Was soll denn das Geschimpfe, daß die Südländer unser deutsches Geld verprassen. Das ist doch nur die logische Fortsetzung des Länderfinanzausgleichs, wo die fleißigen Bayern, Franken, Schwaben, Württemberger, Badener und Hessen den Rest der Masse an (Pleite)ländern aushalten. Denn mit dem Geld der anderen läßt sich nich nur in Italien, sondern überall trefflich leben. Mir als Alemanne ist ein Niedersachse kein bißchen näher als ein Elsäßer, und ich will auch nicht den »Ausgleich« für einen saarländischen Exilfranzosen und auch nicht für einen Pfälzer bezahlen. Und daß Geld an die Failed City Berlin überwiesen wird, ist mir auch ein Dorn im Auge. Also: nicht auf die EU schimpfen, sondern anders wählen! Und am besten diesen durch und durch schmarotzeraffinen deutschen Rumpfstaat schnellstmöglich auflösen.
@Hajo Wolf: Man wird in den Geschichtsbüchern dann noch einen dritten Grund finden, der mit der Jahreszahl 2015 zu tun hat und mit Mi beginnt und mit Gration aufhört. Zu dieser Zeit werden Geschichtsbücher allerdings nur noch auf Chinesisch geschrieben werden, soweit sie nicht in hagiographischer Weise den Erfolg des dritten Versuchs der Islamisierung Europas als Verwirklichung des göttlichen Heilsplans preisen.
Europa liegt falsch weil Keynes falsch liegt oder die Briten haben recht: Es ist nur in Ausnahmefällen eine Krise der Nachfrage, z.B. wenn nach politischen Krisen alles wieder in den Startlöchern steht und sich keiner anfangen traut. Eine Geldspritze in den Konsumermarkt kann dann ein Startschuss sein; nur hier zieht Keynes. Davon abgesehen und ansonsten prinzipiell ist es keine Krise der Nachfrage, sondern des Angebots. Die Null-Zinspolitik zur Steigerung der wirtschaftlichen Nachfrage ist da katastrophal. Hier liegt J. M. Keynes eben falsch und führt in die wirtschaftliche Katastrophe ... wie man sieht. Wenn einer was nicht braucht, schon gleich wenn Zukunftsängst und Altersarmut drohen, kann man ihm beliebig viel Geld schenken, er kaufts nicht: Das gute Angebot kommt vor der Nachfrage = “haben wollen”. Erst als Antwort darauf passt sich der gesteigerten Nachfrage wiederum ein gesteigertes Angebot an. Helfen würde eine gewisse Inflation, welche die Schulden zumindest teilweise wieder auffrisst. Draghis Geldschwemme liefert aber keine Inflation, weil die Märkte das Geld nicht mehr aufnehmen können, sondern Deflation. So treibt das überflüssige Geld Blasen wie bei den Aktien und vor allem bei den Immobilienpreisen in der Hoffnung auf eine sichere Anlage und das treibt wiederum die Mieten und das mindert wiederum das Vermögen, das investiert werden kann, oder das Kaufkraft generiert oder das einer für das Alter anlegen und ausgeben könnte ... dann beißt sich die Katze in den deflationären Schwanz, die Katastrophe nimmt ihren Lauf. Keynes und seine gläubigen Politiker liegen falsch, den Beweis dafür liefert seit Jahren Draghi und Europa.
Schon die Gründung der Montan-Union durch die Franzosen Schumann und Jean Monnet hatte das Ziel, Frankreich an den Ressourcen und am Wohlstand Deutschlands teilhaben zu lassen. Das ganze wurde dann “geframed” und in ein schönes “Narrativ” gepackt, wie man heute sagen würde. Friede Freiheit Europa Eierkuchen!
Hierzu kann und muss ich einfach mal ein hervoragendes Buch empfehlen : Dominik Geppert hat 2o13 unter dem Titel ” EIN EUROPA DAS ES NICHT GIBT”, eine grossartigr Analyse der geschichtlichen Hintergründe und deren Wirkungen in der EU geschaffen ! Ich kann dieses Werk nur jedem Interessierten wärmstens empfehlen. Und lesen tut es sich auch noch flüssig !
Der Ursprung unseres Wohlstands liegt am disziplinierten Umgang mit Zeit und Geld. Der Nordmann lebt nach dem Motto: „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not.“ Der Südländer hingegen verprasst und versteckt, was er hat, um nachher umso lauter zu jammern. – In der Tat sind die Franzosen und ihre überbordende Verwaltung ja nicht effektiver geworden durch die Einführung des Euro; die Deutschen werden nur schamloser ausgebeutet. – Wenn sie lieber eine weichere Währung wollen, sollen sie einfach aus dem Euro austreten. Wenn der Deutsche nicht mehr für die Olivenländer zahlen möchte, dito. Die Briten haben es vorgemacht und andere werden folgen.
Brexitkrise: Europa hat 20 Jahre nicht zugehört ... Vielleicht, weil man in Europa die nicht liest: Die britischen Staatsphilosophen Hobbes (Leviathan 1651), Lock (The Second Treatise of Civil Government 1690), Hume (An Enquiry Concerning Human Understanding 1748), Smith (An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations 1776), Ricardo (On the Principles of Political Economy and Taxation 1817) und Mill (A Few Words on Non-intervention 1859 On Liberty 1859). Kein anderes Land hat solche Ideen in dieser Dichte entwickelt. Die Briten sind mit jedem Reformversuch wie weniger Bürokratie, mehr Subsidiarität also weniger Vorschriften und vor allem mehr Eigenverantwortung der nationalen Wirtschaftsräume gescheitert, in der Regel am zentralistischen Frankreich. Ich kann mich nicht erinnern, dass die Briten diesbezüglich einmal ein Verfahren vor einem europäischen Gerichtshof gewonnen hätten. Subsidiarität ist, soweit unten wie möglich entscheiden und dann soweit unten wie möglich alle Konsequenzen selbst tragen. Der Grund dafür ist, dass die Rückkopplung zu handeln genau den trifft, der handeln muss. Diese lokalen Optimierungen sind in der Summe die optimale Lösung und somit besser als eine einzige über-alles Optimierung. Was desweiteren nicht geht ist, dass was national politisch versprochen bzw. verbrochen wird, prinzipiell europäisch gerettet wird, weil sich dann zeitlich unbegrenzte Konstruktionen ergeben, die mit zusätzlichen Steuern auf europäischer Ebene enden. Das sind Steuern in den Händen der falschen, die das investierbare Vermögen schmälern.
Was bei der ganzen Brexit - Nummer allerdings stets und gerne von den Remainers vergessen wird ist die Tatsache, dass der Austritt nicht sofort und auf der Stelle zuhaben war, sondern eben -mindestens- zwei Jahre braucht, zwecks Abwickung. In der Zwischenzeit trat die normative Kraft des Faktischen in die Entwicklung ein: das Referendum wurde als verbindlich akzeptiert und darauf aufbauend Recht gesetzt und international gültige Vereinbarungen. Auch das Argument, dass das Referendum ja eigentlich gar nicht verbindlich gewesen sei, geht ins Leere, denn es entkräftet die Forderung nach einem erneuten Referendum. Jetzt anzutreten mit der Behauptung, dass sich die Meinung geändert habe ist einfach unredlich. Dass GB den Euro mit einer Opt-out-Möglichkeit für sich garniert hatte zeigt, dass es bereits damals mit dem Vertrauen in diese “EU” und die Wahrhaftigkeit ihrer Anführer nicht weit her war. Die EU-Granden zeigten sich intrigant und nationalegoistisch. Dafür gibt es jetzt die Quittung. Und das hat der Autor P. Cleppe trefflich beschrieben. Ich bin gespannt, was da noch kömmt.
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