Achgut.tv / 08.02.2021 / 06:00 / 67 / Seite ausdrucken

Broders Spiegel: Ventil im Ausnahmezustands-Rausch?

In dieser Woche wird wieder über Verlängerung und Verschärfungen oder Lockerungen des Corona-Ausnahmezustands beraten. Mancher ist im Ausnahmezustands-Rausch, derweil schlägt Bundesinnenminister Seehofer vor, wenigstens die Friseure zu öffnen. Ein Ventil? Er begründete es damit, dass sonst in Schwarzarbeit frisiert wird. Heißt das also, wenn sich nur genügend Menschen nicht mehr an ein Verbot halten, dann wird es stückchenweise zurückgezogen?

Henryk M. Broders aktuelles Buch „Wer, wenn nicht ich“ befasst sich mit „Deutschen, Deppen, Dichtern und Denkern auf dem Egotrip“. Das Buch kann im Achgut.com-Shop bestellt werden. Die dritte Auflage ist ab sofort lieferbar.

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lutzgerke / 08.02.2021

Ein Friseur, der fast ein Jahr unter Druck steht und monatelang nur Substanz verfeuern konnte, ich wüßte nicht, wie ich da wieder aufmachen sollte? Oder sind Geschäft und Angestellte nur ein Hobby? Gut gefallen mir auch die Szene-Künstler, die anklagend meinen, ohne sie würde es arm. Die klagen immer die Passanten an. Ich habe deren Kneipen nicht dichtgemacht.

Ulrich Horst / 08.02.2021

Lieber Herr Broder, dem Appell kann ich nicht zustimmen. Ich will keine Öffnung von Seehofers oder sonstwessen Gnaden. Sorry, die ganze Saubande, die dreckade, muss weg und zwar vorgestern. Wir brauchen den great reset, aber ganz anders, als es sich diese Clowns vorstellen, und vor allem ohne die. Die sollen jetzt in ihrer Alternativ- und Ausweglosigkeitskloake baden gehen und zwar nackt. Ach sorry, nackt sind sie ja schon.

T. Schneegaß / 08.02.2021

@Claudia Diel: Ohne es beweisen zu können, bin ich absolut überzeugt davon, dass der als “systemrelevant” definierte Personenkreis nicht nur frisiert wird, sondern generell Zugang zu “Sonderversorgungssystemen”, sprich zu kleinen “Wandlitz-Siedlungen” hat. Oder ist es denkbar, dass sich die Sicherheitskräfte, wie z.B. die wildgewordenen, von der Leine gelassenen Polizisten nach ihren “schlagenden” Einsätzen ihren Blechnapf füllen lassen und sich dann zu Hause einschließen, bis der nächste Rodelhang zu räumen ist? Hält man die so bei Laune und die Motivation aufrecht, gegen ihre eigenen Interessen zu wüten? Und da zu Brot auch ein paar Spiele gehören, wird sehr wahrscheinlich auch für die Multimillionäre im Profi-Sport ein bisschen “Abwechslung” im sonst tristen Alltag möglich sein. Auch hier glaube ich einfach nicht, dass nach Training oder den Spielen vor leeren Rängen nach dem Suppefassen das kollektive Einrücken in die Wohnzelle angesagt ist.

Werner Kirmer / 08.02.2021

Wenn nicht die Gewerbetreibenden massiv die Blockparteien verlassen nimmt der Merkelismus kein Ende.

Ralf Pöhling / 08.02.2021

Es gibt eine natürliche Grenze für Verbote. Nämlich die, diese Verbote überhaupt durchsetzen zu können. Ab einem gewissen Punkt klappt das nämlich nicht mehr, weil Sicherheits- und Justizapparat dazu vom Personal her gar nicht gut genug ausgestattet sind. Was im Umkehrschluss bedeutet, je mehr Verbote die Politik ausspricht, desto weniger kann sie sie durchsetzen. Das normale Leben in diesem Land ist derzeit zu 90% verboten. Wenn das Volk sich in der Breite daran nicht mehr halten sollte, wird daran niemand etwas ändern können. Es liegt einzig an den Deutschen selbst, ob sie weiterhin den Bückling machen oder nicht.

Uta Buhr / 08.02.2021

Schon recht, Herr Broder, aber die Polen, Tschechen und Magyaren sind eben aus einem ganz anderen Holz geschnitzt als die feigen Deutschen, die sich gern, wenn nicht gar lustvoll, unterjochen lassen. Eine Bekannte berichtete mir voller Stolz, sie habe auf einem total menschenleeren Platz nach Einbruch der Dunkelheit brav ihren Maulkorb aufbehalten, weil -  Originalton -  “es ja eine Vorschrift ist, gegen die man nicht verstoßen darf.” Doof bleibt doof, Untertan bleibt halt Untertan. Wir sollten Heinrich Manns Opus magnum wirklich alle zusammen rezitieren, damit dieser Ungeist sich bei allen einnistet. Falls hierzulande mutige Laden-, Café- und Restaurantbesitzer einfach gegen das Gebot der Obrigkeit ihre Türen aufsperrten, würde die Despotin ihnen doch gleich die Antifa auf den Hals hetzen,  gefolgt von einem Panzerbataillon der Bundeswehr. Diese ist dank der Laiin auf allen Sektoren Ursula zwar bereits abgewrackt.  Aber für einen Einsatz gegen die Vorgenannten und die Friseure im Lande würde es wohl noch reichen. Wenn ich mir die drakonischen Strafen vorstelle, die diese unbotmäßigen Bürger blechen müssten, kann ich durchaus verstehen, dass sie sich dem Diktat unserer Politikerrotte beugen. Ich höre gerade, dass Klabauterbach et alii dementi sich noch schärfere Einschnitte in unsere Bürgerrechte wünschen. Einmal muss die Blase aber platzen, denn irgendwann ist genug halt genug.  Und dann wird es sicherlich zu wüsten Ausschreitungen kommen. Man weiß ja, wie weit ein Deckel fliegen kann, der zu lange auf einem überkochenden Topf gesessen hat. Wehe wehe, wenn ich auf das Ende sehe!

Judith Panther / 08.02.2021

Von der durch und durch dysfunktionalen Spezies “deutsche Politiker”  erwartet inzwischen doch niemand mehr ernsthaft einen sinnvollen Beitrag zur Lösung überhaupt irgendeines Problems, geschweige denn eine Wiedergutmachung der durch ihre Fehler ausgelösten menschlichen und wirtschaftlichen Verheerungen oder auch nur ein Eingeständnis ihres Versagens. Es hätte ja auch niemand den Führer gebeten, endlich mal etwas gegen die katastrophalen Verhältnisse in deutschen KZ´s zu tun. Bei allem Verständnis für das Phänomen der “Erlernten Hilflosigkeit” - irgendwann muß man aufstehen, sich den Staub von den Knien klopfen und dann: Auf in den Kampf! Als allererstes der #EinEuroReicht- Bewegung anschließen, Dauerauftrag entsprechend ändern und Widerspruch einlegen. Wer jetzt noch GEZ bezahlt macht sich mitschuldig. Basta.  (So weit die nicht-justiziable Version. Die strafbare Version dieses Kommentars erscheint dann in meinem nächsten Buch mit dem Titel „DIE WAHRE SEUCHE“ und ich muß hier niemandem verraten, wessen Konterfei auf dem Cover prangen wird).

T. Schneegaß / 08.02.2021

@Heinrich Moser: Da hat er ja in Kurz einen Bruder im Geiste, wie sich dessen “Entwicklung” während der PLANdmie zeigt. Der einzige Unterschied: Kurz ist Kanzler und Österreich steht nicht kurz (diesmal klein geschrieben) vor der Wahl. Für die Menschen in den jeweiligen Herrschaftsgebieten ist das Jacke wie Hose. PS: Es gab mal Zeiten, das beneideten Viele, auch ich, die Alpenrepublik um diesen Kanzler.

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