Gastautor / 23.10.2013 / 17:40 / 35 / Seite ausdrucken

Bremen schafft Weihnachten ab

Elisabeth Lahusen

Jeden Donnerstag singe ich mit einer Kita- Gruppe. Hier treffen sich 20 Kinder aus 9 Nationen. Wir singen und tanzen lustige Lieder, ernste Lieder; deutsch, englisch, französisch, senegalesisch- was gerade passt und Spaß macht. Nun will die Kita das Martinsfest vorbereiten, ich sortiere also meine Liederschätze für Herbst und Winter und erfahre: Nichts Religiöses, bitte ausschließlich Laternenlieder und für den Advent, ohne Jesus und ohne Maria. Der „liebe Gott“ hat nämlich in der deutschen Kita nichts zu suchen.

In der nächsten Singstunde zeigt mir ein kleines chinesisches Mädchen, dass es auch anders geht. Es sagt, dass es ein Lied kenne, was wir noch nicht gesungen hätten…und fängt ganz leise an: ““Weist du wie viel Sternlein stehen…” in dem Moment ist mir alles egal, ich pfeif auf Political Correctness und singe mit dem Kind zusammen weiter: “Gott der Herr hat sie gezählet, dass ihm auch nicht eines fehlet…”

Die anderen hören zu. Die Kindergärtnerin fragt leise: “Hast du das von deiner Mutter?” – „Nein“, antwortet die Kleine, „meine Mutter kann doch kein Deutsch.“

Die Freie Hansestadt Bremen hat eine gemeinnützige Organisation mit der Wahrnehmung der Aufgabenbereiche Kindertages- und Vollzeitpflege beauftragt. Einmal in jedem Monat treffen sich die Tagesmütter und Tagesväter in Bremen in ihren Stadtteilen, um sich untereinander auszutauschen. So auch gestern Abend. Dabei äußert die offizielle Vertreterin der “Pflegekinder in Bremen gGmbH” die Bitte, für eine öffentliche Präsentation der Pflegeelternschule weihnachtliche Kinderbilder beizusteuern. Das ist gar nicht so einfach, denn auch hier heißt es: Bitte nichts „Christliches“, denn schließlich muss sich öffentliche Bildung „weltanschaulich neutral verhalten“.

Wir rätseln: ...was sollen die Kinder denn malen? Maria und Jesus geht nicht. Krippe geht nicht. Kerze? Christkind? Nein, das ist noch weniger kultursensibel. Ein Chanukka-Leuchter wäre weltanschaulich ebenfalls nicht neutral. Wir diskutieren, ob der Weihnachtsmann wirklich christlich ist oder einfach nur „nett“. Aber Nikolaus ist ja katholisch – der geht also auch nicht. Endlich hat ein Kollege die zündende Idee: „Der Coca-Cola-Truck, Leute!“

Es bleibt uns ein Trost: Wenn irgendwann kein deutsches Kind mehr Adventslieder singen kann und niemand mehr weiß, warum wir Weihnachten feiern, können wir ja immer noch die Chinesen fragen.

Siehe auch:
An der Schule, an der ich früher tätig war, wollte der Direktor keinen Weihnachtsbaum aufstellen, aus Angst, die muslimischen Kinder auszuschließen. Bei einer Besprechung in einer Berliner Gesamtschule äußerte sich eine Lehrerin schockiert darüber, dass der Chor klassische Weihnachtslieder einübte, da dies türkische Kinder benachteiligen würde. http://zettelsraum.blogspot.de/2010/12/zitat-des-tages-eine-lehrerin-auerte.html

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat heute entschieden, dass für die Ausbildung zur Lehrerin von einer Frau, die aus religiösen Gründen ein Kopftuch trägt, nicht im Hinblick auf eine abstrakte Gefährdung des Schulfriedens das Ablegen des Kopftuchs verlangt werden kann. Eine solche Auslegung des Bremischen Schulgesetzes stellt einen unverhältnismäßigen Eingriff in die vom Grundgesetz allen Deutschen garantierte Berufsfreiheit dar. http://www.bverwg.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung.php?jahr=2008&nr=38

«Stille Nacht, heilige Nacht»: Überall ist das klassische Weihnachtslied zu hören – ausser an den Schulen im Kanton Zürich. Dies will zumindest das Volksschulamt. Es hat Richtlinien erlassen, «um auf die religiösen Gefühle andersgläubiger Kinder gebührend Rücksicht zu nehmen», wie es in den Bestimmungen heisst. Sonderregelungen für andersgläubige Schüler soll es zwar nicht geben, doch damit will der Kanton die religiöse Freiheit respektieren, wie der «Landbote» heute schreibt. http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/Stille-Nacht-heilige-Nacht-ist-den-Schulen-nicht-genehm/story/13856516

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Leserpost

netiquette:

Matthias Leitner / 24.10.2013

Mein Beitrag gegen den Irrsinn:christliche Gebete und Orgeldienst in katholischen Kirchen. Die weiter oben genannte Idee mit christlich geprägtem Weihnachtsschmuck am Haus werde ich mir merken. Dann natürlich:Auf gar keinen Fall CDUSPDGRÜN etc.wählen. Und hoffen, dass es 1.sich irgendwie zum Besseren wendet und 2. ich und die meinen verschont werden.

Thomas Walde / 24.10.2013

Das Einfachste wäre es ja, seine Kinder sofort aus dieser antichristlichen Einrichtung abzumelden. Und zwar mit Begründung! Aber es ist nun mal leider so, daß es vielen Leuten egal ist, was aus unserer christlich-abendländischen Kultur wird.

Freddy Kinn / 24.10.2013

Nicht zu vergessen die Schweine in der Sögestraße, eine permanente Provokation nicht nur für jeden muslimischen Dönerbudenbetreiber. Man stelle sich vor, Kinder der Gläubigen könnten mit den Fleischlieferanten der Ungläubigen (noch dazu auf Augenhöhe) in Berührung kommen. Das wäre ein irreparabler Schaden für den interkulturellen Dialog.

Johanna Rath / 24.10.2013

Weihnachten wird unser Fest des Widerstands. Genau wie Sinterklaas in den Niederlanden!

Christian Schäfer / 24.10.2013

Und jetzt noch mal eine andere Frage: Wie kommt es, dass Bremen bei den PISA Studien immer die rote Laterne trägt? Sagen Sie nicht, es läge am Geld. Ausgaben per Schüler per Jahr an allgemeinbildenden Schulen (Zahlen aus 2010): Bremen:        7000,-€ Bayern:        6900,-€ Niedersachsen: 6.100,-€ Deutschland:  6.400,-€

Marc Magoni / 24.10.2013

Ich verstehe den Wahnsinn nicht. Wird in islamischen Ländern der Islam aus Schule und Kita verbannt? Wer hierher kommt, muss doch die Gepflogenheiten hier akzeptieren oder gehen. Wenn man unsere Kultur so weiter zerstört, darf man sich nicht wundern, wenn rechte Parteien in den europäischen Parlamenten und irgendwann schwere Unruhen die Folge sind, weil sich ein Volk mit so langer Tradition wie unseres nicht einfach wegwischen lässt.

Sven Börnsen / 24.10.2013

Die Protagonisten der NWO fühlen sich durch Kultur und Religion in ihrem ekelhaften Treiben eingeengt. Es ist unsere Aufgabe unsere Kulturen und unsere Religionen zu schützen und diese Herrschaften - wo immer möglich - zu stören.

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