecher" kommt und ich würde gern Corona vergessen, doch es geht nicht, wenn gerade eine Menschengruppe Diskriminierungen ausgesetzt ist, die in der Bundesrepublik bislang undenkbar waren.

Henryk M. Broders aktuelles Buch „Wer, wenn nicht ich“ befasst sich mit „Deutschen, Deppen, Dichtern und Denkern auf dem Egotrip“. Das Buch kann im Achgut.com-Shop bestellt werden. Die dritte Auflage ist ab sofort lieferbar.

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Elisabeth Schellen-Unger / 22.11.2021

Mein Mann, ein Seher, sagte 1989, Mittel Juli, unterwegs von Nimwegen nach Straubing, als wir gerade an Köln vorbeifuhren: “Die beiden Deutschlands werden sehr bald wieder vereint. Mark my words.” Ein halbes Jahr später, einen Tag vor seinem Geburtstag ... Jeder kennt die Bilder. Mein Mann, ein Seher, schrieb 2020, im Mai, unserem Jüngsten zu seinem Geburtstag ein Gedicht. Darin steht, dass jetzt die Zeit der Zehn Gebote vorbei ist. Die letzten und aktuellen Entwicklungen rund Corona bestätigen mir dies zunehmend. Mein Mann, ein Seher, ist leider vor 2,5 Monaten gestorben.

Magdalena Hofmeister / 22.11.2021

R.Kühn; “Letztere, also die Impfverweigerer, sollten Mal erklären, warum sie eigentlich die Totimpfstoff-Impfung Coronavac aus China verweigern.” Herr Kühn, da haben Sie ja schon die nächste Spaltgruppe als Sündenbock ausgemacht. Auf die “Impfverweigerer” darf man dann draufhauen o. nicht? Ich will Ihnen ja nicht in die Impfsuppe spucken, die Sie sich erwählt haben als AUS-WEG. Es ist mir herzlich egal, was Sie o. andere sich reinschießen, aber ich kann Ihnen sagen, dass ich schlichtweg keines dieser “Angebote” annehmen werden, halbjährl. abzuholen, weil sonst meine Grundrechte auslaufen. Womit wir schon beim wichtigsten Punkt sind im Coronaimpfspektakel, denn es geht längst nicht nur darum, was sich die Leute reinziehen, als ganz private Sache zw. Arzt u. Patient, die keinen zu interessieren hat, sondern dass sie es sich gegen Passierschein u. damit für alle öffentl. u. gegen regelmäßig zu erneuernde Zugangsrechte spritzen lassen müssen. Was die mediz. Seite angeht: “Impfverweigerer” wie ich, haben nicht nur gegen jeden (u. das gilt für alle Coronaimpfstoffe) viel zu kurz entwickelten Impfstoff Bedenken. Ich sehe a. für mich persönl. keinerlei Veranlassung mich gegen C. impfen zu lassen, wie ich es a. nie gegen Grippe für nötig erachtete, weil ich Impfungen gegen ständig mutierende Atemwegserkrankungen (Einrittsort M-N-R-Raum, nicht Impfarm) schlicht für wenig wirksam halte. Trotzdem hatte ich in 52 Jahren nie Grippe. Ist das jetzt ein Argument für o. gegen die Grippeimpfung? Schwer nachweisbar. Was aber klar ist: Das Ereignis Grippeansteckung in ausreichend hoher Dosis bei gleichzeitig schlechtem Immunzustand ist bei mir aktuell ein recht seltenes (0). Zumindest bei Otto-Normal wie ich. Bei einem Arzt, der ständig unterschiedlichste Infektionen behandelt, mag das anders aussehen. Nicht sich auch persönl. Risiko-Nutzen-Abwägung.

Ilona Grimm / 22.11.2021

Was S@bine Lotus mit „verzweifelt freudestrahlend in die 5G City traben“ an die Wand malt, liegt viel näher als die meisten denken. Das Bundeswirtschaftsministerium hat in einer Studie →»Zukunft von Wertvorstellungen der Menschen in unserem Land«← für »Deutschland in den 2030er Jahren» »Szenarien« für die Einführung eines Sozialpunktesystems zur Verhaltenslenkung nach chinesischem Vorbild entworfen. Der Entwurf sei »explorativ, nicht normativ«, heißt es. (lol) Die Bundesregierung überlegt: »Was wäre, wenn angesichts einer erfolgreichen Nutzung des Sozialkreditsystems in China auch andere Staaten über die Nutzug eines solchen Systems diskutieren, und wenn auch Deutschland letztlich ein solches System einführt?« Weitere Knüller aus dem Katalog des Überwachungshorrors: bessere Organisation der räumlichen Mobilität von Arbeitskräften; schrittweise Verankerung neuer Normen im Alltag der Gesellschaft; Homogenisierung praktizierter Werte. »Politische Ziele und persönliche Wertesets sind in diesem System nicht mehr trennscharf voneinander zu unterscheiden. Das digitale Nervensystem schafft eine umfassende Transparenz, welche die Lücke zwischen Werten und Verhalten verringert hat: Individuen können in der realen und virtuellen Welt eindeutig identifiziert werden.« Dies führe zu einer »weitgehenden Homogenisierung des Wertesets.« ...  »Konformität mit bestimmten Verhaltensweisen und Werten führt langfristig zu Boni, die bestimmte materielle Leistungsdimensionen leichter realisierbar machen.« Quelle: factum 6/21, Seite 11.

Alois Fuchs / 22.11.2021

@Leo Hohensee: So weit bin ich inzwischen auch und halte es daher mit Konfuzius (aus dem Gedächtnis zitiert): “Erzürne nicht, sondern setz dich an das Ufer des ruhigen Flusses und warte darauf, dass die Leichen deiner Feinde vorbeitreiben.” Oder zeitgenössisch mit Dushan Wegner: “Wenn Ideologie gegen Realität steht, gewinnt am Ende die Realität. Immer.” Mit 75 bin ich alt und erfahren genug, um zu wissen, dass sich beide Zitate über kurz oder lang (eher kurz mangels Hirnmasse bei den Akteuren) bewahrheiten werden.

Horst Lührsen / 22.11.2021

Während Tausende von Intensivbetten abgebaut wurden und Pfleger keinen Cent mehr bekommen, verspricht NRW-Ministerpräsident Wüst im Interview mit der Tagesschau “Geld für zusätzliches Personal” - nämlich bei den Regionalverkehrsbetreibern, um durch verstärkte Kontrollen die Ungeimpften besser schikanieren zu können. Politische Prioritäten ...

Heinz Gerhard Schäfer / 22.11.2021

@K. Meinertz und an alle Ausgegrenzten: Die derzeitigen Zustände beklagen bringt nichts! Auch wenn es voll berechtigt und verständlich ist! Da schimmert (auch hier in den Kommentaren) nur die pure Verzweiflung durch! Es gibt eine Handlungspyramide (von unten nach oben, -  reagieren -> agieren -> dirigieren -> regieren). Wir sind hier alle auf dem Level “reagieren”, sollten jedoch angesichts kommender Impfzwänge, Arbeitsplatzkündigungen und Bußgeldbescheide (z.B. Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs ohne 3G-Nachweis)  schon einmal vorsorglich die juristischen Schützengräben ausheben! Konkret die Frage vorab für sich abklären: “Wie werde ich agieren, wenn mir ein Bußgeldbescheid ins Haus flattert, die behördliche Aufforderung zur “Impfung” zwangsweise zugestellt wird… usw.! Agieren steigert die persönliche Resilienz und hat etwas mit geplanter Handlung zu tun, etwas mit Annehmen der bedrohlichen Situation! Die Frage: Wie verteidige ich meine Freiheit und Grundrechte gegenüber einem übergriffigen Staat und Gesellschaft ist immer vorher zu überlegen! Das ist unsere Aufgabe, sonst landen wir “irgendwann im Lager”! Gute Ideen bzgl. “Impfung” (Arbeitgeber, impfender Arzt) hat Werner Gertz in der Sitzung 79 Stiftung Corona Ausschuss verbreitet. (Statt der üblichen Dienstleistungsverträge -> Werkverträge mit dem “Impfarzt” abschließen, oder Zusatzvertrag zum Beschäftigungsvertrag, wenn der Arbeitgeber die Impfung fordert (siehe Werner Gertz).  Und bei Bußgeldbescheiden schon einmal den Einspruch “Begründung immer im Einzelfall !!!” überlegen und vorab formulieren. Da gäbe es z.B. religiöse Gründe (Art. 3(3) GG, rechtliche Gründe, gesundheitliche/medizinische Gründe uws.! Also: Nicht rückwärts, sondern nach Vorne schauen und Vorbereitungen treffen!

Silvia Orlandi / 22.11.2021

@ Frau Pradel, Bitte, Bitte nicht den Namen aussprechen.Das bringt Unglück!

Matthias Zahn / 22.11.2021

Manchmal geht es auch ohne Emotionen. Ich hatte beim statistischen Bundesamt nachgefragt, ob Todesfallzahlen je nach Impfstatus (ohne /nach erster/ nach zweiter) verfügbar sind, wie etwa beim britischen Amt. “Eine Auswertung gemäß Impfstatus ist gesetzlich nicht vorgesehen ...”.  Das war eine klare, sachliche Antwort. Der Gesetzgeber hat sich dafür noch nicht interessiert, oder? Im Sinne einer sachlichen Diskussion wäre so eine Unterscheidung (d.h., Diskriminierung) aber schon wichtig. Das Amt liefert Daten, sachlich und mit minimaler Kommentierung, wie in Pressemitteilungen. Und dort lese ich von erhöhter Gesamtsterblichkeit im September und Oktober, die aber mit COVID-19-Todesfällen nicht zu erklären seien. In den Daten vom Amt steckt viel Mathe, aber für die Politik ist das schon zu kompliziert.

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