„Wenn du einen Deal suchst, bereite dich darauf vor, keinen Deal zu bekommen.“ – Das ist der zentrale Gedanke, um erfolgreich zu sein. Wer seine kindliche Harmoniesucht über alles andere stellt, macht sich erpressbar und wird über den Tisch gezogen. – Und mutatis mutandis ist dies auch Trumps Leitschnur. Also eben nicht die vorauseilende Soumission unserer Schneeflöckchen.
Die Briten hauen aus der EU wieder ab, weil sie nicht in den wirtschaftlichen Sog eines Euro-Zerfalls gezogen werden wollen. Daher speist sich auch die Zustim-mung der brit. Bevölkerung. Das Argument wird nicht kommuniziert, da das Vertrauen nicht gestört werden soll, obwohl infolge der Verschuldung vieler EU-Staaten Alarm angezeigt ist. Es herrscht hierbei noch Friedhofsruhe und ein falsches Sicherheitsgefühl. Die offene Irland-Grenze ist m.E. nicht erstrangig wichtig. Die Sezession der Schotten ist ein Popanz. Weil es auch eine Bindung an das brit. Empire gibt. Sowie die USA. Hier glaubt das Volk, dass in GB um den Verbleib in der EU gefochten würde. Dabei ging und geht es dort um die Rahmen-Bedingungen des Ausscheidens. Frau May’ s Ergebnisse bei den Verhand-lungen mit Brüssel erschienen nicht vorteilhaft genug. Nun meint man in GB wohl, dass ein JOHNSON, als zweiter TRUMP, mit Urgewalt rangehen müsse.
Mit May stand immer noch die Option im Raum, den Brexit abzusagen. Die Strategie der EU und der diese unterstützenden Kräfte schien auch genau darauf angezielt zu haben. Das scheint jetzt vom Tisch zu sein. Nun geht es nur noch um harten Exit, oder gem. der ausgehandelten, aber eigentlich unannehmbaren und einseitigen Konditionen. Also: auf jeden Fall Brexit. Die derzeitigen Konditionen lehnt Johnson ab. Spannend, ob diese EU einen geregelten Ausstieg ermöglicht und den Anspruch auf die zukünftige Kontrolle der Handelsverträge überhaupt noch aufgeben kann. Wer für Europa ist, kann den Brexit nicht bedauern.
@Sabine Schönfelder, mit Bezug auf Ihren Beitrag, sehe auch ich, in einem harten Brexit, das einzig glaubwürdige Verhalten. Erstens bleiben informelle Verbindungen bestehen. Zweitens behaupte ich, man wird nach kurzer rigoroser Trennung schnell zur Besinnung über das wirklich verbindendende und für beide Seiten Vorteilhafte kommen. In etwa wie bei einer zerbrochen Ehe mit gemeinsamem Kind, wenn der Ehepartner, der überstürzt ausgezogen ist, das Kind vermisst. Schon Maggie Thatcher hatte mit Austritt gedroht und man hat seitens der EG mit Geldverzicht diesen Schritt gerade noch verhindert. Danach hat man die britischen Wünsche zur sparsamen Verwendung der Mitgliedsgelder stetig überstimmt. Die Mehrheit der Briten ist aber selbst nach über dreißig Jahren innerlich überzeugt, dass Thatcher und die Regierungen nach Ihr, in diesem Punkt richtig lagen. Der Verschwendungssucht in Brüssel haben sich nur die Briten entgegengestellt, mal mit, mal ohne Unterstützung anderer Regierungen. Gut man muss die Briten nicht als Stimme der Vernunft sehen, aber ich tippe darauf, dass die Lage nach dem Brexit es zeigen wird. Es ist eine Binsenweisheit, dass man an verplempertes Geld nicht wieder dran kommt, bei anderen Anlageformen ist ein Rest sicher. Die EU käme ohne die britischen Gelder klar, sofern die von der Steuber Kommission ermittelten Verschwendungen nur unterblieben. Oder war die Steuber Kommission nur ein Schmierentheater?
“...dass der Abschluss eines Brexit-Deals dadurch weniger wahrscheinlich geworden ist.” Boris Johnson wird den Brexit durchziehen, denn sonst wäre er genau so unglaubwürdig wie Theresa May. Ich habe sowieso nicht verstanden, warum sich Frai May von der EU derart unter Druck setzen lassen hat. WARUM hat sie nicht einen harten Brexit durchgezogen ?? Johnson ist ein anderes Kaliber, jedenfalls macht er so einen Eindruck, ich kann mir nicht vorstellen, daß er lange fackelt. Es wird Zeit, daß England endlich Nägel mt Köpfen macht. Der Brexit wird Ländern, die vielleicht ebenfalls austreten wollen, ein Negativ Beispiel sein, WIE man Verhandlungen mit der EU NICHT führen darf !! Der Brexit ist ein Novum und für Frau May war er ein Experiment. Johnson wird daraus gelernt haben.
Die ganzen Probleme existierten nicht, hielten sich alle Beteiligten an die Gründungsabsichten eines europäischen Zusammenschlusses. Ursprünglich sollte sich eine f r e i w i l l i g e Staatengemeinschaft zusammenfinden, um in der Gruppe für das jeweils einzelne Land Vorteile erzielen zu können. Marktwirtschaftliche und demokratische Strukturen sollten diesen Verbund tragen. Als linke Ideologen begannen, die europäische Gemeinschaft zu einem großen Umverteilungssystem umzubauen, abseits der Demokratie und Kontrolle und UN-Gutmenschpolitik unter dem Mäntelchen einer ‘europäischen Idee’ mit Ökoanstrich praktizierten, fingen die Probleme an. Alles ist möglich, wenn zwei Parteien das wollen. Ab diesem Zeitpunkt geht es in der EU nur noch um Macht, um die Macht der Linken, genau genommen. Wer sich ihrem offensiven Machtanspruch in den Weg stellt, ist -nicht besonders originell, aber schon aus alter Gewohnheit -, ein Nazi, ein Nationalist. Die gleichberechtigte Partnerschaft, oder die viel zitierte “Augenhöhe” hat ein Abweichler, der sich der linken Sache verweigert, verspielt. Die Schweiz wird, so sie sich nicht ins Rahmenprogramm einfügt, mit dem Verlust der Börsenäquivalenz bestraft, und England wurde, mit dem ladyliken Auftreten von Frau May zum Deppen gemacht. Wer zahlt bestimmt, zumindest mit - nicht der, der bestimmen möchte, nicht der, mit den besten Netzwerken oder dem höchsten Alkoholpegel! Diese europäische linke Machtclique versteht nur eine Sprache, die eines amerikanischen Geschäftsmannes, hey Donald! Die Frisur sitzt, Mister Johnson. Packen Sie’s an!
Die hier gedachte Lösung einer »unsichtbaren Grenze«, also einer bewußt offengelassenen Tür im gemeinsamen Markt ist denkbar als ´gentlemen’s agreement’. Gentlemen jedoch gibt es im Verhältnis von Staaten nicht. Denn auch wenn die jeweiligen Staatsoberhäupter ehrbare Kaufleute sind/wären, können sie eben nicht für alle ihre Bürger sprechen. Eine offene Tür für eine sehr begrenzte Zeit kann man wohl hinnehmen, aber bis heute hat noch niemand einen auch nur ansatzweise brauchbaren Vorschlag gemacht, wie das zukünftige Verhältnis zwischen dem souveränen Vereinigten Königreich und der Republik Irland aussehen könnte ohne eine Grenze zu haben. Der m. E. einzig denkbare Weg ist die (Wieder-)Vereinigung der Rep. Irland mit der Provinz Nordirland als gemeinsamer Staat innerhalb und ein souveränes Großbritannien außerhalb der EU. Wenn dann erwartbar auch Schottland die Sezession erklären und als selbständige Republik den schnellstmöglichen Beitritt zur EU anstreben wird, bleibt Ihrer Majestät nur noch die Kronjuwelen zu packen und in Rente zu gehen. Aber das müßten dann schon S i e den Briten erklären, .... könnte schwer auf’s Maul geben, fürchte ich.
Ich hoffe für die Briten, dass sie es so oder so durchziehen. Die Sturheit der EU, die nicht einmal bei einem Austritt eine faire Lösung anbieten können und nur mit Sturheit spielen, obwohl gerade die EU-staaten angewiesen wären, auf den Handel mit dieser Volkswirtschaft. Die EU muss vom Gesetzgeber und Überregulierer zu einem ausführenden kleinen und effizienten Drehschemel werden, dann hat sie eine Chance. Dasselbe gilt ja auch für die EZB die nicht weiter in der bisherigen Art in die Wirtschaft und Sozialsysteme eingreifen kann und Gelder umverteilen und Schulden von einem Land auf die Anderen zu verteilen. Es bräuchte auf dem ganzen Kontinent Europa eine Rückbesinnung zu demokratischen sehr schlanken Strukturen und eine Abkehr von NGO Unterstützung mit Steuergeld und ebenso Eliminierung von sonstigen Fördergelder, die an “Luftschlösser” gebunden sind, wie die Energiewende. Eine starke Reduktion der Staasquote käme allen gut, weil das auch die Konkurrenz belebt und den Leuten mehr lässt zum Leben. b.schaller
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