Gastautor / 04.12.2020 / 06:15 / Foto: Imago/Collage Achgut.com / 128 / Seite ausdrucken

Bitte nicht noch ein Großer Sprung!

Von Karl Walter

Aufgewachsen in der DDR, mit innerlichem Abstand zwar, aber nicht völlig unbeeinflusst von Ideologie und Partei, blieb da stets auch ein ebensolcher (notgedrungen) gedanklicher Abstand zur marktwirtschaftlichen Ordnung der Bundesrepublik. Es war somit nur folgerichtig, dass ich starke Sympathien für die 1989 propagierte Idee von einer „besseren DDR“ hatte. Erst Jahre später habe ich wirklich begriffen, dass der sogenannte „dritte Weg“ des demokratischen Sozialismus eine Schimäre ist. Inzwischen sehe ich vieles klarer und bin bestürzt, wie lange ich für diese Einsicht gebraucht habe. Entschuldigend lässt sich höchstens vorbringen, dass mir kaum Gedanken begegnet sind, die diesen Prozess hätten beschleunigen können.

Und selbst jetzt, wo ich glaube zu wissen, in welche Richtung die Auseinandersetzung gehen sollte, sehe ich bei bewusster Suche solche Hinweise nicht. Allein deshalb schreibe ich dies, in der Hoffnung, dem einen oder anderen Leser auf seinem Weg zur Einsicht einen nützlichen Tipp zu geben. Das Folgende ist kein Aufsatz mit akademischem Anspruch. Die Darstellung folgt eher dem Weg meiner persönlichen Erkenntnis. Ich erwarte nicht, dass meine Schlussfolgerungen als völlig neu oder in allen Details korrekt akzeptiert werden – dazu fehlt mir als interessiertem Laien das tiefere Wissen. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass die angesprochenen Punkte viel stärker berücksichtigt werden sollten.

Trotz all der schrecklichen Katastrophen, in denen die verschiedensten Versuche, neue Gesellschaften planmäßig aufzubauen, geendet sind, haben Vorstellungen von demokratischem Sozialismus, einer gerechten Weltordnung oder einem ökologischen Systemumbau für viele Menschen nichts von ihrer gefährlichen Anziehungskraft verloren. Offenbar werden grundlegende Zusammenhänge – bewusst oder unbewusst – übersehen. Doch die Welt richtet sich nicht nach Ideologien oder Konstruktionszeichnungen. Sie folgt ihren eigenen Gesetzen, die niemand dauerhaft ignorieren kann. Ich bin überzeugt, dass es solche Grundregeln gibt. Welche das sein könnten und einige der ableitbaren Konsequenzen, versuche ich hier zu erklären.

Dabei verwende ich das Wort Welt, um die gesamte uns umgebende Realität zu benennen, und schreibe für sehr große Zahlen umgangssprachlich unendlich, auch wenn das, streng genommen, nicht korrekt ist.

Die große Versuchung

Konzepte, die versprechen, ein bekanntes Problem ein für allemal zu lösen, üben auf Menschen eine starke Faszination aus. Das ist ein Grundpfeiler jeder Werbung. Bei einfachen Dingen wie Kleidung, Werkzeug oder Sportgeräten ist dabei auch noch jedem, zumindest unterbewusst, klar, dass das gegebene Versprechen bestenfalls zu einem kleinen Teil gehalten wird. Umso überraschender ist es, zu sehen, wieviel größer das Vertrauen in komplexere Angebote ist. Das beginnt mit Diätvorschriften und reicht dann bis zu kompletten Gesellschaftsentwürfen. Nur die wenigsten machen sich die Mühe, zu fragen, warum etwas, das bereits im Kleinen nicht funktioniert, im großen Maßstab erfolgreich sein soll.

Die Verführungskraft solcher Konzepte habe ich in meiner beruflichen Laufbahn selbst mehrfach erlebt. Fast schon so lange wie Computer gibt es Klagen über Softwareprobleme. Als tatenfreudigen Jungprogrammierer hat mich das nicht kalt gelassen. Es ist schon frustrierend, zu sehen, wenn das Resultat tagelanger Mühen einfach nicht läuft, und das praktisch ohne Hilfsmittel wie Debugger und bei rationierter Rechenzeit (gern mitten in der Nacht). Natürlich war da alles willkommen, was fehlerfreie Programme versprach. Mit Eifer habe ich die jeweils neuesten Bücher studiert, die immer derart überzeugend waren, dass ich glaubte: Ab morgen wird alles besser. Leider hielten diese Träume – aus vielerlei Gründen – der Realität nie stand. Trotz unzweifelhafter Fortschritte ist Programmieren bis heute eine mühsame und vielleicht gerade deshalb auch erfüllende Beschäftigung geblieben, bei der nach wie vor viel Zeit für Fehlersuche geopfert werden muss.

So kam es, dass mich nach einem besonders überzeugenden Vortrag, in dem der Referent gezeigt hatte, wie einfach es sei, korrekte Programme zu schreiben, das Gefühl überkam, auf eine Art Taschenspieler- oder Illusionistentrick hereingefallen zu sein. Aber worin bestand der Trick? Das zu durchschauen, hat seine Zeit gebraucht, aber einmal erkannt, ergaben sich immer neue Weiterungen, denn das Grundproblem ist die Überdehnung des reduktionistischen Ansatzes. Diese Aussage bedarf offensichtlich einer genaueren Erläuterung.

Schon sauber und vollständig formulierte Gesetze bleiben Utopie

Das vorherrschende Prinzip der modernen Wissenschaften beruht darauf, für konkrete Fragestellungen die unendliche Vielfalt der Welt auf eine überschaubare Anzahl von Merkmalen zu reduzieren. Für diesen eingeschränkten Bereich lassen sich dann möglicherweise Gesetze und Regeln finden, die in ihrer Gesamtheit ein Modell oder eine Theorie bilden. In primitiver Weise gewinnen schon Tiere auf diesem Weg Erfahrungen. (Jede Erfahrung ist letztlich eine Theorie darüber, wie ein Teil der Welt funktioniert.) Die Menschheit ist mit dieser Methode auf den aktuellen Entwicklungsstand gestiegen. Dieser Erfolg verdeckt allerdings leicht eine ganz wichtige Grenze: Der reduktionistische Ansatz ist nicht universell oder anders gesagt, er skaliert nicht beliebig.

Der Volksmund kennt diese Grenze schon lange, indem er richtigerweise sagt: Keine Regel ohne Ausnahme. Weshalb ist das so wichtig? Weil es im Wesen jeder Regel liegt, dass sie an Voraussetzungen oder Vorbedingungen gebunden ist. Diese Vorbedingungen sind notwendig auf einen kleinen Ausschnitt der Welt beschränkt. In vielen Fällen ist das unproblematisch, da die nicht berücksichtigten Faktoren kaum Einfluss haben oder praktisch konstant sind. Doch gerade die Konstanz ist schwer einzuschätzen. Wer hätte vermutet, dass es einmal negative Zinsen geben würde?

Es ist nie völlig auszuschließen, dass Faktoren auftauchen, die niemand berücksichtigt hat und die eine Regelanwendung infrage stellen. (Solche Situationen werden auch den Jüngern der Künstlichen Intelligenz noch reichlich Kopfzerbrechen bereiten.) Wenn es möglich wäre, zumindest für eng begrenzte Bereiche, universell anwendbare Regeln zu formulieren, bräuchte man beispielsweise keine Gerichte. Sauber und vollständig formulierte Gesetze wären ausreichend. Das haben bereits die alten Römer als unrealistische Utopie erkannt.

Schon im Abstrakten sind Regeln problematisch

Je mehr Regeln es gibt, desto schwieriger wird die Entscheidung, welche Regel wo und wo nicht anzuwenden ist, denn die Zahl der möglichen Wechselwirkungen steigt mindestens quadratisch mit der Regelzahl. Weit gravierender ist jedoch, dass parallel dazu die Menge der vernachlässigten oder unbekannten potenziellen Einflussfaktoren stark wächst, und zwar völlig im Dunkeln. Was man nicht kennt, kann man weder einzeln noch in seinen Wechselwirkungen bewerten. Ab einer gewissen Größe beginnen diese unter der Oberfläche wirkenden Faktoren das Gesamtverhalten zu beeinflussen und schließlich zu bestimmen. Das System gilt dann als nicht (mehr) steuerbar.

Interessanterweise bedarf es für die Konstruktion von Systemen, deren Eigenschaften nicht sicher vorhersagbar sind, gar nicht unbedingt solcher unerkannten äußeren Einflüsse. Die Finanzkrise von 2008 hat gezeigt, wie mit relativ wenigen einfachen Regeln ein Geflecht konstruiert werden kann, dessen Verhalten niemand mehr ganz verstanden hat. Während in diesem Fall die Welt immer noch in Form der Marktteilnehmer eingebunden war, gilt das für das folgende Beispiel nicht.

Um 1920 formulierte der Mathematiker David Hilbert sein berühmtes „Hilbertprogramm“, das zum Ziel hatte, die gesamte Mathematik widerspruchsfrei durch Axiome und Ableitungsregeln zu begründen. Doch schon 1930 bewies Kurt Gödel mit seinem „Unvollständigkeitssatz“, dass Hilberts Ziel prinzipiell nicht erreichbar ist. Der Satz besagt, dass es in jedem nichttrivialen formalen System Aussagen gibt, deren Gültigkeit weder bewiesen noch widerlegt werden können. Wenn schon abstrakte Systeme so ernste Probleme mit der Widerspruchsfreiheit haben, was ist dann in der realen Welt zu erwarten?

Nichts geht ohne die Versuch-und-Irrtum-Methode

Man muss nicht lange suchen, um eindrucksvolle Beispiele dafür zu finden, dass es unmöglich ist, etwas völlig Neues rein konstruktiv zu erstellen. Retortenstädte und -siedlungen, Gesellschaftsentwürfe (Kommunismus, Kulturrevolution), Wirtschaftskonzepte (Energiewende), IT-Großprojekte (Toll Collect, Gesundheitskarte) und vieles mehr haben gezeigt, dass es fast nie gelingt, das versprochene Ziel zu erreichen. In der Regel werden Planer und Politiker für das Scheitern verantwortlich gemacht. Natürlich mag da manche falsche und dumme Entscheidung gefällt worden sein, die das Desaster noch vergrößert hat.

Aber was ich mit den vorangegangenen Ausführungen deutlich machen wollte, ist, dass die Beteiligten eigentlich keine Chance hatten, ihr Projekt erfolgreich umzusetzen. Denn um eine neue Idee erfolgreich zu verwirklichen, gibt es nur ein Verfahren: Ausprobieren – oder vornehmer: die Versuch-und-Irrtum-Methode. Ob man es akzeptiert oder nicht, Weiterentwicklung ist nur in kleinen Schritten möglich. Jeder neue Schritt kann der falsche sein und muss dann durch einen anderen, neuen Versuch ersetzt werden, wobei auch mehrere Versuche gleichzeitig gestartet werden können. Das Tempo und die Schrittweite werden dabei vor allem durch die für vergebliche Versuche akzeptablen Kosten begrenzt.

Aus dieser Einsicht folgt unmittelbar, dass die letztlich erreichte Lösung kaum vorhersagbar ist. Wie in der Natur sind unterschiedliche Entwicklungszweige möglich, von denen sich einige irgendwann als Sackgassen erweisen können.

Beim verständlichen Wunsch, den zeit- und kostenaufwändigen Weg der schrittweisen Entwicklung abzukürzen, wird die prinzipielle Unmöglichkeit allzu gern und immer wieder übersehen. Neues, das sich zu stark von dem durch Erfahrung und Wissen sicher Beherrschten entfernt, ist durch die dabei auftretende Komplexität in höchstem Maße vom Scheitern bedroht. Die Konsequenzen eines Fehlschlags können dabei weit über finanzielle Verluste hinausgehen, wenn zum Beispiel durch Rechtsakte nicht zurücknehmbare Fakten geschaffen wurden. Die Geschichte von Revolutionen und Umstürzen zeigt, dass entweder nach relativ kurzer Zeit die ursprünglichen Strukturen (mit anderem Personal) wieder auferstehen oder der ganz Staat zu einem failed state zerfällt.

Die Vielfalt der Welt als Ursache der Sprachverwirrung

So verständlich und nützlich der menschliche Drang nach Überwindung von Widersprüchen und der Schaffung idealer Verhältnisse auch ist, der daraus erwachsenden Hybris, ein Paradies bereits auf Erden schaffen zu können, muss widerstanden werden. Diese Warnung ist nicht neu. Aus einiger Entfernung kann man den Turmbau von Babel auch als den Versuch interpretieren, ein – in bester Absicht – weit über die vorhandenen Erfahrungen reichendes Werk zu schaffen, bei dem die ausufernde Komplexität dazu führt, dass die Beteiligten sich über ihre jeweiligen Probleme nicht mehr untereinander verständigen konnten: die Vielfalt der Welt als Ursache der Sprachverwirrung.

Als Quintessenz dieser Darlegungen bleibt also festzuhalten, dass jeder Versuch, ein komplexes System und insbesondere eine menschliche Gesellschaft planmäßig von Grund auf neuzugestalten – gern auch als „Projekt auf der grünen Wiese“ beschrieben – fast sicher zum Scheitern verurteilt ist.

Eine unsichtbare Hand

Im vorigen Abschnitt habe ich versucht, zu begründen, warum für komplexe Systeme nur die evolutionäre Entwicklung nach der Versuch-und-Irrtum-Methode erfolgversprechend ist. Damit stellt sich aber sofort die Frage: Wer entscheidet und nach welchen Kriterien, ob ein Versuch erfolgreich war? Im Folgenden werde ich mich um eine Antwort bemühen.

Zunächst soll aber die Bedeutung des Worts Resilienz für die weiteren Ausführungen abgegrenzt werden. Bei technischen Systemen versteht man darunter die Fähigkeit, auch bei Ausfällen und Störungen die geforderten Leistungen aufrechtzuerhalten und in den Normalzustand zurückkehren zu können. Hier soll unter Resilienz noch allgemeiner die Eigenschaft eines Systems verstanden werden, auf beliebige Einflüsse so zu reagieren, dass das System und seine Funktionen im Wesentlichen erhalten bleiben. Die so definierte Resilienz umfasst damit beispielsweise auch Begriffe wie Funktionsfähigkeit, Robustheit, Widerstandsfähigkeit oder Lebensfähigkeit.

Mit dieser Festlegung und dem Rückgriff auf die elementaren Evolutionsgesetze lässt sich nun sagen, dass eine Modifikation dann erfolgreich ist, wenn sie die Resilienz verbessert. Diese Aussage erscheint, oberflächlich betrachtet, durch ihre Allgemeinheit trivial und somit fast nutzlos zu sein. Der Wert besteht denn auch vor allem darin, dass sie ein Bezugssystem bietet, auf welches sich alle weiteren Bewertungen abstützen müssen.

Streben nach dem Normalzustand ist unerlässlich

Jedes gesellschaftliche oder natürliche System ist ständig Einwirkungen ausgesetzt, auf die es reagieren muss. Wie bei den Regeln gibt es die bekannten und erwarteten Faktoren, mit denen das System problemlos umgehen kann und solche, die völlig unerwartet oder so unwahrscheinlich sind, dass der Umgang zur Bewährungsprobe wird. Und ebenso vielfältig wie die Bedrohungen sind die Möglichkeiten, darauf zu reagieren. Die Spannweite der Strategien, mit denen eine Gemeinschaft überleben – also resilient sein – kann, wird deutlich, wenn man beispielweise die jüdische mit der chinesischen Geschichte vergleicht. Ohne Zweifel unterschieden sich die Herausforderungen stark, aber immer waren solche darunter, die andere Kulturen oder Gemeinschaften im Dunkel der Geschichte verschwinden ließen.

Eine leicht zu übersehende Voraussetzung besteht darin, dass ein System oder eine Gesellschaft überhaupt resilient sein will, das heißt, es muss ein Bestreben geben, in einen Normalzustand zurückkehren zu wollen. Ohne diese (Lebens-)Kraft verliert jede Resilienz ihren Sinn.

Die schier unendliche Zahl von denkbaren Anforderungen an die Resilienz macht es schwierig, entscheidende Faktoren zu isolieren. Größe ist beispielsweise eine Eigenschaft, die häufig stabilisierend wirkt. Wenn Störungen jedoch nur durch hochgradig flexibles Verhalten abgewehrt werden können, vermindert Größe die Resilienz. Das ist eine Erfahrung, die ein Blick auf die Entwicklung von Unternehmen tausendfach bestätigt.

Widerstandsfähigkeit vor Gerechtigkeit

Wenn man schon nicht auf jede Störung vorbereitet sein kann, lohnt es trotzdem zu bedenken, wie mit vertretbarem Aufwand eine möglichst große Risikoverminderung möglich ist. Erster Grundsatz sollte dabei immer sein, den Einfluss einer geplanten Veränderung auf die Resilienz zu bewerten. Das ist zwar nur eingeschränkt möglich, nämlich mit Bezug auf bekannte und vorstellbare Bedrohungen, aber trotzdem nützlich, weil die bekannten üblicherweise auch die wahrscheinlichsten sind.

Außerdem ist es angebracht, die Wiederherstellung eines stabilen Zustands nicht zu stark auf einzelne Komponenten, die im Ernstfall leicht überfordert sein können, zu konzentrieren. Verteilung erhöht die Chance, dass durch Kombination unterschiedlicher Fähigkeiten auch unvorhergesehene Beeinträchtigungen bewältigt werden können. Je mehr Freiheitsgrade ein System zur Verfügung hat, umso mehr potenzielle Auswege bieten sich.

Dadurch, dass die Resilienz als zentraler Bezugspunkt genommen wird, erscheinen andere Gesichtspunkte in einem ganz neuen Licht. Aus diesem Blickwinkel ist Gerechtigkeit ein abgeleitetes Prinzip, das nur noch insofern wichtig ist, als es unter gewissen Bedingungen den Zusammenhalt und damit die Resilienz einer Gesellschaft stärkt. Die Natur kennt keine Gerechtigkeit. Es gibt Große und Kleine, Starke und Schwache, Schöne und Hässliche. Was zählt, ist ganz allein die Resilienz in der jeweiligen Umgebung und zum jeweiligen Zeitpunkt.

Abgesehen von der Schwierigkeit, den Begriff Gerechtigkeit brauchbar zu definieren, lassen sich nur vergleichsweise wenige resiliente Systeme finden, in denen sie eine essenzielle Rolle spielt. Ähnliches lässt sich über Eigenschaften wie Mitgefühl, Hilfsbereitschaft, Solidarität und so weiter sagen. Ihr Wert liegt ganz allein darin, dass sie geeignet sind, die Resilienz einer Gesellschaft zu erhöhen, indem sie unter anderem den Zusammenhalt stärken. Damit will ich keinesfalls vordergründig unmoralisches Verhalten rechtfertigen. Aber so wie Toleranz nicht absolut gelten kann, müssen auch alle anderen abgeleiteten Ziele dort ihre Grenze finden, wo sie die Resilienz ernsthaft vermindern.

Reserven sind keine Verschwendung

Vollständige Resilienz ist unmöglich, aber auf die wahrscheinlichsten Herausforderungen kann man sich vorbereiten. Drei Faktoren erscheinen mir dabei besonders wesentlich, und wie immer im Leben entscheidet die Angemessenheit – nichts gilt absolut.

  • Reserven: Ohne Reserven ist eine angemessene Reaktion auf Störungen kaum möglich. In den vergangenen Jahren sind zum Beispiel infolge der Fetischisierung des Kostendenkens die Puffer in vielen Bereichen so weit reduziert worden, dass bereits kleine Belastungen (Unfall, Streik, Seuche) weitreichende Beeinträchtigungen verursachen.

    Überdies werden Reserven benötigt, um die im Fall neuartiger Einwirkungen notwendige Erprobung von Gegenstrategien – einschließlich der dabei unvermeidbaren Fehlschläge – gewährleisten zu können. Reserven sind keine Verschwendung, sondern auf Dauer unverzichtbar.
     
  • Freiheit: Da niemand vorhersagen kann, auf welchem Weg man einer neuartigen Störung am effektivsten begegnet, ist es essenziell, möglichst viele Varianten zur Auswahl zu haben. Die wird man jedoch nur dann erhalten, wenn der potenzielle Handlungsspielraum möglichst voll ausgeschöpft werden kann und nicht durch Denkverbote oder bürokratische Hemmnisse über die Maßen eingeschränkt wird. Eng damit verknüpft ist Rechtssicherheit, welche die möglichen Folgen von Neuerungen kalkulierbar macht.
     
  • Korrigierbarkeit: Evolutionäre Entwicklung führt zwangsläufig auch in Sackgassen. Das muss nicht tragisch sein, wenn Wege und Reserven vorhanden sind, frühere Fehlentscheidungen, die zum damaligen Zeitpunkt durchaus richtig gewesen sein können, zu korrigieren. Aus diesem Grund ist es besonders befremdlich, zu sehen, dass in Politik und Wirtschaft häufig und oft sogar mit einem gewissen Stolz auf die „Unumkehrbarkeit“ von eingeleiteten Schritten verwiesen wird. Das ist der sichere Weg in große Schwierigkeiten, wenn nicht sogar den Untergang. In diese fatale Rubrik fällt beispielsweise, dass die Kommission der EU Richtlinien relativ einfach in Kraft setzen kann, deren Abänderung jedoch fast unüberwindbare Hürden entgegenstehen.

In der IT hat man schon vor längerer Zeit erkannt, dass große monolithische Systeme auf die Dauer nicht am Leben zu erhalten sind, jedenfalls nicht zu akzeptablen Kosten. Die naheliegende Schlussfolgerung war, solche Monster rekursiv in möglichst unabhängige Module zu zerlegen. Das löst zwar nicht alle Probleme, erleichtert Entwicklung und Fehlerbehebung aber spürbar. Tatsächlich ist diese Strategie nur die Übertragung des Subsidiaritätsprinzips in die vergleichsweise einfache Welt der Computer. Die Zuverlässigkeit und die Robustheit lassen sich so steigern. Da kann man Politiker schon fragen, ob Konzentration und Zentralisation von Entscheidungen in supranationalen Institutionen geeignet sind, die Resilienz zu erhöhen.

Diese Betrachtungen ließen sich noch lange fortführen. Ich will Sie aber nur dazu bringen, politische und gesellschaftliche Zielvorstellungen auch einmal unter diesem Gesichtspunkt zu betrachten. Das Ergebnis wird vielschichtig wie die Welt sein, abhängig vom betrachteten Zeithorizont und der persönlichen Gewichtung einzelner Faktoren. Sie können das Thema auch gänzlich ignorieren, aber ihm dadurch nicht ausweichen.

Es ist nicht alles schlecht

Nachdem ich im ersten Teil versucht habe, Sie davon zu überzeugen, warum eine planvoll gestaltete Gesellschaft kein erstrebenswertes und letztlich auch kein erreichbares Ziel ist, und im zweiten Teil die Bedeutung des evolutionären Prinzips für alle entwicklungsfähigen Systeme skizziert habe, geht es nun darum, zu zeigen, dass die kapitalistische Marktwirtschaft eine vernünftige Gesellschaftsform ist. Sie ist ganz sicher nicht die einzige Möglichkeit, das zeigt die Geschichte, aber offensichtlich derjenige Weg, der längerfristige Überlebensfähigkeit mit raschem Fortschritt verbindet.

Trotzdem sieht sich diese Gesellschaftsform massiven Angriffen ausgesetzt und scheint argumentativ in der Defensive zu sein. Das ist nicht nur unbegründet, sondern für unsere Zukunft höchst gefährlich. Dabei setze ich stillschweigend voraus, dass wohl kaum ein Mensch sich auf das jahrhundertelang fast unverändert gebliebene Lebensniveau früherer Zeiten zurückbegeben möchte.

Mein erstes Argument betrifft das, was ich das „kapitalistische Prinzip“ nennen möchte: Es wird etwas (Zeit, Energie, Geld) investiert, um dafür etwas anderes (Futter, Geld, Partner) zu erhalten, was man ohne diese Investition nicht erhalten würde. Dieses Prinzip ist, verbunden mit der damit einhergehenden Konkurrenz, gewissermaßen die Triebkraft der Evolution. Dass es ohne diese Triebkraft nicht geht, haben schon die sowjetischen Kommunisten erkannt und den „sozialistischen Wettbewerb“ erfunden. Der litt allerdings stark unter dem Fehlen erstrebenswerter Belohnungen. Wo es Wettbewerb gibt, muss es Gewinner und Verlierer geben, sonst kommt die Entwicklung zum Stillstand oder kann nur mit Gewalt mühsam vorwärts gepeitscht werden.

Eine Gesellschaft ohne Konkurrenz und daraus folgender Ungleichheit kann deshalb nur eine Gesellschaft ohne Entwicklung sein. Wer will das wirklich? Damit entbehrt jede Kapitalismuskritik, die sich auf die als ungerecht empfundenen Ungleichheiten beruft, einer vernünftigen Grundlage.

Direktes Eingreifen ist die „böse Tat“

Der zweite Gedanke befasst sich mit der dem Kapitalismus inhärenten Verschwendung. Der darauf abzielende Vorwurf ist ebenso haltlos. Ein gewisses Maß an Verschwendung gehört zur Evolution. Jeder Regelungstechniker weiß, dass es unmöglich ist, eine Regelgröße ohne Schwingungen in angemessener Zeit auf ihren Sollwert zu bringen. Komplexe Systeme, wie eben menschliche Gesellschaften, bestehen aus unzähligen miteinander verknüpften Regelkreisen, die nie alle gleichzeitig im Sollzustand sind. Die Kunst besteht darin, Verstärkungen oder Dämpfungen behutsam abzustimmen. Da lässt sich noch viel verbessern.

Bei Politikern sind jedoch direkte Steuerungseingriffe beliebt, die aber auf Dauer die Stabilität gefährden, denn unausweichlich kommt es dadurch woanders zu Abweichungen, was weitere Eingriffe erfordert. Ein Ziel durch Parameteränderungen zu erreichen, erfordert Geduld – denken Sie an ein Heizungsthermostat. Direktes Eingreifen ist (mit Schiller) die „böse Tat“, deren Fluch darin besteht, „dass sie, fortzeugend, immer Böses muss gebären“.

Der Versuch, Verschwendung zu vermeiden, führt zum Mangel. Und Mangel führt seinerseits wieder zu Verschwendung, wenn beispielsweise Lebensmittel wegen fehlender Verpackungs- oder Transportkapazität verderben. Alle Sozialismusexperimente sind letztlich in diesen Teufelskreis geraten und – nicht nur – daran gescheitert.

Die Welt ist nicht statisch

Drittens gehören Krisen zum Leben. Eben weil komplexe Systeme nicht wirklich steuerbar sind, kommen sie immer wieder in Situationen, die nach neuen Lösungswegen verlangen. Das ist unvermeidbar, weil größere Änderungen stets auch Kosten und Verlierer produzieren. Ohne den durch eine Krise verursachten Leidensdruck unterbleibt deshalb ein Teil der eigentlich notwendigen Anpassungen. „Not macht erfinderisch“ heißt es zu recht.

Die eigentliche Bedrohung geht nicht von einer freiheitlichen Marktwirtschaft aus, sondern von den Versuchen, diese ihrer lebenswichtigen Eigenschaften zu berauben. Die von der Tendenz zur Monopolbildung ausgehende Gefahr ist lange bekannt. Ihr wird halbwegs erfolgreich versucht zu begegnen. Weniger beachtet wird die Tendenz, durch undurchsichtige Beziehungen zwischen Staat und großen Konzernen den Wettbewerb zu ungunsten kleinerer Teilnehmer zu verzerren und damit Innovationen zu behindern. Noch fataler wirkt auf Dauer jedoch das Bestreben, Krisen zu vermeiden oder wenigstens so weit zu entschärfen, dass sie nicht mehr als solche wahrgenommen werden und damit auch nicht ihr schöpferisches Potenzial entfalten können. Dafür mag es aus politischer Sicht gute Gründe geben. Die Defizite eines unzureichenden Umbaus bleiben aber bestehen und akkumulieren sich möglicherweise bis zu einer systembedrohenden Krise.

Keines der von den Anhängern eines angeblich dringend notwendigen „Systemwechsels“ vorgebrachten Argumente ist daher überzeugend. Die Welt ist nicht statisch. Das Leben besteht aus ununterbrochenen Anpassungsprozessen, in denen manches untergeht und ständig Neues entsteht.

Sie werden scheitern – nur um welchen Preis?

Es ist an der Zeit, den Miesmachern, die uns weismachen wollen, dass sich die Menschen zu ändern haben, damit der Rest der Welt – „die Natur“ – unverändert bleibt, entgegenzutreten. Der Mensch ist Teil der ewigen Auseinandersetzung um ein auskömmliches Plätzchen zum Leben. Er wird es nicht schaffen, die Natur zu zerstören. Selbst auf dem Unglücksreaktor in Tschernobyl wachsen strahlenresistente Pilze. Wenn man ihnen die erforderliche Freiheit lässt, können sich auch Gesellschaften in einem weiten Bereich an veränderte äußere Bedingungen anpassen. Menschen leben schon lange vom Eismeer bis zur Wüste in extrem unterschiedlichen Temperaturzonen. Wieso sollte uns da ein möglicher Temperaturanstieg um einzelne Grad so verunsichern, dass wir sofort bereit sind, große Teile des erreichten Wohlstands aufzugeben?

Das Verhalten komplexer Systeme kann niemand vorhersagen. (Bemerkenswerterweise ist die einst gehypte Chaostheorie, die genau das zum Gegenstand hatte, mittlerweile in der Versenkung verschwunden. Zufall?) Deshalb ist es höchst leichtsinnig, sich nur auf ein Szenario zu konzentrieren. Viel vernünftiger ist es, die Resilienz zu verbessern und die Kräfte darauf zu verwenden, auf möglichst unterschiedliche Herausforderungen vorbereitet zu sein. Aus dieser Sicht erscheinen viele gegenwärtige Debatten völlig deplatziert. Wer ganze Gesellschaften einschließlich ihres überkommenen Wissens umbauen oder dekonstruieren will, übersieht, dass alles, was wir sind, auf dem unerbittlichen Weg der Evolution entstanden ist. Auf diesem Weg besteht nur, was sich bemüht. Ob die Auseinandersetzungen dabei – aus Sicht eines Beobachters – fair erfolgen oder nicht, ist total irrelevant. Die Ergebnisse dieses Prozesses zu negieren und umdeuten zu wollen, kann man nur als Größenwahn bezeichnen.

Daher bringt es nichts, sich bei der Auseinandersetzung mit den Umbaufetischisten auf die Umsetzbarkeit von diesem oder jenem Vorschlag einzulassen. Das Konzept ist von Grund auf falsch. Würden Sie mit jemandem, der versucht, ein Perpetuum mobile zu bauen, ernsthaft über die am besten geeigneten Kugellager diskutieren? Eben.

Die Welt wird nie so gut sein, dass es nichts zu verbessern gäbe. Aber ist sie wirklich schlechter als vor 50 oder 100 oder 200 Jahren? Mit Sicherheit nicht, und dazu haben die alten weißen Männer (und Frauen) und die Boomer und all die anderen Verfemten einen nennenswerten Beitrag geleistet. Es gibt keinen Grund, sich dessen zu schämen. Treten wir den moraltriefenden Besserwissern, die dabei sind, das Erreichte zum Zwecke der Selbsterhöhung zu opfern, selbstbewusst entgegen. Denn Moral muss man sich leisten können – oder mit Brecht: Erst kommt das Fressen, dann die Moral. Wer die wirtschaftliche Basis – das Fressen – zerstört, handelt daher, ganz gleich aus welchen Motiven auch immer, zutiefst unmoralisch.

Selbst wenn es ginge – wir haben keine „grüne Wiese“, auf der wir eine zweite bessere Welt aufbauen könnten. Wir haben nur die eine, die wir durch viele kleine Versuche weiter verbessern – oder durch einen großen Versuch a la Großer Sprung nach vorn oder Great Reset unter gewaltigen Opfern um Jahre oder Jahrzehnte zurückwerfen können.

 

Karl Walter ist IT-Berater und lebt in der Nähe von Frankfurt a. M.

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Hans Hofmann-Reinecke / 04.12.2020

“Würden Sie mit jemandem, der versucht, ein Perpetuum mobile zu bauen, ernsthaft über die am besten geeigneten Kugellager diskutieren? Eben.” Aus solchen Diskussionen aber besteht der heutige politische Diskurs zu 100%! Danke für diesen genialen Artikel.

Albert Pflüger / 04.12.2020

Lieber Herr Walter, Ihre Ausführungen haben mich begeistert! Sie haben gekonnt und verständlich zusammengefaßt, was sich schon in allerlei philosophischen Betrachtungen großer Denker findet. Schon lange bin ich bestürzt darüber, welchen Einfluß beispielsweise rechnergestützte Modelle auf die Gestaltung der Politik haben. Es wird dabei stets vernachlässigt, daß die Wirklichkeit viel mehr ist, als ihre Abbildung, die wir uns aus “Begriffen” schaffen. Wer versucht, die Komplexität zu reduzieren, um etwas zu “begreifen” (man beachte die haptische Herkunft dieses Wortes!), darf das so erschaffene Modell der Wirklichkeit niemals mit der Wirklichkeit selbst verwechseln. Es ist unvollständig, das ist sein beabsichtigter Zweck, und niemand kann sagen, ob die unbekannten oder weggelassenen Aspekte tatsächlich unwichtig sind und unwichtig bleiben. Wer aufgrund eines solchen Modells meint, die Realität umfassend und unveränderbar abbilden und steuern zu können, unterliegt einem schwerwiegenden Irrtum. Es gibt so viele Beispiele in der jüngsten Vergangenheit und Gegenwart für solche Vorgehensweisen, von der Finanzkrise über die Energiewende, die Klimarettung bis zu Corona-Maßnahmen. Gerade die Herstellung unumkehrbarer Veränderungen erfreut sich zunehmender Beliebtheit in der Politik, die damit einhergehenden Desaster werden immer größer, die Leugnung der damit einhergehenden Folgen nimmt absurde Formen an, Fehler werden perpetuiert, weil sie ohnehin nicht mehr korrigierbar sind, bzw. nicht mehr verantwortet werden sollen. So kann man aus diesem Beitrag eines schließen: Freiheit ist das Einzige, was zählt!

S.Wietzke / 04.12.2020

Guter Artikel. Einige Ergänzungen: 1. Die Unplanbarkeit der Zukunft liegt nicht an dee Masse der Parameter, sondern ist eine konstitutive Eigenschaft des Universums. 2. “Rückabwicklungsfähigkeit” ist eine gefährliche Illusion. JEDE Entscheidung und Handlung eröffnet einen Möglichkeitsraum und verschließt damit andere für immer. Falls jetzt jemand hofft das nicht handeln und nicht entscheiden eine Alternative ist: Auch das ist eine Entscheidung und ein handeln. Nicht handeln und nicht entscheiden bleibt dem nicht existenten vorbehalten. 3. Markt ist immer. Man kann sich auch nicht zwischen Markt und nicht Markt entscheiden. Planwirtschaft ist ein im Universum nicht vorgesehenes mentales Konstrukt. In der Realität ist es lediglich ein Mittel zu Wohlstandsvernichtung (übrigens genau wie der Neofeudalismus der uns nun unter dem Titel “Transformation” schmackhaft gemacht werden soll. 4. Alle veränderlich dynamischen Systeme folgen ausschließlich den Regeln der Evolution. Jeder Versuch da auszubrechen endet mit der Selbstvernichtung. Sprich der evolutionäre Prozess sortiert das aus. 5. Das Ergebnis des Versuchs die Unplanbarkeit der Welt auszuhebeln führt immer und ausschließlich in die vollkommene Systemzerstörung. Also, bezogen auf den Menschen, zu gigantischen Leichenbergen. Das Ergebnis ist deterministisch, also unvermeidbar. Auch diesmal. Die Protagonisten können sich maximal die Todesart aussuchen.

Dietmar Herrmann / 04.12.2020

Mal wieder ein grandioser Text auf der Achse. Eine Kenntnißnahme durch die Regierenden ist kurzfristig leider nicht zu erwarten, lieber läßt man sich von ideologisierten Hauptstrom- Schmierfinken und pubertären Aktivisten treiben. Mittelfristig wird man dann mit traurigem Gesicht vor rauchenden Trümmern stehen und wieder winseln , daß man das alles ja so nicht gewollt habe.

Leopold Hrdlischka / 04.12.2020

Einer der besten Artikel auf ACHGUT bisher.

Jürg Roth / 04.12.2020

Noch selten habe ich einen so klaren, gutdurchdachten Beitrag gelesen. Leider ist ein Großteil unserer Gesellschaft nicht mehr bereit, in kleiner Schritten voranzukommen. Alles muss zuerst zerstört werden, um dann den großen Wurf zu lancieren. Dass dieses Vorgehen ins Verderben führt, erleben wir heute hautnah.

G.Unseld / 04.12.2020

Einer der besten Analysen, die ich in der letzten Zeit gelesen habe. Und ich lese, als ehemalige Wissenschaftlerin, Fachrichtung Wissenschaftstheorie, Wissenschaftsgeschichte, Sozialwissenschaft, Technikfolgeabschätzung, notorisch viel.

Karl Mistelberger / 04.12.2020

Demokratischer Sozialismus? Was für eine Idiotie! Die Erfahrung hat es ausnahmslos gezeigt: Entweder Demokratie oder Sozialismus.

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