Achgut.tv / 17.02.2020 / 06:25 / 127 / Seite ausdrucken

Broders Spiegel: Konsequenter Antifaschismus

Man dürfe - so heißt es jetzt - die AfD nicht mit der mehrfach umbenannten SED gleichsetzen. Und warum nicht? Mal abgesehen davon, dass es absurd ist, erst festzustellen, dass roter Staatsterror nicht so schlimm gewesen sei wie brauner, um dann daraus sofort abzuleiten, dass die Erben der roten Diktatoren umgehend wie lupenreine Demokraten behandelt werden müssten: Wer eine Gurkentruppe wie die AfD zu Wiedergängern der NSDAP erklärt, der verharmlost die richtigen Nazis. Egal, jetzt ist konsequenter Antifaschismus angesagt: Wenn das Haus brennt und die Feuerwehr ist voller AfD-Wähler, dann muss das Haus abbrennen, denn mit denen darf man einfach unter keinen Umständen zusammenarbeiten.

Von Henryk M. Broder erschien am 8. November 2019 das Buch „Wer, wenn nicht ich – Henryk M. Broder“. Der Autor befasst sich darin mit „Deutschen, Deppen, Dichtern und Denkern auf dem Egotrip“. Das Buch kann im Achgut.com-Shop bestellt werden. Die dritte Auflage ist ab sofort lieferbar.

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Hans Schnaider / 17.02.2020

Die Bezeichnung als “Gurkentruppe” ist falsch, sehr geehrter Herr Broder. Richtig ist, es gibt keine zweite Fraktion im Deutschen Bundestag, die dermaßen hochkarätig besetzt ist egal, ob man’s relativ ,vielleicht sogar absolut betrachtet. Darstellend/ Redend gibt’s Defizite, aber genau das mag ich,. So ist gleich klar, man war nicht dabei-vom stellvertretenden Klassensprecher bis zum examinierten Geschwätzwissenschaftler - , es ist eben nicht die Welt der AfD und auch nicht meine Das absolute Alleinstellungsmerkmal dieser Abgeordneten aber ist : Die AfD mag Deutschland. DIE ANDEREN NICHT. So einfach geht Politik.

Ilona Grimm / 17.02.2020

@Sabine Lotus: Wahrscheinlich bin ich auch heute zu spät dran, um zu antworten. Wenn nicht, dann danke für die Info. Von Reagans Hofastrologen habe ich noch nichts gehört. Aber möglich ist ja alles. Selbst wenn die Message von Prof. Lesch kommt.  LG, IG

Jens Richter / 17.02.2020

@Frau Hofmeister: Chapeau! Das nenne ich bündige Analyse, und ich bin mir ziemlich sicher, dass Margarete Mitscherlich heute zu ähnlichen Schlüssen gelangte. Der (harmlose) Popanz AfD = Nazis wird aufgebaut und der Widerstand simuliert, so wie es die Generation Ego-Shooter eben am Smartphone oder PC gelernt hat. Der Widerstand tut nicht weh (wie auch im Spiel), aber jeder “Sieg” wird gefeiert, als hätte man auf dem höchsten Level gewonnen. Den inszenierten “Kampf gegen rechts” gibt es in unzähligen Varianten als Computerspiel, wo dann gegen echte virtuelle Nazis hart gekämpft, so manche Chipstüte und Bierdose geleert wird. Sie haben ganz Recht. Das Ganze ist eine Simulation, aus der jeder ganz ohne Genickschuss jederzeit aussteigen kann. Aber vorher hat man den alten Versagern (Umwelt- und Nazisäue) gezeigt, wie’s geht.

Peter Schiewe / 17.02.2020

Sehr geehrter Herr Wägner, meine Frau und ich waren auch politische Häftlinge in der DDR und stimmen ihren Beitrag zu hundert Prozent zu! Wir werden nie vergessen wie uns die Stasiverbrecher nachts aus der Wohnung gezerrt haben. Nach dem Freikauf aus dem Zuchthaus durch die BRD mussten wir noch ein halbes Jahr auf unser Kind warten. Und nun sind diese Mauermörder und Verbrecher wieder an Macht und die einzige Hoffnung für uns ist die AFD! Traurig dabei ist nun auch, das einige der mit Hoffnung und Zuversicht gelesen Aufrechten wie Broder sich nun in die Reihen der Diffamierer der AFD begeben. Schade, er hat wohl seine Gründe und ich wünsche ihm ein ungetrübten Blick in den Spiegel.

Marc Blenk / 17.02.2020

Lieber Herr Broder, es gibt eine Kehrseite der von Ihnen erwähnten Rehabilitierungsmedaille. Über diese Kehrseite konnte man gerade in Dresden Studien treiben, wo autorassistische gestimmte Linksextreme Gedenkkränze für die im Bombenkrieg zu Tode gekommenen Dresdner verbrannt haben. Man hat also symbolisch die Toten noch einmal gemordet und über diese geurteilt, Deutsche könnten keine Opfer sein, sondern nur Täter. All dieser Scheiß eben. Ganz abgesehen von der Unsinnigkeit solcher Aussagen, verbirgt sich dahinter waschechter Rassismus und Selbsthass. Ich will hier nicht psychologisieren, aber das ganze ist schon ganz schön Gaga, wie sie so gerne sagen. Eigentlich müssten diese vom Faschismus gebissenen Selbsthasser kollektiv Selbstmord begehen, um ein antideutsches Exempel zu statuieren. Selbstverleugnung konsequent. Deshalb wohl auch die ganzen weißen Dreadlockträger und Badelatschenträger im Afrostyle, obwohl das doch bei Bleichgesichtern irgendwie optisch nicht hinhaut. Man möchte nicht weiß, man möchte schon gar nicht deutsch sein. Wie wäre es also dann damit, den nächsten Progrom gegen sich selbst zu starten. Dann wäre man im Walhalla der Schuldigen als Verschuldkomplexte mit seinen Ahnen vereinigt und könnte mal einen ordentlichen Skat dreschen… Aber ach, lieber führen sie Krieg gegen die, welche nicht gar so arg an der Last der Vergangenheit tragen und eigentlich mit sich einigermaßen im Reinen sind. Und das ist ja nun das Schlimmste, womit sich ein Deutscher vor den neulinken Faschomenschis schuldig machen kann: Sich frei fühlen, ohne Komplexe sein , Freiheit als etwas für die ganze Gesellschaft erstrebenswert zu halten, ohne daraus eine Ideologie zu machen und dass auch noch für normal zu halten.

H.F.Franke / 17.02.2020

Super guter Kommentar. Herr Broder getraut sich was ! Das ist gelebte Meinungsfreiheit, vielen Dank!  Schade, dass das andere in den “großen Blättern” nicht hinbringen und nur das Einheitsgewäsch produzieren.

Thomas Roth / 17.02.2020

Man kann alles vergleichen, also auch AfD und Linke. Man sollte es auch tun, und sich nicht wundern, wenn Mann dabei herausfindet, dass die Linie im Gegensatz zur AfD höchstgefährlich ist -und obendrein in den Versen Regierungen mitmischt. Was dabei z.B. in Sachen Wohnungsbau herauskommt, sieht man in Berlin.

Barbara Mann / 17.02.2020

Sehr geehrter Herr Broder, leider hinkt Ihr “Spiegel” der Wirklichkeit hinterher. Auf einer Nachrichtenseite meiner Heimatstadt steht, dass die LINKE den Mieterrat der Stadt kritisiert. Der hat nämlich am Sonnabend, also vorgestern, eine Aufräumaktion initiiert, und dazu haben sich auch fünf AfD-Mitglieder eingefunden. Man hat sie aber nicht etwa weggeschickt oder es dreckig gelassen, wie es sich gehört hätte, sondern einfach mit denen den Müll weggeräumt. Was sagen Sie nun? Angehörige anderer Parteien waren übrigens nicht dabei.

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