René Zeyer, Gastautor / 21.08.2019 / 06:00 / Foto: Pixabay / 68 / Seite ausdrucken

Blick aus der Schweiz: Euro nicht mehr schwindelfrei

Die Europäische Notenbank (EZB) hat als wichtigstes Asset nicht etwa die Fähigkeit, Euro herstellen zu dürfen. Auch die Festlegung des Leitzinses, nachdem sich das allgemeine Zinsniveau im Euroraum richtet, ist nicht am wichtigsten. Das Allerwichtigste bei der EZB, wie bei jeder Bank, ist – das Vertrauen. Das Vertrauen, dass ein Euro einen einigermaßen stabilen Wert darstellt, in einem akzeptablen Verhältnis zum Kauf eines Produkts steht und ein akzeptabler Aufwand für den Erwerb eines Euros betrieben werden muss, im Verhältnis dazu, was man sich mit ihm leisten kann.

Das ist trivial, aber nicht unwichtig. Denn die Manifestation eines Euros, Münze, Schein oder flimmernde Zahl auf einem Bildschirm, hat kaum oder keinen inneren Wert. Die Werthaltigkeit beruht auf einem Konsens und der wiederum auf dem Vertrauen aller, die Euros benutzen. Als Äquivalent für eine Leistung, als Maßstab für Vergleiche, als Aufbewahrungsmittel, genannt Sparen.

Jetzt wird es einen Abschnitt lang etwas kompliziert. Die EZB ist nämlich Bestandteil des Europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB). Diesem System gehören alle immer noch existierenden Notenbanken der EU-Staaten an. Da aber nicht alle den Euro verwenden, gibt es auch noch das Eurosystem. Wir kommen darauf zurück. Und verweisen präventiv darauf, dass uns die Themen „verschiedene Geldmengen“, „Umlaufgeschwindigkeiten“ und „Inflation“ hier nicht interessieren.

Die wichtigste Aufgabe der EZB besteht darin, eine Preisstabilität zu garantieren. Da viele Teilnehmer am Eurosystem im letzten Jahrhundert mindestens einmal eine Geldentwertung, eine Hyperinflation mit anschließender Währungsreform durchmachten, sollen die Benutzer des Euros vor allem sicher sein, dass sich das nicht wiederholt. Nun hat aber der Euro ein fundamentales Problem: Er ist eine Fehlgeburt, eine Fehlkonstruktion.

Niemals in der Geschichte hat eine gemeinsame Währung ohne gemeinsame Fiskal- und Finanzpolitik der teilnehmenden Staaten länger als ein paar Jahrzehnte funktioniert. Auch die Schweiz kann ein Lied davon singen, denn sie war Mitglied bei der Lateinischen Münzunion. Der gehörten zudem Frankreich, Belgien und Italien an. Später kamen noch unter anderem Spanien, Rumänien, sogar Venezuela – und Griechenland dazu. Das war dann der Anfang vom Ende. Faktisch existierte die Union noch bis 1914. Aber 1907 erblickte die Schweizerische Nationalbank (SNB) das Licht der Welt.

Der Fels mitten in der Brandung des Euro

Bevor wir zum Elend des Euros und der EZB zurückkehren, ein Blick auf eine Notenbank, die funktioniert. Trotz gewaltiger Schwierigkeiten. Denn der Franken ist der Fels mitten in der Brandung des Euro. Weil die Schweiz ein Exportland ist und die EU ihr wichtigster Handelspartner, ist der Versuch der Regulierung des Wechselkurses eine der wichtigsten Aufgaben der SNB. Da der Euro immer schwächer wird, nicht etwa der Franken stärker, legte die SNB sogar eine Zeitlang eine Untergrenze zum Euro auf 1,20 Franken fest. Das gab sie dann aber wieder auf, weil es auf Dauer dem Versuch gleichkäme, den Wasserstand des Bodensees mit einem Suppenlöffel zu regulieren.

Nicht zuletzt aus dieser Zeit sitzt die SNB auf Aktiva in der Höhe von satten 800 Milliarden Franken. In Euro (39 Prozent), US-Dollar (36), Yen (8) und anderen Währungen. Natürlich nicht in Cash, sondern angelegt in erstklassigen Papieren. Aber nicht in Franken. Auf der anderen Seite der Bilanz weist die SNB ein stolzes Eigenkapital von 150 Milliarden Franken aus. Alleine im ersten Quartal 2019 hat die SNB, trotz passiver Bewirtschaftung, einen netten Gewinn von 30 Milliarden gemacht. Das ist schön für die Eidgenossen, aber ist diese Bilanz nicht auch gefährlich?

Es ist richtig, dass diese 800 Milliarden mehr sind als das BIP der Schweiz, also die Summe aller Güter und Dienstleistungen eines Jahres. Das ist absoluter Weltrekord. Aber: Die Schweiz ist auch das einzige Land der Welt, das Neugeld wie Heu herstellen kann und immer einen Abnehmer dafür findet. Weil die Nachfrage groß genug ist. Weil das Vertrauen vorhanden ist, dass der Franken so stabil wie das Matterhorn bleibt. Während Norwegen seinen Staatsfonds mit Öleinnahmen speist, legt sich die Schweiz ein Polster aus Geld mit dem Geld selbst an.

Selbst wenn die SNB, vom Wahnsinn umzingelt, beschließen würde, von einem Tag auf den anderen ihre Aktiva in Fremdwährungen glattzustellen, also ihre Papiere zu verkaufen, gäbe es keinen Weltuntergang für die Eidgenossen. Denn das wäre im Prinzip möglich, da die SNB in liquide Titel wie Google, Apple, Amazon oder in liquide Staatsschuldpapiere investiert hat. Nehmen wir also an, sie würde eines schönen Montagmorgens in Japan anfangen zu verkaufen, und am Ende des Tages wäre sie alles losgeworden. Das würde natürlich zu einem Kurssturz führen. 

Grün und blau vor Neid werden

Nehmen wir den schlimmsten aller Zeiten. 1987, die Börsen krachten in einem Tag um rund 20 Prozent zusammen. Hätte sich die SNB von ihrem ganzen Wertpapierbestand in der Höhe von rund 700 Milliarden getrennt, aber Gold und einige Kleinwährungen behalten, dann würde sie im schlimmsten Fall einen Verlust von 140 Milliarden einstecken müssen. Na und? Sie hätte immer noch ein Eigenkapital, das nicht viel kleiner als das der EZB ist.

Also leben die Schweizer auf der Insel der Seligen. Muss sie ein Besitzer von Euros beneiden? Aber hallo, er muss grün und blau vor Neid werden. Zunächst einmal beträgt das Eigenkapital der großen EZB schlappe 11 Milliarden Euro. Das ist noch nicht weiter schlimm, denn eine Notenbank darf bekanntlich sogar negatives Eigenkapital haben, da sie jederzeit Neugeld schöpfen kann. Allerdings: Der technische Akt, heutzutage ein Klick auf der Tastatur, das ist der einfache Teil. Der andere besteht aus dem Vertrauen der Eurobenutzer.

Ist Vertrauen in die Stabilität, die Werthaltigkeit, die Zukunft des Euro gerechtfertigt? In eine Fehlkonstruktion, die zusammenschweißt, was nicht zusammen gehört? Die Staaten wie Griechenland ins Elend stürzt, die im Fall Zyperns (und Griechenlands) bereits Privatanleger per Beschluss rasierte, also ihre Schuldpapiere und Vermögenswerte für nichtig erklärte. Die von Ländern wie Italien dazu benutzt wird, sich ungeniert zu verschulden, zu niedrigen Zinssätzen, die mit der Lira nie möglich wären.

Ist das alles, was gegen den Euro spricht? Aber nein. Die EZB hat eine Bilanzsumme von rund 4,5 Billionen Euro; das entspricht 40 Prozent des BIP der Eurozone. Na also, könnte da der Laie meinen, viel weniger als die Schweiz, alles gut. Aber leider würde der Laie damit beweisen, dass er keine Ahnung hat. Denn dieses Aufblähen der Bilanz der EZB kam ebenfalls durch Ankäufe zustande. Seit April 2015, seit dem berühmten Ausspruch des EZB-Chefs Draghi, dass er „whatever it takes“ unternehmen werde, kaufte die EZB Schuldpapiere in der Höhe von 2,6 Billionen Euro auf. Aber: Im Gegensatz zur SNB im eigenen Währungsraum.

in dieser Buchhaltung ist der Wurm. Und zwar ein großer.

Die EZB kaufte also in Euro fast den gesamten Markt an Schuldpapieren zusammen. Das sind natürlich gute Nachrichten für alle Schuldner. Das sind gute Nachrichten für alle Geldhäuser im Euroraum, die Schuldpapiere in ihrer Bilanz als werthaltig ausweisen können. Das sind gute Nachrichten für alle verantwortungslosen Regierungen in der Eurozone, die sich weiterhin für lächerlich niedrige Zinsen verschulden können. Und bis die EZB so viele Aktiva hat wie die SNB, da fehlen ja noch über 6 Billionen, wozu also sich Sorgen machen.

Die EZB ist doch wohl garantiert „too big to fail“, also die Vorstellung, dass sie pleite gehen könnte, ist absurd. Wirklich? Fangen wir eine Nummer kleiner an. Innerhalb der EU gibt es weiterhin die nationalen Notenbanken. Die dürfen zwar keine Nationalwährungen mehr herstellen, dienen aber weiterhin als Clearingstelle für länderübergreifende Geschäfte. Dabei schreiben sie sich gegenseitig Guthaben gut oder verbuchen Miese. Ist doch wohl so aufregend, wie an der Wand der Farbe beim Trocknen zuzuschauen. Nicht wirklich. Denn auch in dieser Buchhaltung ist der Wurm drin. Und zwar ein großer Wurm.

Deutschland, der EU-Musterknabe, ist der größte Gläubiger in diesem System, das gemeinhin Target 2 genannt wird. Hinter diesem harmlosen Namen verbirgt sich, dass die übrigen Euro-Länder auf dem Bierdeckel der Deutschen Bundesbank die Kleinigkeit von einer runden Billion haben anschreiben lassen. Alleine Italien steht für 475 Milliarden, dicht gefolgt von Spanien mit rund 400 Milliarden.

Das sind ja nur fiktive Verrechnungswerte, wurden die Eurokraten nicht müde zu wiederholen. Bis ihnen nachgewiesen wurde, dass auch das brandschwarz gelogen war. Das sind echte Guthaben – und echte Schulden. Allerdings mit einer Besonderheit: Sie können nicht eingefordert werden und sie werden auch nicht verzinst. Typisch EU halt. Also sind das ewige Werte? Nein, nichts ist ewig auf der Welt. Im Falle eines Austritts aus der Eurozone müsste der Austretende glattstellen, also seine Guthaben einfordern oder begleichen. Wir stellen uns kurz vor, dass Deutschland aus dem Euro austreten würde und von Italien und Spanien die sofortige Bezahlung von 900 Milliarden Euro fordert. Dann wischen wir uns die Lachtränen ab und schauen wieder der traurigen Realität ins Auge.

Die Täuschung, die auch ein Hütchenspieler vorführt

Das gesamte Eurosystem ist also nicht nur deswegen morsch und brüchig, weil der Euro eine Fehlkonstruktion ist. Sondern weil auch zwischen den Euroländern eine meist nicht beachtete Schuldenblase von über einer Billion entstanden ist. Sind das jetzt alle schlechten Nachrichten? Nein, die schlechteste kommt zum Schluss: Wenn eine Notenbank in ihrer eigenen Währung Schuldpapiere aufkauft und die mit Neugeld bezahlt, dann gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder hat diese Notenbank das Perpetuum mobile erfunden. Sie wendet sozusagen die alchemistischen Erkenntnisse der sogenannten Modern Monetary Theory an. Laut der kann eine Notenbank gar nicht pleite gehen. Also ist alles im grünen Bereich.

Nur: Das freut natürlich die Notenbanken von, sagen wir mal, Venezuela oder Simbabwe. Die befürchteten nämlich schon, dass die Hyperinflation und das ständige Nullenaddieren bei Geldnoten früher oder später zum Staatsbankrott führen würde. Aber im Ernst: Realistischer ist die zweite Erklärung, dass es sich bei diesem Schuldenankauf um einen üblen Taschenspielertrick handelt. Um die Täuschung, die auch ein Hütchenspieler vorführt. Die Erbse sind die Schuldpapiere, nun wird ein Hütchen drübergestülpt, blitzschnell verschoben, und dann darf geraten werden, wo die Schulden nun sind.

Sie sind von der rechten Hosentasche in die linke gewandert. Oder von der linken in die rechte. Diesen Trick kann jeder Leser auch mit sich selbst vorführen. Er braucht dafür nur eine Euronote und ein von ihm unterschriebenes Schuldpapier in der gleichen Höhe. Und zwei Hosentaschen. Entsteht so eine Wertschöpfung, werden Schulden beglichen, Werte hergestellt? Nein, nein und nochmals nein.

Wieso funktioniert das dann bei der EZB, aber in Venezuela oder Simbabwe nicht? Ganz einfach: Alles eine Vertrauensfrage. Niemand vertraut dem venezolanischen oder simbabwischen Staat, dass hinter seiner Währung etwas anderes als bedrucktes Papier steht. Aber dem Euro, der großen Einheitswährung in einem der größten Wirtschaftsräume der Welt, wo seit Jahrhunderten verantwortliche Geldpolitik betrieben wird, was kann da schon schiefgehen?

So unsicher wie der Tag des Jüngsten Gerichts

Nun, die verantwortliche Geldpolitik äußerte sich in Dutzenden von Staatspleiten, seit es in Europa Nationalstaaten und Notenbanken gibt. Und noch nie war es so offensichtlich, weil es dermaßen viele Gründe dafür gibt, dass der Euro keine Überlebenschance hat. Dass er sein unseliges Leben als Untoter, der mit allen modernen Mitteln der Finanzmedizin künstlich im Koma gehalten wird, aushauchen wird, ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Wann das sein wird, das ist so unsicher wie der Tag des Jüngsten Gerichts. Die einzig sichere Prognose ist: Der Tod des Euros wird früher erfolgen. Viel früher.

Um das zu erkennen, braucht es nicht mal die Analyse all der hier aufgezählten Gründe für sein Ende. Die Anwendung einfacher Logik reicht aus. Bei der Frage nach der Nachhaltigkeit oder Lebensfähigkeit eines Wirtschafts- oder Finanzsystems muss man sich nur zwei einfache Fragen stellen: Hat dieses System einen fundamentalen Fehler, eine Schwachstelle? Beim Euro ist das nicht eine, sondern gleich mehrere. Zweite Frage: Ist dieser Defekt innerhalb des Systems reparierbar, ist das System als solches reformierbar? Wer sich diese Fragen stellte, konnte den Zusammenbruch des sozialistischen Lagers mit seiner zentral gelenkten Planwirtschaft sicher vorhersagen. Allerdings nicht den Zeitpunkt. Aber auch hier galt: In einem Moment steht noch alles einigermaßen und scheinbar stabil da. So wie ein schneebedeckter Hügel. Und im nächsten Moment kommt’s ins Rutschen, und dann ist kein Halten mehr. So wird’s dem Euro auch ergehen.

Nun mag sich der deprimierte Leser im Euroraum fragen, was er denn dagegen tun kann. Außer in die Schweiz auswandern. Und da wollen sie ja auch nicht unbedingt massenhaft Wirtschaftsflüchtlinge. Leider ist für den kleinen Mann kein großer Trost bereit. Wer über bedeutende Rücklagen verfügt, hat die schon längst in verschiedenen Währungsräumen diversifiziert und mit Derivaten abgesichert. Wer mehr oder weniger von der Hand in den Mund lebt, also Euro etwa so schnell ausgibt, wie er sie einnimmt, der ist, tut mir leid, gekniffen. Denn es gilt auch das Gesetz des „Point of no return“. Damit meint man in der Ballistik, dass ab dem Scheitelpunkt keine Rückkehr mehr möglich ist.

Diesen Punkt ohne Wiederkehr hat der Euro längst überschritten. Wenn wir schon bei Kugeln sind: Zudem hat die EZB ihre Munition restlos verschossen. Mehr Ankäufe geht nicht, noch tiefere Negativzinsen geht auch nicht. Aber es gibt doch einen kleinen Trost für den Euro-Besitzer: Er kann darauf hoffen, dass die nächste Finanzkrise erst dann kommt, wenn er herausgefunden hat, ob es ein Leben nach dem Tod gibt. Die Chancen stehen nicht schlecht. Für alle, die bereits weit über 70 sind.

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Tom Shane / 21.08.2019

Fremdwahrungen mit Derivaten absichern ? Aber ist die Gegenpartei nicht eine Bank ? Die ist dann pleite. Wer weiß da Genaueres?

Wolfgang Richter / 21.08.2019

Sehr geehrter Herr Zeyer, jetzt haben Sie uns wunderbar und schlüssig die dunklen Gewitterwolken aufgezeigt, die vom Horizont her aufziehen, mehr oder weniger schnell auf “uns” zu kommen. Jetzt müssen Sie uns nur noch verraten, welchen Schirm wir aus der Ecke holen sollten, um nicht am ende wie die begossenen Pudel dazustehen. Konkret - neben $, GBPfund, Dänenkrone oder des Schweizers Franken, inwieweit wären Währungen der EULänder in der Nicht-€-Zone betroffen, alt. sicher ? Als ich vor kurzem mal versuchsweise eine Bankberaterin nach möglicher Anlage meines Sparbuches in Poln. Zloty frage, würgte sie mich mit erkennbarer Panik in den Augen ab.

marc von aberncron / 21.08.2019

Folgt man allerdings der Logik eines Milchmaedchens vulgo “Ackermanns Maedchen” oder so, dann gilt: “Scheitert der Euro, dann scheitert Europa”. :-D Der Kollaps der EU waere zwar teuer erkauft, aber es gaebe genau eine positive Wirkung (-; Dass Kapitalmarktpanik, Staatsbankrott et al. gleichzeitig den positiven Effekt zeitigten, dass die Urheberin des Schlamassels “Verantwortung” uebernaehme, ist aber ebenso unwahrscheinlich wie die massive Beschaedigung des Vertrauens in “Demokratie” und ihre Institutionen sicher ist.

Sophie Siemonsen / 21.08.2019

@Veronika Geiger Nach Norwegen oder nach Uruguay. In Uruguay sind viele Deutsche und das Land ist Lebensmittelexporteur. Da wird man nicht verhungern. Oder Neuseeland.

Stefan Riedel / 21.08.2019

“...Die Euro-Notenbanken prüfen Insidern zufolge, wie sich die selbst gesetzten Kaufobergrenzen der EZB beim Kauf von Staatsanleihen umgehen lassen….” (Handelsblatt vom 21.08.2019). Die EZB? Seit ihrer Gründung gewerbsmäßiger Betrug und Diebstahl.  Und die Zeche zahlen müssen natürlich wie immer wir kleinen, gekniffenen Leute.

Frank Dieckmann / 21.08.2019

Nachtrag: Gekniffen ist, im Falle eines Zusammenbrechens des Euros, auch nicht der kleine Mann, sondern der Mittelstand, hier zuvorderst die Ökobourgeoisie. Denn wenn Target 2 tatsächlich fällig und nicht ausgeglichen wird, liegt in des Finanzministers Giftschrank der Plan Z bereit. Eine Zwangsanleihe auf alle Immobilien! Denn es gilt: Verlieren kann man nur das, was man hat. Rasiert wird der Mittelstand und nicht die Unterschicht. Und der Mittelstand ist es, der die Mainstream Parteien ein ums andere Mal wählt. Von Ausnahmen wie Achgut und Tichy abgesehen, obwohl auch hier der CDU, der FDP oder sogar der SPD trotz allem nach wie vor das Wort geredet wird.

Frank Dieckmann / 21.08.2019

Ach, ich glaub nicht an den Untergang des Euro. Solange Deutschland zahlt, bleibt der Euro stabil. Um das zu gewährleisten, hat man das deutsche Volk dazu gebracht, selbst eine neue Steuer zu fordern. Und somit gilt auch für den Euro, daß Totgesagte länger leben. Seit 11 Jahren rufen immer wieder die Skeptiker, daß das Ende nah sei. Und? Der Logikbruch wird beim Vergleich mit dem real existierenden Sozialismus deutlich. Das Märchen von der Pleite wurde von den Kommunisten selbst in die Welt gesetzt. Die DDR z.B. war bereits am 7. Oktober 1949 pleite. Gehalten hat sie über 40 Jahre. Grund für den Zusammenbruch der DDR und nach ihr des gesamten Ostblocks war nicht eine Staatspleite, sondern der Drang nach Freiheit, Recht und Demokratie. Bei uns kam noch der Wusch nach Einheit, die Wiedervereinigung, hinzu. Die Revolutionen von 1989 hatten nichts, aber auch garnichts mit angeblicher Staatspleite zu tun. Auch die Staatspleite in Venezuela ist nicht die Folge von Planwirtschaft, sondern die Folge davon, daß sich große Teile der Bevölkerung der sozialistischen Diktatur verweigern und für ihre Freiheit bereit sind zu kämpfen.

Steffen Huebner / 21.08.2019

Das Konstrukt einer gemeinsame Währung OHNE gemeinsame Fiskal- und Finanzpolitik, ABER mit mit einer Transverunion der teilnehmenden Staaten, besteht in der Eurozone (EZB)  doch bereits - man hats dem Michel nur noch nicht verklickert, dass die “TARGET 2” heißt und eine Beitreibung der Schulden gar nicht beabsichtigt, sonst hätte man das gesetzlich in den Verträgen bereits auch geregelt. Irgendwann wird gestrichen oder (inklussive Minuszins)  auf utopische Tilgungsziele vereinbart. Mit anderen Worten, der deutsche Steuerzahler finanziert und transveriert (verschenkt) einen Teil seiner Wirtschaftsleistung, als Target2 bereits heute, nennt es nur nicht “Länderfinanzausgleich”.

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