Ich hatte schon zu Zeiten meines Studiums vor 20 Jahren einen Prof, welcher das damalige Bildungsniveau des Schülermaterials beklagte. Er würde sich heute im Grabe umdrehen, wenn er wüsste wie schlimm es heute um deren Qualität steht. Wohin das noch führen mag, spönne man diesen Faden noch 20 Jahre weiter, dafür fehlt selbst mir die Phantasie.
Die Bildungskatastrophe ist in der Tat da, und sie ist für Deutschland als Ganzes leider unumkehrbar und wirtschaftlich und gesellschaftlich zerstörend. Der Teich ist sozusagen umgekippt. Warum? Eine “Katastrophe” ist ein “Ereignis, das in großem Umfang das Leben oder die Gesundheit von Menschen, die Umwelt, das Eigentum oder die lebensnotwendige Versorgung der Bevölkerung schädigt und von den zuständigen Behörden mit eigenen Mitteln nicht bewältigt werden kann.” (Wikipedia et al.) Bezüglich der Bildung geht es hier vor allem um das Eigentum. In einem rohstoffarmen Industrieland sind die vorhandene Industrieinfrastruktur sowie die Bildung und Ausbildung der Bevölkerung die beiden kritischen Ressourcen, die Produktion, Dienstleistungen, Eigentum und insgesamt den heutigen deutschen Wohlstand und gesellschaftlichen Zusammenhalt ermöglichen. Die Unter- und Schlechtbildung mit der damit verbundenen Spaltung in Normalgebildete und Abgehängte überspannt aber inzwischen schon fast drei Ausbildungsgenerationen, vom späten Teil der “Generation Y” der ab etwa 1980 Geborenen über die “Millenials” der Jahrtausendwende bis zu den heutigen Vor- und Grundschülern. Immer mehr von ihnen können aus ideologischen Gründen schon nach der Grundschule so wenig Nützliches bzw. sie können so viel kritisch Wichtiges nicht, daß die bis zur Jahrtausendwende übliche Bildungs- und Ausbildungsbiographie für immer weniger Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene erfolgreich abläuft. Die anderen haben auf jeder Bildungsstufe einen ideologisch bedingten Bildungsnachteil. Die zwei wesentlichen Ausgleichsfaktoren, Unterstützung/Anleitung aus der Familie und gezielte Förderung durch Schulen, Vereine oder Dritte, können kapazitätsbedingt niemals für alle einen wirksamen Ausgleich bieten. Genau diese Normal- bzw. Gutausgebildeten stellen aber auch die Mehrheit der international wettbewerbsfähigen High Potentials, die Deutschland gerne z.B. Richtung USA oder Asien verlassen. Deutschlands Bildungsstand sinkt deswegen in den jüngeren Alterskohorten beschleunigt und auf breiter Front, zumal ja auch die Betreuer, Lehrer und Professoren zunehmend von diesen Generationen gestellt werden. Ab etwa 2030 wird dann das Gesamt-Bildungskapital noch schneller absinken. Ab dann werden die Untergebildeten nicht mehr nur, wie heute in bewußt gewählten Fällen mit jungen High Potentials, sondern in der Breite und Tiefe zur Übernahme von Führungspositionen gezwungen sein. Die bisherigen Stelleninhaber sind dann zu alt oder verstorben. Dieser Aufgabe werden die Vertreter der “Generation Schneeflocke” erwartbar mehrheitlich nicht gewachsen sein und die Wettbewerbs- und Erfolgsfähigkeit quer durch Industrie und Handwerk nochmals stark senken. Ergebnis: Deutschland wird innerhalb der nächsten 10-20 Jahre seine derzeitige Führungsposition verlieren und auf das Niveau von Frankreich, Italien etc. absinken, die zwar schon jetzt im globalen Wettbewerb kaum noch Chancen haben, sich aber auch nur schwer noch weiter verschlechtern können. In Deutschland puffert die bestehende gute Infrastruktur diese Effekte im Moment noch ab, die Investitionen sinken aber nach dem Zwischenhoch der deutschen Einheit längst wieder, während sowohl das Staatsbudget als auch die Bildungskapazitäten werden durch ungesteuerte Einwanderung zusätzlich belastet werden. Aus eigener Kraft ist eine Wende nicht mehr möglich, denn die für eine politische Richtungsänderung notwendige Erkenntnis- und Haltungsänderung der Wahlbevölkerung ist für die kommenden Jahre nicht einmal ansatzweise erkennbar. Der Frosch im heißen Wasser eben. Wenn Schwächung und Selbstzerstörung die Ziele des jüngeren Bildungshandelns waren, war die Umsetzung zumindest konsequent und erfolgreich. Glückwunsch! Wer möchte gern öffentlich den Preis entgegennehmen?
“Angeblich soll ja „längeres gemeinsames Lernen“ an einer Gemeinschaftsschule das Beste für unseren Nachwuchs sein. Warum aber bringen Politiker ihre eigenen Kinder nicht in solchen Schulen unter, sondern bevorzugen Privatschulen, die noch nach den „alten“ Methoden unterrichten?” Die beste Frage überhaupt. Aber dafür wird an ökölogisch sauberen Toiletten gebastelt, die ohne Wasser funktionieren sollen, also, zurück zum Plumpsklo. Denn die sind für die Bildung von größter Wichtigkeit. Ich habe mich kürzlich mit einem pensionierten Lehrer, der in den vier Oberstufen u. a. Mathematik unterreichtet hat, unterhalten. Ich habe ihn beim Einkaufen kennengelernt. Er meinte, es gebe Schüler, die noch nicht mal den Dreisatz beherrschen. Mit dem Dreisatz gehe ich einkaufen, damit ich nicht übers Ohr gehauen werde, wenn wie neuerdings bei manchen Artikeln üblich, zwar der Preis stabil bleibt aber der Inhalt nicht. WAHNSINN.
War es vor ein paar Jahren noch eine schwache Ahnung ist es heute sichere Erkenntnis: Der Homo stupidus breitet sich vehement aus. Und ja es gibt sie trotz Schulpflicht und trotz “Ganztagsbetreuung” wieder zunehmend, die Vertreter der analphabetischen Kontinuität.
“Angeblich soll ja „längeres gemeinsames Lernen“ an einer Gemeinschaftsschule das Beste für unseren Nachwuchs sein. Warum aber bringen Politiker ihre eigenen Kinder nicht in solchen Schulen unter, sondern bevorzugen Privatschulen, die noch nach den „alten“ Methoden unterrichten?” Die beste Frage überhaupt. Aber dafür wird an ökölogisch sauberen Toiletten gebastelt, die ohne Wasser funktionieren sollen, also, zurück zum Plumpsklo. Denn die sind für die Bildung von größter Wichtigkeit. Ich habe mich kürzlich mit einem pensionierten Lehrer, der in den vier Oberstufen u. a. Mathematik unterreichtet hat, unterhalten. Ich habe ihn beim Einkaufen kennengelernt. Er meinte, es gebe Schüler, die noch nicht mal den Dreisatz beherrschen. Mit dem Dreisatz gehe ich einkaufen, damit ich nicht übers Ohr gehauen werde, wenn wie neuerdings bei manchen Artikeln üblich, zwar der Preis stabil bleibt aber der Inhalt nicht. WAHNSINN.
Ich arbeite seit 30 Jahren für ein bekanntes EDV-Buchhaltungssystem und muß gestehen, das ich die Frage “bei welcher von den beiden Wirtschaftsweisen der Staat die Wirtschaftsleitung hat” auch nicht beantworten kann. Die reale deutsche Staatsquote dürfte inzwischen über 50% sein. Interessant auch, daß seit dem Amtsantritt von Merkel alle “neuen” Märkte direkt staatsgelenkt sind: Die Energiewirtschaft seit der Energiewende, wobei die Solarproduktion pleite ging, als der Staat den Stecker zog. Die Asyl- und Sozialindustrie wurde vom Staat geschaffen. Andere Bereiche fielen dem Staat einfach zu: Die Banken, keineswegs nur die Staatsbanken(!), sind seit 2009 sozusagen staatlich beliehene Geldfürstentümer. Gesundheitswesen, Nahverkehr, Airbus, und und und. Was in der DDR die Plankommission war, ist heute auf passive Art der Bundesrechnungshof. (Nebenbei bemerkt die einzige deutsche Behörde mit Hirn, aber eben außerhalb der Gewaltenteilung). Erst wenn der BRH weisungsbefugt ist, also Gelder verteilen/entziehen kann, dann sind wir ganz offiziell DDR 2.0. Es wäre nur eine kurze Mitteilung in der Tagesschau.
Der Anstieg der Studentenzahlen hängt auch damit zusammen, dass nicht handwerkliche Berufe zunehmend keinen hohen Stellenwert geniessen und oft auch nicht angemessen vergütet werden.
Das deutsche (bayerische) Schulsystem hat mich in den 80er Jahren perfekt auf das Studium (Informatik) und das LEBEN vorbereitet. Und das ganze halbtags, möchte ich hinzufügen! Ich habe also gelernt und eine wunderbare Kindheit gelebt. Ihre Beobachtungen kann ich leider voll und ganz untermauern, inzwischen sogar im mir vertrauten bayerischen Schulsystem. Etwas wirklich Gutes wurde hier völlig ramponiert - und zwar kaum mehr wiederherstellbar. Ich bin froh, dass ich nicht die geringste Ahnung habe, wie es in Berlin oder NRW aussieht. Seien wir damit zufrieden, dass uns andere Probleme vorher überrollen werden - so können Schiller und Goethe wenigsten ruhig in ihren Gräbern weiterschlafen. Ihnen wie immer vielen Dank für Ihren Einsatz und Ihre bewundernswerte Geduld, Frau Lengsfeld.
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