Birgit Kelle: „Der Tod ist ein Kommunist“

„Der Tod ist ein Kommunist“ ist  ein wunderbarer Spagat zwischen Weltverschwörung, Sarkasmus und romantischer Komödie. Ähnlichkeiten mit aktuellen Weltgeschehnissen nicht ausgeschlossen.

In meinem Literarischen Solo heute das neue Buch von Giuseppe Gracia. Wer ihn nicht kennt, sollte den Schweizer Autor und Kolumnisten der NZZ unbedingt kennenlernen (und ganz nebenbei auch gleich „Der Abschied“ mitbestellen, ein früheres Werk, das mich damals schon mit dem ersten Satz komplett hatte), weil er wie kein anderer Hintergründiges, Philosophisches und Spannung mit gelassenem Humor verbinden kann. Und was macht man nun als Autor, wenn die Satire die politische Realität überholt? Genau: Man presst die Corona-Krise zwischen zwei Buchdeckel.

Der Tod ist ein Kommunist“ ist nicht nur ein ziemlich geiler Buchtitel für einen Action-Roman gegen allgemeine Corona-Depression, sondern auch ein wunderbarer Spagat zwischen Weltverschwörung, Sarkasmus, romantischer Komödie und einer Persiflage auf menschliche Prototypen, die wir alle kennen. Ähnlichkeiten mit aktuellen Weltgeschehnissen und gängigen Verschwörungstheorien nicht ganz ausgeschlossen.

Der heruntergekommene Journalist, dessen Beziehungsfähigkeit sich bisher auf eine esoterische, krankhaft positive Ex-Freundin und einen alkoholisierten One-Night-Stand während einer Bundesratswahl in Bern beschränkt. Der brave Professor, der für verrückt erklärt wird, weil er vor einer Impfung warnt. Die globale Loge, die die Menschheit zugunsten einer Elite vernichten will, Nathalie, die romantische Heldin aus der Zukunft, die uns allen retten will und besonders scharf ist auf die Männer der Gegenwart, weil sie in der Zukunft nur zeugungsunfähige Egoisten und Onanisten sind.

Ja, der Ruf des Mannes als Schwein wird auch in der Zukunft nicht besser. Bösewichte mit Waffen und ein paar glattrasierte, queer-vegane Hohepriesterinnen als Hüterinnen der Erlösung, die sich emanzipatorisch aber doch ein bisschen verrannt haben. Eine nicht unerhebliche Rolle spielt auch ein lachsfarbenes Höschen und ein Kleid, dessen Reißverschluss sich nur mit einer Fernbedienung öffnen lässt. Männer sind in allen Lebenslagen immer gleich. Und so erinnerte mich der unfreiwillige Weltenretter Hofstetter spontan ein bisschen an Arthur Dent aus Douglas Adams Klassiker „Per Anhalter durch die Galaxis“. Er hat keine Ahnung, wo er hier reingeraten ist, aber die Nummer entwickelt sich.

Triggerwarnung: Glauben Sie nicht dem Professor! Keiner weiß, was in ihn gefahren ist, er war immer ein harmloser, feiner Kerl, bevor sie ihn in diese Klinik gesperrt haben, weil er alle Welt warnen will, sich nicht mit diesem „MultiPan“ impfen zu lassen, es verursacht nämlich biochemische Illusionen und man kann die Realität unter Umständen nicht mehr von einem wirklich schlechten Traum unterscheiden. Allein mit diesem Plot hat das Buch reale Chancen, von der WHO als Fake-News klassifiziert zu werden. Man sollte sich rechtzeitig ein Exemplar sichern. Sollte das Buch verfilmt werden, dann bräuchte es Robin Williams als Professor und natürlich Bruce Willis als Journalist Hofstetter, und ich werfe hiermit bereits meine Bewerbung für die Rolle der Nathalie als erste in den Ring. Eine wunderbare Urlaubslektüre rechtzeitig zu Ferienbeginn und ab sofort beim Buchhändler Ihres Vertrauens zu erwerben.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Birgit Kelles Blog.

Foto: Kerstin Pukall

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