Kriegsrhetorik gibt es nicht erst seit dem Lockdown-Leid. Seit Jahren verbreiten Politik, Staatsmedien und ordensbehangene Staatskünstler Kriegsrhetorik. Ein Paradebeispiel für Kriegsrhetorik ist die Längenangabe für die Gesinnung: „Keinen Millimeter nach rechts“. Man will damit sagen: Wir stehen links, der Feind steht rechts und wir weichen keinen Millimeter zurück. Die Kriegsfahne ist die Maske. Der Krieger auf der guten Seite bedeckt Mund und Nase und hält Abstand vom Feind, denn die Atemluft des Feindes enthält tödliche Viren. Den Feind erkennt man am unbedeckten Gesicht. Eine Armee von Polizisten, unterstützt vom Militär, fahndet nach Feinden. Wird der Feind in einem Gebäude vermutet, so darf die Tür aufgebrochen werden. Unterstützung gibt es von einem Heer aus Freiwilligen. Im Gegensatz zur aggressiven Rhetorik werden aber Kriegshandlungen verharmlost. Das neuerdings so beliebte Standgericht wird als „Cancel Culture“ bezeichnet. Das Fallbeil der Cancel Culture fällt blitzschnell und ohne vorherige Diskussion auf den Feind herab, um ihn für immer mundtot zu machen.
Die Gesundheit hoch! Die Masken dicht geschlossen!
Dieser Politik und dieser Gesellschaft ist es nach über 70 Jahren Demokratie, Frieden, und Wohlstand zu langweilig geworden. Um dieser erstickenden Langeweile zu entfliehen, kommt die Corona-Hysterie gerade recht. Und endlich können wieder Bevölkerungsgruppen gegeneinander aufgehetzt werden. Die Leserbriefseiten und Online-Kommentare triefen geradezu vor Hass, Wut, und Aggression. Wenigstens ist die quälende Langeweile vorüber.
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