Die britische Regierung hat sich geweigert, eine umstrittene Definition von „Islamophobie“ anzunehmen. Laut der Zeitung „Guardian“ wurde die Definition im Dezember letzten Jahres von einer parteiübergreifenden Gruppe von Abgeordneten vorgestellt. Zuvor hätten Beratungen mit muslimischen Bürgerinnen und Bürgern in den Städten Manchester, London, Birmingham und Sheffield stattgefunden.
„Islamophobie hat ihre Wurzeln im Rassismus und ist eine Form von Rassismus, die sich gegen Ausdrücke des ‚Muslimseins‘ richtet, oder gegen Dinge, die als Ausdrücke des ‚Muslimseins‘ empfunden werden“, so der Wortlaut der Definition, die nach Angaben des „Guardian“ bereits von der Labour-Partei, den Liberaldemokraten und dem schottischen Ableger der Konservativen Partei formal angenommen wurde.
„Wir sind uns bewusst, dass die vorgeschlagene Definition [der parteiübergreifenden Abgeordnetengruppe] nicht auf breite Akzeptanz gestoßen ist“, zitiert der „Guardian“ einen Regierungssprecher. Das Thema müsse weiter sorgfältig untersucht werden. Möglicherweise wurde die Regierung von Äußerungen des Vorsitzenden des Nationalen Rats der Polizeipräsidenten, Martin Hewitt, beeinflusst. Hewitt, der Polizeichefs in England und Wales repräsentiert, hatte sich am Dienstag gegen die Definition ausgesprochen. Sie sei zu vage, könne Verwirrung bei der Rechtsdurchsetzung stiften und sei geeignet, legitime Meinungsäußerungen über die historischen oder theologischen Handlungen islamischer Staaten zu kriminalisieren.