“Bloß keine Panik – auch nicht beim Klima”

Die globale Mitteltemperatur der satellitengestützten Messungen ging im Juni um etwa 0,1 Grad Celsius zurück. Die Abweichung vom 30-jährigen Mittel (1981 bis 2010) betrug 0,43 Grad Celsius. Die El-Niño-Erwärmung, die die globalen Temperaturen seit Ende letzten Jahres beeinflusste, ist nun endgültig vorbei. Das Mittel des Temperaturanstiegs seit 1981 blieb mit 0,14 Grad Celsius pro Jahrzehnt unverändert. Die Sonnenfleckenzahl zeigt mit 5,8, dass das solare Minimum wohl hinter uns liegt.

Ich hatte schon häufiger darauf hingewiesen, dass die natürliche Variabilität des Klimas in den nächsten 15–30 Jahren auf Grund einer vor uns liegenden negativen atlantischen Oszillation sowie dem zu erwartenden zweiten schwachen solaren Zyklus in Folge die anthropogen bedingte Erwärmung zurückdrängen wird. Ich hatte am 8. März auf eine Veröffentlichung von Judith Curry hingewiesen, die bis 2050 eine Pause des Temperaturanstiegs als wahrscheinichsten Fall betrachtete.

Nun hat sich ein IPCC-Schwergewicht, Jochem Marotzke vom Max-Planck Institut für Meteorologie in Hamburg, in einer Publikation in Environmental Research Letters ähnlich geäußert. Gemeinsam mit seinen Kollegen Nicola Maher und Flavio Lehner kommt er zum Ergebnis, dass die Temperaturentwicklung bis 2034 durch natürliche interne Variabiliät bestimmt wird: „Entgegen den Erwartungen in Anbetracht der weiter steigenden Treibhausgasemissionen ... zeigen alle Punkte einen abkühlenden Trend (all locations demonstrate a cooling trend) oder ein Fehlen eines erwärmenden Trends (or lack of warming trend)“. Interessanterweise war das Ergebnis bei Anwendung der unterschiedlichsten Modelle das gleiche: keine Erwärmung auf Grund der natürlichen abkühlenden Effekte. Selbst bei den Berechnungen bis 2049 finden die Forscher, dass „ein großer Teil der Erde wegen der internen Variabilität sich nicht erwärmen wird“. 

„Ich weiß es nicht“

„Bloß keine Panik – auch nicht beim Klima“. Mit dieser deutlichen Überschrift hebt sich ein bemerkenswertes Interview von Andreas Frey von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit Jochem Marotzke ab von der Panikmache durch die Professoren Schellnhuber und Rahmstorf oder extenction rebellion.

Auf die Frage von Frey „Steht Hamburg noch im Jahre 2100?“ antwortet Marotzke: 

„Ja. Der Meerspiegel wird weiter steigen, aber die norddeutschen Küsten haben sich sehr gut vorbereitet. Hamburg wird nicht bedroht sein, das ist völlig klar. Auch Deutschland wird nicht direkt durch den Klimawandel bedroht sein.“

Frey: „Viele junge Menschen haben Angst, dass sie keine Zukunft haben, dass der Klimawandel ihre Existenz bedroht. Ist ihre Angst begründet?“

Marotzke: „Nein, da bin ich ganz sicher. Natürlich werde einige klimabedingte Risiken steigen. Ich erwarte, dass Extremwetterereignisse mehr Schäden verursachen und mehr Menschenleben fordern. Aber es ist nicht so, als ob jetzt ganze Landstriche vom Aussterben bedroht wären. Das können wir ausschliessen, das wird nicht passieren."

Im weiteren Verlauf des Interviews geht Marotzke auf neue Modelle ein, die mit einer Erwärmung von über 5 Grad bis 2100 rechnen.

Marotzke: „Die Franzosen haben dazu eine Presseerklärung veröffentlicht. Die Schlagzeile lautete: Neues Modell – Erwärmung schlimmer als gedacht. Da haben wir gedacht: Mein Gott, was macht ihr da? Weil es sehr unwahrscheinlich ist, dass das wahre Klima so empfindlich ist, wie in diesen neuen Modellen dargestellt".

Er führt dann weiter aus, dass die Klimasensitivität (also die Erwärmung bei Verdoppelung des CO2-Gehalts in der Luft) seiner Auffassung nach zwischen 2,1 und 3,9 Grad liegt.

Frey: „Warum veröffentlichen die Franzosen dann höhere Werte?" 

Marotzke: „Ich weiß es nicht".

Frey: „Das klingt nun aber wirklich so, als ob die Klimaforscher ihre eigenen Modelle nicht verstehen".

Marotzke: „Es sind immer Aspekte drin, die wir nicht verstehen. Dafür sind die Modelle zu komplex. Viele widerstreitende Prozesse spielen zusammen ... Dafür überlagern sich zu viele Rechenschritte, und manchmal sind wir selber verblüfft darüber, was wir nicht verstehen".

Man gewinnt den Eindruck, dass da jemand gegen die alarmistische Benutzung von Modellen spricht. Vielleicht ist Jochem Marotzke bewusst, dass vor dem Hintergrund der zu Ende kommenden Erwärmung in den nächsten 30 Jahren die Modellalarmisten (Schellnhuber: „Wir haben nur noch 10 Jahre Zeit") unangenehme Fragen zu beantworten haben werden. Wenn die Gesellschaft feststellt, dass die Klimamodellierer übertrieben haben, um politisch etwas zu bewegen, werden wir wissen, wer die Politik in die Irre geführt hat.

Foto: Volker Debus/Deutsche Wildtier Stiftung CC BY-SA 3.0 de via Wikimedia Commons

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Leserpost

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Gerald Schwetlik / 04.07.2020

Die Klimamodellierer, die maßlos übertrieben haben, werden in 20-30 Jahren entweder tot oder so senil sein, dass sie Welpenschutz geniessen. Gleiches gilt für die Politiker, die diesen Quatsch in Gesetze verwandelt haben und Kühltürme von Kernkraftwerken schnell und leise in die Luft jagen. Niemand wird es gewesen sein. Genau wie bei den Nazis und in der DDR. Keiner wars. Manche dieser Wissenschaft Populisten sind sogar jetzt schon verschwunden, wie der unselige Prof Latif, der gerne im Fernsehen die mittlere Erdtemperatur mit z. Bsp. 14,78 °C verkündet hat und dies eine unfassbare Erwärmung fand. Das ging solange, bis Kritiker die 33°C minus 18 °C Rechnung der Klimawandler hervor kramten und fragten: “Was willst du Mojib? Deine 14.78 °C liegen doch unter dem theoretischen Wert!” Worauf Mojib verwirrt schaute und seine Behauptung einfach wiederholte. Ein Irrer mag man sagen, aber er ist Vorsitzender des Club of Rome Deutschland. Dann kamen Kritiker, die die zwei Stellen hinter dem Komma als naturwissenschaftlichen Blödsinn entlarvten. Die Temperaturmessungen zusammen mit der Mathematik lassen vielleicht eine Mess-Genauigkeit von plus/minus 2°C bei einer solchen Erdmitteltemperatur zu aber nicht zwei Stellen hinter dem Komma. Seitdem ist Mojib Latif verschwunden und die Erdmitteltemperatur mit zwei Stellen hinter dem Komma auch. So wird das mit der gesamten Klimaforschern aus Potsdam und anderen einschlägigen Instituten passieren. Sie sind auf einmal weg und unsere Nachfahren müssen mit dem Ergebnis leben.

Joerg Machan / 04.07.2020

@Andreas Meier - danke für den Hinweis. Aber bitte bedenken Sie, dass die Energie, die wir heute aus der Erde holen in Form von Kohle und Erdöl, doch gespeicherte Sonnenenergie aus zig Millionen Jahren ist. Diese Speicherung hat damals natürlich CO2 reduziert,  aber wir setzten jetzt eine gigantische, über Millionen von Jahren gespeicherte, Wärme - Energie - Menge wieder frei. Und das sind in Ihren Augen quasi Peanuts? Was in Millionen Jahren gespeichert wurde, wird in gut 150 Jahren wieder freigesetzt. Und das hat energetisch keinen Einfluss? Und es geht nur um CO2? Kaum zu glauben ...

Sonja Bauch / 04.07.2020

Der Umwelt-und Klimaaktivist Michael Shellenberger schreibt in seinem Buch ” Apocalypse Never”: ” Im Namen aller Umweltaktivisten möchte ich mich formell entschuldigen für die Klimaangst, die wir in den letzten Jahren geschaffen haben. Die Grenze zum Wahnsinn des Klimaalarmismus wurde dabei überschritten.” Arbeitslosigkeit, die Zerstörung von Industrie- und Technikbereichen, das alles hat man in Kauf genommen um dem Klimawahn zu frönen und jetzt entschuldigt sich Baron Münchhausen. Schließlich kann jeder mal irren.

Christa Born / 04.07.2020

Sieht eher so aus als ob dieser Schellenhuber noch zehn Jahre Zeit hat,  sich auf unangenehme Fragen vorzubereiten.  Naja dann wird halt wieder eine andere Sau durch die Dörfer getrieben. Gibt ja ZDF

Robert Loeffel, Bern / 04.07.2020

Klimamodelle ist Kaffeesatzleserei. Das gab der IPCC im dritten Assessment Report 2001 selber zu (TAR 2001) heißt es auf Seite 774: “In climate research and modeling,  we should recognize that we are dealing with a coupled non-linear chaotic system,  and therefore that the long-term prediction of future climate states is not possible.” Aber dieses Eingeständnis des IPCC haben die Manipulatoren des IPCC wieder zurückgezogen und einfach verschwinden lassen und man findet im Bericht bei der Paganierung keine Seite 774 mehr (auf Seite 773 folgt 775). Man will die Lüge vom Mensch gemachten Klimawandel mit den Klimalügen-Modellen aufrechthalten. Jetzt haben Kaffeesatzleser mit Modellberechnungen bis ins 2049 geguckt und plötzlich ein nicht so schlimmes Resultat erhalten (wie gesagt mit nicht möglichen und nicht zutreffenden Berechnungen). Die Paranoiden und Irren in den Heeren der Klimamodell-Zombies werden diese hier beschriebenen Berechnungen mit neuen Modellrechnungen wie so oft widerlegen. Damit die Lüge des Mensch gemachten Klimaerwärmung wieder stimmt und die Temperaturen in Zukunft weiter steil nach oben zeigen.

Stefan Riedel / 04.07.2020

Blackout for ever, Klima hin oder her. The Sun Ain’t Gonna Shine Anymore( and the wind blows, for…). Machen wir es uns gemütlich in unseren “Grünen Höhlen. “

Bernhard Derks / 04.07.2020

Wenn in den nächsten 30 Jahren Typen wie Schelmhudler oder Rammsdorf die Fragen beantworten sollen, dann bitte hastig. Ich will noch erleben, wie einigen Frettchen die Hammelbeine lang gezogen werden. Oder ähnliches…

Maike Citronella / 04.07.2020

Am Donnerstag, den 28 11. 2019 wurde mit großer Mehrheit im europäischen Parlament der europäische Klimanotstand ausgerufen. Später wurde dann etwas zurückgerudert und bekannt gegeben, dass der ausgerufene Notstand eigentlich kein richtiger Notstand ist und keine unmittelbaren gesetzliche Folgen oder Wirkungen nach sich ziehen werde. Es soll nur eine symbolische Handlung sein, sonst nichts! Man redet von klimaneutralen Kontinent , doch betont man, dass es sich nur um Symbolik handeln soll. Ich sehe es etwas anders. Der ausgerufenen Klimanotstand, der keiner ist, weil wir keinen Klimanotstand haben, soll einen gewissen Druck aufbauen, entsprechende Klimagesetze zu erlassen. Kommissionspräsidentin v.d. Leyen hat sich mit Hilfe dieses Klimanotstandes ihr Milliarden schweres Green-Deal- Abkommen gesichert und die Unterstützung Deutschlands durch Merkel ist ihr sicher. Nun ist es passiert, der Klimanotstand wurde ausgerufen, dem Wetter und seinem dreißigjährigen Durchschnittsklima ist das egal. Den Beitrag des Herrn Prof. Fritz Varenholt finde ich als sehr bemerkenswert, zumal er auch als Klimaabweicher bekannt geworden ist, da er bei dem Streit um die Klimawandel-Thesen der Naturschutz -Stiftung, als Vorstand von den eigenen Leuten kaltgestellt wurde. Der ehemalige Hamburger Umweltsenator glaubt nicht an eine Klimakatastrophe und widerlegt in seinem Beitrag die Thesen von der Klimaerwärmung, der als sogenannte deutsche Koryphäen geltenden Klima-Experten der Bundesregierung Prof. Schellnhuber und Stefan Rahmsdorf. Unterstützung bekommt er ausgerechnet von IPCC-Schwergewicht Jochen Marotzke vom Max-Plank Institut aus Hamburg, der sich ähnlich äußerte. Kommen wir zum Klimanotsand zurück. Die Erklärung eines Notstandes ist ein Akt des Misstrauens in die üblichen Verfahrensweise der Demokratie. Es soll über rationale, besonnene und damit demokratische Debatte hinaus, ein emotionaler Druck auf die Bevölkerung, mit dem Ziel zu extremen Maßnahmen aufgebaut werden!

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