Die Engländer brauchen weder B. Johnson und schon gar nicht dem vollzogenen Brexit hinterher weinen. Der Brexit war das Vernünftigste, was die Engländer je gemacht haben, und dabei hatten die sogar noch ihre eigene Währung. Ob auf B. Johnson was besseres nachkommt, warten wir’s ab. Ich würde es mehr als begrüßen, wenn ein ähnliches Szenario auch hier bei uns bald statt fände - allerdings müssten dann schon etliche Herrschaften ihren Hut nehmen und nicht nur der Scholzomat. Warten wir den Winter mal ab…............
In der Sekunde wo die Tories-Abgeordneten den Brexit kippen, steht Nigel Farage wieder auf der Matte und dann war es das erst Recht mit den Hinterbänkler-Mandaten. Das wäre purer Selbstmord.
Wenn die Briten heute noch zurück in die EU wollen (nichts anderes bedeutet “politischer Brexit”), dann haben sie es nicht besser verdient. Höchststrafe!
Der erste nichtpolemische Artikel, den ich zu diesem Thema in den Medien gelesen habe. Danke.
“Ein Kämpfer wird von Bord gegangen” - Werter Herr Bonhorst, bezüglich Boris Johnson gelingt es Ihnen, einen sachlichen Artikel zu schreiben. Warum nicht auch über Trump? Charakterlich unterscheiden sich die nicht groß voneinander: Beide sind “Macher” mit - zugegeben - problematischen Umgangsformen. Beide haben es geschafft, trotz großer Widerstände von links ihr Land voranzubringen.
Wenn Deutschland mit seinem Unternehmen “Kamikaze” und dem künstlichen Koma der deutschen Wirtschaft Europa in sein schwarzes Loch saugen wird, ist es nicht die schlechteste Sache - nicht mehr auf der Brücke eines Staatsschiffs zu stehen. Das was da kommen wird ist ggf. größer als 1923 und dieser Sturm wird das Material der Staatsschiffe stressen bis zum Roulett auf die Substanz. Da kann man froh sein, wenn man von Bord gegangen ist, bevor die Wogen die Kotze fliegen lassen.
Man kann die Geschichte auch anders erzählen, siehe zB Dushan Wegner: “Da gab es wohl ein paar Skandale rund um den Wuschelkopf Boris. Da war etwa sein »Partygate«. Johnson machte Party, während die Briten im Lockdown darbten (bbc.com, 19.5.2022). Oder: Gattin Carrie ließ deren Residenz mit goldenen Tapeten (fast 1000 Euro pro Rolle) und manch anderen Kleinodien verschönern. Alles genau so, wie man es erwarten würde von einer selbsterklärten – kein Scherz – »Klima-Aktivistin«. Es war zeitweise offenbar nicht ganz klar, wo das Geld für die Tapeten, Aufpolsterungen, Antiquitäten et cetera, herkommen würde (inews.co.uk, 28.4.2022). Spätestens aber, als die Tapeten von den Wänden rollten, und der britische Steuerzahler das fixen sollte, waren Presse und Kollegen not amused (metro.co.uk, 19.5.2021). (...) Laut theguardian.com, 7.7.2022 hat Johnson die Feierlichkeiten zur Hochzeit mit seiner Gattin Carrie – die mit den goldenen Tapeten – für eben diesen Juli geplant (ja, sie sind schon verheiratet, jetzt holen sie aber die Party nach). Die Einladungen sind bereits versandt. Man lädt nach »Chequers« ein, zum Landsitz des Premierministers (siehe Wikipedia). Des Premierministers wohlgemerkt, nicht Johnsons. Der Landsitz Chequers steht Johnson nur so lange zur Verfügung, wie er Premierminister ist, wenn ich das richtig verstehen. Neue Einladungen für eine andere Lokalität zu drucken, das wäre bestimmt arg teuer – die Johnsons haben ja ihr Geld in Goldtapeten investiert, oder so – also muss er noch etwas im Amt bleiben. Die britische Opposition aber will über einen Misstrauensantrag abstimmen lassen, wenn er nicht sofort als Premierminister zurücktritt (bbc.com, 7.7.2022).” Mit anderen Worten: Er ist über seine Frau gestolpert. Kämpfer war er, bevor er sich in sie verliebte, seither verhält er sich wie ein Trottel.
Ich weiß nicht, ob dem Autor bekannt ist, dass “Boris” in den altslawischen Sprachen tatsächlich “Kämpfer” bedeutet.
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