Felix Perrefort / 30.03.2019 / 10:00 / 19 / Seite ausdrucken

Blume blamiert sich mal wieder

Baden-Württembergs tapsig-tumber Michael Blume, Beauftragter des Landes gegen Antisemitismus, hat sich einen Antisemitismusbegriff zusammengeschustert, der es ihm erlaubt, sich selbst als Opfer antisemitischer Verschwörungstheorien darzutun. Malca Goldstein-Wolf wirft ihm nun vor, mit einer der Muslimbruderschaft nahestehenden Organisation namens JUMA zu kooperieren, was er als verschwörungstheoretischen Angriff interpretiert. Lustig hierbei: Blume selbst vermutet „bezahlte rechte Trolls“ in der Debatte. So zitiert ihn jedenfalls die „WerteInitiative jüdisch-deutsche Positionen“, die den Streit dokumentiert hat und deeskalieren möchte. 

Dieser Peinlichkeiten nicht genug, gefällt ihm auch noch ein Frau Goldstein-Wolfs Judentum anzweifelnder Facebook-Kommentar: Laut diesem mache es ihr nichts aus, „dass ihre Statements als positiv auf AfD Seiten geteilt“ würden, und darüberhinaus schwärme sie auch noch für Henryk M. Broder. Un-er-hört. Und ein klarer Fall für den BW-Antisemitismus- Experten: Das sei „alles nicht unbedingt typisch jüdisch“.

Dass ein proislamischer und damit unweigerlich Antisemitismus-unkritischer Vertreter der selbstgerechten deutschen Mehrheitsgesellschaft auch gegenüber widerspenstigen Juden, die im Mainstream nicht mittun wollen, irrational und strafbedürftig wird, überrascht natürlich nicht. So schrieb „Bahamas“-Autor David Schneider in einem auch auf Achgut.com erschienenen Artikel:

„Wegen ihrer offenkundigen Verlogenheit reagiert die bunte Glaubensgemeinde trotz zahlenmäßiger Überlegenheit auf Abweichler immer hysterischer. Die Widerspenstigkeit derer, die sich nicht der Wir-sind-mehr-Fraktion anschließen, wird als kränkende Weigerung erlebt, sich dem unteilbaren Mehrheitswillen zu unterwerfen.“

Ob Frau Goldstein-Wolf nun typisch jüdisch ist oder nicht, sei mal dahingestellt. Außer Frage steht hingegen, dass Herr Blume typisch deutsch ist.

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Reiner Hoefer / 30.03.2019

Unser System ist so gestrickt, dass nur ein Mensch ohne eigene Meinung, der sich allein nach den Forderungen der Oberen richtet, und natürlich mit bescheidenen intellektuellen Mitteln viel Peinliches produtziert, in ein solches, dazu noch sinnloses Amt, berufen wird. Und dann kommt nichts anderes heraus, als eben ein Herr Blume.

peter luetgendorf / 30.03.2019

Sehr geehrter Herr Watzal, Sie möchten ungehemmt über “israelische Besatzungspolitik, die Verletzung des Völkerrechts und andere Untaten des zionistischen Besatzungsregimes” diskutieren? Können Sie doch ungestraft hier machen. Vielleicht werden Sie dann auch als Beauftragter für das Referat “Israelkritik im Wandel der Zeiten”, nominiert. Gruß

Karl Mistelberger / 30.03.2019

Ich denke Blume hat kapiert. Aber er wird nicht öffentlich zugeben, dass er einen Fehler gemacht hat.

Klaus Reichert / 30.03.2019

Liest man Blumes Wortwechsel mit verschiedenen Mitdiskutanten, dann kann man nicht umhin festzustellen, dass der Mann nicht nur ein krudes Weltbild einschließlich eines seltsamen Antisemitismusbegriffes hat. So ist bei ihm alles antisemitisch, was irgendwie mit Nationalstaat und eigener kultureller Identität zu tun hat - er stülpt offenbar seine linke Standardideologie “gegen rechts” dem Thema Antisemitismus über, ob sie nun passt, oder nicht. Er greift aber auch mit größter Aggressivität Solche an, die sehr sachlich mit ihm diskutieren wollen. Der Mann scheint wirklich ein persönliches Problem zu haben, wenngleich ich auch nicht weiß, welches.

Matthias Braun / 30.03.2019

“Wer Jude ist bestimme ich.” Ein Satz aus dunkelsten Zeiten. Das sei „alles nicht unbedingt typisch jüdisch“. Ein Satz von heute-Ungeheuerlich. Es wird höchste Zeit das BLUME gepflückt wird.

N. Schneider / 30.03.2019

Das Etikettieren von miesen Charaktereigenschaften als “typisch deutsch” erfreut sich offensichtlich einer gewissen Beliebtheit unter Achse-Autoren. Schade um den ansonsten guten Artikel.

Rudolf George / 30.03.2019

Blume gibt den abgewandelten Filbinger: was der rechten Herrschaft recht war, war kann der linken Herrschaft nur billig sein.

Hubert Bauer / 30.03.2019

Wenn man den Juden George Soros nicht mag ist man ein Antisemit und wenn man für den Juden Henryk Broder schwärmt ist man auch ein Antisemit. Verstehe Einer die linke Welt.

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