Redaktion / 09.09.2022 / 12:30 / Foto: Government of UK / 43 / Seite ausdrucken

Boris Johnson: „Elisabeth die Große”

Großbritannien trauert um Queen Elizabeth II und Ex-Premierminister Boris Johnson findet dazu die richtigen Worte. Achgut dokumentiert sein Statement in deutscher Übersetzung. (Original hier).

Dies ist der traurigste Tag für unser Land. In den Herzen eines jeden von uns schmerzt das Ableben unserer Königin, ein tiefes und persönliches Gefühl des Verlustes – vielleicht viel intensiver, als wir erwartet haben.

Ich weiß, dass Millionen und Abermillionen von Menschen in diesen ersten düsteren Momenten nach der Nachricht bei allem, was sie taten, innegehalten haben, um an Königin Elisabeth zu denken, an das helle und strahlende Licht, das schließlich erloschen ist.

Sie schien so zeitlos und so wunderbar zu sein, dass ich fürchte, wir glaubten wie Kinder, dass sie immer weiterleben würde.

Eine Welle der Trauer nach der anderen rollt von Balmoral – wo unsere Gedanken bei der gesamten königlichen Familie sind – über die Welt und bricht weit über dieses Land und das große Commonwealth der Nationen hinaus, das sie so schätzte und das im Gegenzug sie schätzte.

Wie es der Natur des Menschen entspricht, verstehen wir erst dann wirklich, was wir verloren haben, wenn wir uns der Realität unseres Verlustes stellen. Erst jetzt begreifen wir wirklich, wie viel sie uns bedeutet hat, wie viel sie für uns getan hat, wie sehr sie uns geliebt hat.

Wenn wir an die Lücke denken, die sie hinterlässt, verstehen wir, welch zentrale Rolle sie gespielt hat, selbstlos und ruhig die Kontinuität und Einheit unseres Landes verkörpernd.

Wir denken an ihre tiefe Weisheit, ihr historisches Verständnis und ihr scheinbar unerschöpfliches, aber unaufdringliches Pflichtbewusstsein. So unerbittlich sich ihr Terminkalender auch angefühlt haben muss, sie ließ es sich nie anmerken, und zu Zehntausenden von großen und kleinen Ereignissen brachte sie ihr Lächeln, ihre Wärme und ihren sanften Humor mit – und verbreitete diesen Zauber 70 Jahre lang wie keine andere in ihrem Königreich.

Dies ist der traurigste Tag für unser Land, denn sie hatte die einzigartige und einfache Kraft, uns glücklich zu machen. Deshalb haben wir sie geliebt. Deshalb trauern wir um Elisabeth die Große, die dienstälteste und – in vielerlei Hinsicht – großartigste Monarchin in unserer Geschichte.

Es war eine ihrer besten Leistungen, dass sie nicht nur die konstitutionelle Monarchie modernisierte, sondern auch einen Thronfolger hervorbrachte, der ihrem Erbe in hohem Maße gerecht wird und dessen eigenes Pflichtbewusstsein in den besten Traditionen seiner Mutter und seines Landes steht. 

Auch wenn unsere Stimmen vor Traurigkeit erstickt sein mögen, können wir dennoch mit Zuversicht die Worte sprechen, die in diesem Land seit mehr als sieben Jahrzehnten nicht mehr gehört wurden. 

„Gott schütze den König".

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Leserpost

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Ulla Schneider / 09.09.2022

Ein guter Nachruf! Sie hatte Tugenden, die sie hier, im Bundestag, lange suchen müssen, -ach was - nicht nur im Bundestag! - Eine Zeitenwende

Frank Danton / 09.09.2022

@J. Harms, was sie schreiben ist tatsächlich in ganzer Breite zu erwarten. Die konnten gestern gar nicht abwarten das die Queen stirbt. Bei NTV sprach der Moderator von der toten Queen und ihrem friedlichen Ableben. Da war sie noch am Leben und hätte genau so gut wieder aufstehen können. Aber es stand ja schon Gloria v. T.und Taxis in den Startlöchern um davon zu erzählen wie gern die Queen geschnackselt hat.

Paul Franklin / 09.09.2022

Stell dir vor du bist 70 Jahre Regentin und musst dann vor deinen Schöpfer treten, bei dem es kein Ansehen der Person gibt. Möge Gott ihrer Seele gnädig sein und uns allen ebenfalls.

Hjalmar Kreutzer / 09.09.2022

Einfach danke für die Veröffentlichung ohne kommentierende Einordnung.

A. Tilki / 09.09.2022

Gislaine Maxwell ging laut einem Focus Bericht bei ihr ein und aus, Andrews Verbindung zu Epstein ist bekannt. Jimmy Savile ein super Kumpel vom jetzigen König, der die WEF Agenda unterstützt._ Kann diese Lobhudelei nicht nachvollziehen._ Genausowenig die Menschen die standing ovations praktizieren, wenn Psycho Karl einen Raum betritt._Manches muss ich nicht verstehen.

Andrej Stoltz / 09.09.2022

Elizabeth war wirklich eine Ausnahmeerscheinung. Keiner ihrer Vorgänger hatte ihre Klasse. Und auch sonst….Elizabeth, Thatcher, Liz Truss, ja sogar Theresa May….wieso haben die Engländer immer so fähige Frauen in der Politik und wir immer so einfältige,Trutschen, die ausser schön essen ganz genau gar nichts können ? Hat wohl auch etwas mit Volkscharakter und Medienlandschaft zu tun. Solche Wachteln wie bei uns würden es sonst in keinem anderem Land zu irgendetwas bringen.

Peter Holschke / 09.09.2022

@Frances Johnson “ihr ganze Warmherzigkeit drückte such ...”. Lachhaft. Woher wollen Sie das wissen? Waren sie mal zum Tee eingeladen? Aus der Bunten oder der Gala. Die Frau könnte ihre Diener schlagen, wie Mutter Theresa es praktiziert hat, sie würden nie erfahren. Aber weiter so, so schreibt ein gehorsamer Untertan.

Peter Mielcarek / 09.09.2022

Die Queen hat mich immer beeindruckt. Alle ihre Auftritte waren würdevoll. Ich liebte ihre Hüte und Kostüme. Fantastische Wahl der Farben. Es passte immer. Das geht nur mit strengster Selbstdisziplin. Und . Ihre Majestät trug niemals Jeans. Ihre Majestät war immer weiblich. Ausserdem - Ihre Majestät liebte ihren Gatten. Es erstaunte mich, dass sie so lange weiterleben konnte nach seinem Tod. Eiserne Disziplin.

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