Wenn es nicht so ernst wäre, wäre es zum lachen. Leider ist es nicht zum lachen, sondern ernst. Aber das ganz schlimme ist, wir lassen uns das ja alles gefallen und sind bereit bei jedem medialen Hype mitzumachen, wo wichtige Leute damit fertig gemacht werden, dass sie auch mal jung waren. Früher sagte man, wenn etwas passierte “Selber schuld, hätteste halt aufgepasst!” und heute rennen wir auch gleich zum Anwalt, und mittlerweile hat sich das ganze halt zum Selbstläufer entwickelt.
Danke für diesen Artikel. Guter Tipp für mein Geschäft als Abmahnungsverein. Habe heute gleich bei den vier Ständen auf dem Weihnachtsmarkt kassiert, da gabs nämlich den Hinweis nicht. Frau Buchta, ich hoffe Sie haben den halben Meter korrekt im Restmüll entsorgt, solche Bons aus Thermopapier dürfen nämlich nicht ins Altpapier. Oder muss ich Sie abmahnen? Gruß M. Westphal
In Konstanz zündete vor ein paar Jahren jemand die Kerzen eines Adventskranzes an. Wenig später brannte (nur ganz wenige Tage vor Weihnachten) das ganze mehrstöckige Altstadthaus mit Wohnungen und Geschäft lichterloh. Zum Glück konnte die Feuerwehr die angrenzenden Altbauten retten. Der Schaden war immens und die Tragik für die betroffenen Familien noch grösser. Wenn jeder so genau wüsste, wie mit offenem Feuer umzugehen ist, gäbe es nicht jedes Jahr an Weihnachten Brände und an Silvester durch Feuerwerk verletzte Menschen. Es ist vielleicht doch eine ganz gute Idee, immer wieder auf die Gefahren hinzuweisen. Auch wenn Sie selbst so weise sind, es gibt auch andere.
Da immer mehr Analphabeten in die EU einwandern, wird das demnächst gewählte EU-Parlament dafür sorgen, daß Ihnen die Warnhinweise auf dem nächsten Weihnachtsmarkt nicht nur ausgedruckt, sondern auch vorgelesen werden müssen. Das Vorlesen müssen Sie dann mit drei Kreuzen oder Halbmonden auf dem Zettel bestätigen.
Auf den ersten Blick köstlich, auf den zweiten Blick gar nicht so abwegig. Die Zivilisation hat sich weiterentwickelt, Kerzen sind rarer geworden, und unsere LED-verwöhnten Digital-Natives wundern sich vielleicht, warum diese komischen Wachs-Dinger so heiß werden und dennoch keine Sicherheitsabschaltung enthalten. Der 50 cm lange Beipackzettel ist vielleicht Vorbote zum EU-weiten Verbot dieses vorsintflutlichen Geräts. Und das inspiriert mich doch gleich zu einer Produktidee: Dank künstlicher Intelligenz kann die verbotene Kerze eine Wiedergeburt als High-tech-Variante “KI-Kerze”, oder kurz “Kierze”, erleben, mit rundum eingebauten Kameras, elektronischer Wasserwaage, Mikrofon, Fingerabdruckscanner und Windsensor. Die “Kierze” leuchtet wie gewohnt mit offener Flamme, kann aber nur per Fingerabdruck von einer autorisierten Person gestartet werden. Sie schaltet sich sofort automatisch ab, sobald sie entweder schief steht, Zugluft bemerkt, in 10 cm oder weniger Entfernung einen Gegenstand entdeckt, feststellt, dass das letzte menschliche Wesen im Raum ihr den Rücken zukehrt oder wenn jemand “Feuer!” in einer von 200 Sprachen schreit. Falls die Kierze in der Nähe Feuer sieht, ruft sie automatisch 112 an. Wer will, kann diese Idee gerne per Crowdfunding umsetzen, ich selbst habe keine Lust dazu und horte lieber illegal ein paar echte Bienenwachskerzen.
Davon lebt eine ganze Abmahnindustrie. Zum Beispiel die Firma Deutsche Umwelthilfe, die Werbeschilder von zum Beispiel von Autohäusern scannt, um darauf fehlende oder unrichtige Formulierungen anzugehen und kleine Händler per Abmahnungen in den Ruin zu treiben. Dafür wird dann Herr Resch (nachgewiesenermaßen zu schwach für die Beamtenprüfung) als als großer Guru hofiert, obwohl er eigentlich als “loose Cannon on board” behandelt werden müßte. Ich verstehe die kleine Händlerin auf dem Weihnachtsmarkt. Der lange Zettel aus der Kasse auf Thermopapier ist übrigens auch nicht umweltschonend.
Adventskränze und Weihnachtsbäume sind brandgefährlich und gehören sofort abgeschafft! Es sei denn, mensch hat das ‘Glück’, eine(n) Guti an der Seite zu haben, der/die/das dafür Sorge trägt, dass alles in ‘geregelten Bahnen’ abläuft. “Gott weiss alles!” “Mag sein - dafür wissen w i r alles besser!”
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