Roger Letsch / 02.04.2021 / 15:00 / Foto: Sandro Halank / 48 / Seite ausdrucken

Die vorsitzende Blamage – Hennig-Wellsow bei Lanz

„Darüber diskutiert die Partei noch“ ist die Standard-Unwissenheits-Ausweichfloskel von Susanne Hennig-Wellsow. Sie wusste bei Jung & naiv nicht, aus welchen Auslandseinsätzen sie die Bundeswehr abziehen wollte, und sie weiß bei Lanz nicht, wie die steuerlichen Daumenschrauben aussehen sollen, die sie für „Vermögende“ fordert. Genügt es dem Lanz nicht, dass diese groß und schmerzhaft sein, aber mit marxistischer Gewissheit schon die Richtigen treffen werden? Offenbar nicht. Doch seit wann ist es  gestattet, die spinnerten Wolkengebilde linker Politik anzupusten? Gut gemacht, Herr Lanz! Sie sind direkt und mitten ins intellektuelle Vakuum vorgestoßen.

Das Spitzenpersonal sowohl von Links als auch von Grün fällt in wirklich bohrenden Nachfragen durch beständige Ahnungslosigkeit auf, was sich mit „darüber diskutiert die Partei noch“ nur mühsam als basisdemokratischer Prozess tarnen lässt. Denn die Basis dieser hierarchischen Parteien verlässt sich ja gerade auf die „Spitzenkräfte“, von denen sie sich nur zu gern führen lassen will. Man versucht der galoppierenden Dummheit entgegenzusteuern, indem man Doppelspitzen installiert und verdoppelt damit nur die Inkompetenz.

Keine Sahra Wagenknecht oder ein Gregor Gysi, ja, nicht mal eine Katja Kipping (dass ich das noch mal sagen würde!) wäre so ins Taumeln geraten wie Hennig-Wellsow. Dass die SED sie dennoch statt ihrer Co-Vorsitzenden Janine Wissler zu Lanz schickt, lässt vermuten, dass erstere sogar für kompetenter, eloquenter und sympathischer gehalten wird – eine Bankrotterklärung wie ein hingeworfener Blumenstrauß. 

Der linksgrüne „Aufbruch“ empfiehlt sich dem (zurecht) merkelmüden Deutschland also mit Gestalten, für die das Netz der Speicher ist (Baerbock), die keine Ahnung haben, was die Bafin für Aufgaben hat, wie hoch die Pendlerpauschale ist oder wer sie bekommt und alberne Kinderbücher über Wölfe schreiben (Habeck), schlumpfig grinsend (Söder über Olaf Scholz) Schulden machen, als gäb’s kein morgen, und mit „einmaligen Vermögensabgaben“ in unbekannter Höhe und unbekannten Ausmaßes ihre Umverteilungsorgien bezahlen wollen (Hennig-Wellsow).

Mit diesem Personal und den Parteien, die es ja gefördert, geformt und schließlich an ihre Spitze ausgeschwitzt haben, ist kein Staat zu machen. Sie eignen sich jedoch trefflich als Impresarios des raschen Verfalls, als Dirigenten des Stücks „Run to the bottom“. Ich weiß, viele glauben, dorthin, zum Boden, nach ganz unten, müsse es erst gehen, damit das Land lerne, dass man diesen Leuten das Steuer nicht überlassen darf. Doch weil beim Spiel „Kopf gegen Wand“ immer die Wand gewinnt, kann ich dem leider nichts abgewinnen. Die Linke ruiniert sich zuverlässig selbst, indem sie redet. Wir sollten sie nicht unterbrechen und auch die Grünen ausreden lassen. 

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Roger Letschs Blog Unbesorgt.

Foto: Sandro Halank CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

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Leserpost

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Benjamin Weinrich / 02.04.2021

Da dies nun schon zum zweiten Mal der Fall ist, kann ich nicht mehr an Zufall glauben. Da steckt irgendein System dahinter. Vielleicht stellen sie Frau Weißnicht jetzt so dar, damit alle froh sind, wenn Frau Wissler als Spitzenkandidat antritt. Vielleicht werden irgendwo schon Absprachen getroffen. Ich kann (und will) mir nicht vorstellen, dass jemand ernsthaft so blöd ist, sich und seine Parteil zweimal so bloßzustellen.

Werner Geiselhart / 02.04.2021

Ist doch vollkommen egal, wie hoch die vorgesehenen Beträge und Einkommen sind. Nach der Machtübernahme ist sowieso die Erschießung bzw. nach Bewährung das Arbeitslager (Arbeit macht frei) vorgesehen. Da spielen solche Kinkerlitzchen keine Rolle, alles, was als reich definiert wird, fällt der sozialistischen Gerechtigkeit anheim, ausser vielleicht Porschefahrer mit linkem Parteibuch. Ich vermute, unsere gutverdienenden Linksgrünwähler mit Eigenheim in mittlerer Höhenlage haben noch gar nicht bemerkt, dass sie alle von den Plänen betroffen wären, das wäre der einzige positive Effekt, wenn die Kommunisten an die Macht kämen.

Karl Dreher / 02.04.2021

“Direkt und mitten ins intellektuelle Vakuum vorgestoßen”: Völlig zutreffend - bei Linksrotgrün, aber auch anderen Parteien - leider! Ich habe im Netz einen vortrefflichen (satirischen) Leserbrief zu einer Meldung “Suezkanal ist wieder frei: Die Ägypter haben es der Welt gezeigt!”  gelesen: “Wenn das Deutschland passiert wäre, hätte man 100 Bagger bestellt, 200 bezahlt, 10 geliefert bekommen und nach 1 Tag die Baustelle stillgelegt, weil man keine Toilette fürs dritte Geschlecht zur Verfügung gestellt hat ...” Ja, da ist bildhaft völlig richtig der Zustand Deutschlands und seiner Politiker ebenso wie seiner “Qualitäts-” oder “Leit-” Medien beschrieben - leider! Es ist blanker Irrsinn! Bildlich: (Nicht nur) Europa lacht über uns und der Japaner verbeugt sich nicht vor Ehrfurcht, sondern aufgrund von Lachkrämpfen.

Claudius Pappe / 02.04.2021

Gott zu Petrus: Gibt es keine bösen Menschen mehr auf der Erde ? Petrus: Im Gegenteil es werden von Tag zu Tag mehr .Aber warum fragst du ? Gott: Die Hölle ist total leer. Petrus: Aufgrund von Umbaumaßnahmen nach den neuesten EU- Bestimmungen an unserem Fegefeuer ( Co2 Neutral,  von Gas auf Wasserstoff umgestellt ) haben wir einen Fehler gemacht. Wir haben albanische Bauarbeiter beschäftigt und unter denen war ein Ex-Stasi Mitarbeiter, der hat ein Schlupfloch gelassen. Jetzt sind sie alle geflohen. Gott: Und wo sind die Teufel jetzt alle ? . Petrus: Die haben Frauengestalt angenommen und sitzen im deutschen Bundestag. : Gott: Und warum weist Deutschland sie nicht an uns aus ? Petrus: Wir gelten bei den Deutschen als nicht sicherer Staat. Bei uns müssten sie Höllenqualen erleiden. Gott: Schade, mit einigen von denen hätte ich noch ein Hühnchen zu rupfen denn sie meinen, Gott spielen zu müssen.

g.schilling / 02.04.2021

Die DDR war ein vierzigjähriger Sozial ismusversuch am lebenden Volk der grandios scheiterte. H-W. will es noch Mal versuchen, obwohl sie offensichtlich noch dämlicher ist als die damaligen Machthaber. Sie kann nicht mal ihr Wahlprogramm oder Kennzahlen aufsagen. Welche Deppen wählen so eine Niete als Vorsitzende. Was macht eigentlich die zweite Vorzeigepfeife der neo “SED”? Schon abgetaucht?

G. Böhm / 02.04.2021

“Die Grünen ausreden lassen.” - für Frage-Impulse bietet deren 2. Kommunistisches Manifest (BTWP 21) einen schier unendlichen Fundes. Wer fragt, der führt! [M. m. wg!]

Walter Weimar / 02.04.2021

Kurz bevor die Sonne untergeht wirft sie Schatten.

Daniel Oehler / 02.04.2021

Doppelspitze = Verdoppelung der Inkompetenz Die Doppel-Kombilösung Wind-Sonne bewirkt die Verdoppelung der Unzuverlässigkeit in der Energieversorgung. Mit der Doppelvollversorgung durch ARD und ZDF sitzt man im Tal der Ahnungslosen. Die Groko ist in der Politik das, was im Tennis als Doppelfehler bezeichnet wird.

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