K. Anton, Sie sprechen mir aus der Seele. Freunde von mir leben in Ungarn. Sie und ihre Familien fühlen sich wohl und vor allem SICHER in diesem Land !! Orban ist beliebt in Ungarn, was man von Frau Merkel in Deutschland nicht oder nur sehr eingeschränkt sagen kann. !! Ich bin froh, daß es Politiker wie Orban, Kurz, Kickl, Salvini u. a. gibt, das wird uns in Zukunft wahrscheinlich noch sehr helfen.
Richtig, Unterhausdebatten sind gutes Theater, gutes manchmal besser als der ungekürzte Faust ! Sie haben eine Wechselrede von der ich in unserer zensierten Vorleseshow nur träumen kann - wenn man von der Bonner Zeit einmal absieht, als wenigstens noch ein paar zerfleischt haben und man das Popeln vor Aufregung vergessen konnte. Ich sag es immer wieder, es war die soziale Wirklichkeit nach dem Mauerfall, die Deutschland in sein altes Muster zurückgeworfen hat mit einer hälftigen Horde Höriger.
Mir ist auch schon der Verdacht gekommen, dass gewisse Kreise innerhalb der EU, namentlich der Erzfeind der Engländer, die Franzosen nämlich, die Briten regelrecht in den Brexit getrieben haben - mit Hilfe der in den Irrsinn weggetaumelten “Willkommenskultur” der Deutschen, resp. Frau Merkels. Es ist ansonsten nur schwer zu verstehen, warum man den Briten - ich halte das Irland-Problem für vorgeschoben - Bedingungen aufoktroyiert (dauerhafter Verbleib in der Zollunion OHNE jedes Mitspracherecht!), die schlechterdings unannehmbar sind. Und genau auf diesem Punkt so behaart. Einerseits: weil man abschrecken will und anderseits, weil man die Briten im Grunde loswerden will, und dies am besten mit einem harten Brexit, denn dann ist man sie wirklich ganz los. Die “harten” Brexitbefürworter und die EU-Befürworter im übrigen Europa sind sich also im Grunde einig. Das ist das Absurde an der Konstellation. Während aber auf Seiten der Briten die Diskussion recht ehrlich und offen geführt wird, ist das genaue - heuchlerische - Gegenteil auf Seiten der Franzosen, Benelux und Deutschland der Fall. Die EU muss leben, wenn auch die Bürger dafür bluten müssen. Die Brexiteers wissen, dass der Aussteig dem Land weh tun wird, die sind nicht doof. Die sagen sich nur, in dieser EU zu bleiben, schadet uns auf die Dauer mehr. Und je länger man sich das anschaut muss man zur Erkenntnis kommen: die haben vielleicht sogar recht. Volkswirtschaftlich ist und bleibt der Brexit ein Unsinn. Aber dass man sich überhaupt die Frage stellen muss, ob ein Land zwischen Freihandel UND Verbleib in der EU etwa wählen könnte, zeigt auf, dass die EU ihre angeblichen Grundwerte selbst verraten hat.
Ich staune täglich über die kurzen Reportagen von vor dem Parlament in London in unserem Regierungsfernsehen. Nicht über den Inhalt oder die Wortwahl. Nein - über das, was sich im Hintergrund abspielt. Keine brennenden Autos, keine Straßenschlachten mit Wasserwerfern und Tränengaswolken. Nein, fahneschwenkende Anhänger beider Richtungen. Friedlich diskutierend. Warum geht das nur woanders?
Zum “Preisboxer” Viktor Orban, zu Ungarn und zur Fidesz-Partei einerseits und zur EU andrerseits gibt es, Herr Bonhorst, ein kluges Buch von Frank Furedi, einem gebürtigen Ungarn auf einem englischen Lehrstuhl: „Populism and the European Culture Wars. The Conflict of Values between Hungary and the EU“.
“Gladiatoren”, lieber Herr Bonhorst, hätte völlig gereicht, d.h. eines Zusatzes nicht bedurft - auch wenn der (Klammerausdruck) natürlich ironisch augenzwinkernd angelegt ist, klar. Jeder hätte dieses “gladiole” Einzelstück sofort und auch richtig einzuordnen gewußt, nämlich “geschlechtsblind” (wie sich der Bundesgerichtshof in einem Urteil vor einiger Zeit einmal ausdrückte). Nicht eine Lady wäre Ihnen, sich diskriminiert fühlend, an den Hals gesprungen (was man im Einzelfall durchaus bedauern mag), jedenfalls nicht die Emanzipierten und Selbstbewußten. Deshalb träume ich davon, daß das Gendern in den sogen. Alternativmedien äußerstenfalls nur noch als Zitat vorkommt. Träume selig, träume süß.
Rede und Widerrede in schnellem Wechsel, das gibt es nicht im Deutschen Bundestag. Nach der einzig-wirklichen Opposition darf man sich durch zumeist langweilig-zustimmende Beiträge von CDU/CSU/SPD/FDP/LINKE/GRÜNE-Abgeordnete hören, bevor es wieder interessant wird. Wer auf Listenplätzen kandidiert ist so erpicht auf Wiederwahl, dass er sich nahezu bedingungslos anpasst oder zumindest den Mund hält.
Bei den Debatten im britischen Unterhaus hört man das Wort “my constituents (Wähler) will not accept/ will reject/ will favour… etc” regelmäßig von den Abgeordneten. Das Wort “meine Wähler wollen…” habe ich noch von keinem Abgeordneten im deutschen Bundestag gehört. Da muss es einen fundamentalen Unterschied in der Einstellung was ihre Aufgabe ist, zwischen britischen und deutschen Abgeordneten geben.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.