Bernard Lewis liest ohne Brille und braucht kein Hörgerät. 1916 in London geboren, war er bis 1986 Professor für Near Eastern Studies an der Universität Princeton. Zwanzig Jahre nach seiner Emeritierung residiert er immer noch in Princeton, in einem bescheidenen Haus am Rande des Campus, inmitten von Kunst und Büchern. Nur Lewis weiss, wie viele Bücher er geschrieben hat, fest steht nur, dass sie in 25 Sprachen übersetzt wurden, darunter einige ziemlich exotische. Lewis selbst kann sich in 12 Sprachen artikulieren, wenn es ums Lesen geht, sind es sogar 18, darunter Türkisch, Persisch und einige arabische Dialekte. Der Grandseigneur der Islamforschung reist immer noch in alle Welt, zu Konferenzen, Vorträgen und auch zum Vergnügen. Nächste Woche fliegt er nach Libyen, von dort nach London und weiter nach Tel Aviv. Er hält es selten irgendwo länger als eine Woche aus. Daheim in Princeton arbeitet er jeden Tag. Von morgens bis abends? “Das hängt davon ab, wie oft ich von Besuchern unterbrochen werde!”
Markus und ich gehen. Und Lewis macht sich wieder an die Arbeit.