Nach meiner Einschätzung analysiert und bewertet Herr Sarrazin sehr treffend. Als Folge wünsche ich mir keinesfalls (!) einen verstärkten Zulauf zur AfD, sondern eine ehrlichere Debattenkultur insbesondere von CDU/CSU, SPD, jedoch auch von FDP und Linken. Ich fürchte jedoch, dass dieser Wandel nicht in dem aus meiner Sicht erforderlichen Maße stattfinden wird. Das wiederum wird zu einer fortdauernden Polarisierung führen und dazu, dass die angesprochene Unehrlichkeit und Arroganz der genannten Parteien gegenüber den AfD-Wählern den Zulauf zur AfD noch verstärkt. So könnte sich etwas hochschaukeln, was ich wesentlich durch die Verantwortungslosigkeit und Unehrlichkeit der genannten Parteien verursacht sehe. Diese Parteien gefährden durch ihr Verhalten die Demokratie und das Gemeinwohl auf leichtfertige, arrogante und eigensüchtige Weise. Die nur vermeintliche, Entschuldigung durch einen Teil der genannten Parteien und darüber hinaus, die durch die Wende hinzugekommenen „Ost-Wähler“ ( das ist nicht abwertend gemeint) seien noch nicht reif für die Demokratie, entmündigt diese und enthebt die Parteien der Notwendigkeit einer ernsthaften und tiefergehenden Auseinandersetzung. Die „Großzügigkeit“ und „Großherzigkeit“, man habe sich nach der Wende zu wenig um das Demokratieverständnis im Osten gekümmert, ist wiederum schön einfach und arrogant, doch letztlich schädlich für unseren Staat und seine Bürger, das sind wir alle („liebe“ Parteien, verwechselt doch bitte nicht „Staat“ und „Parteien“, sonst seid ihr nicht besser, als die SED es war).
Eine solche Trümmerlandschaft, Herr Sarrazin, kann nur dann entstehen, wenn es einmal keine parlamentarische Opposition gibt, und zum anderen eine außerparlamentarische Opposiotion von allen “Etablierten” entweder totgeschwiegen oder verleumdet und stigmatisiert wird. In den meisten zivilisierten Ländern gibt es da noch die “Vierte Kraft”, die Medien, die in einer gesunden Demokratie vielfach dem politischen Machtzenrtrum kritisch gegenüber stehen. So war es auch mal hierzulande, ist es aber nicht mehr. Im Gegenteil. Sie sind Teil dieses Machtzentrums und lassen Merkel merkeln, wie sie will. Daher liegt alles in Trümmern, was nach dem Krieg aufgebaut wurde. Sind wir doch mal ehrlich, Herr Sarrazin, das gesamte Polit/Medien-Kartell ist indoktriniert von den transatlantischen “Elite”-Zirkeln um Soros und Genossen, die ihre Strippen ziehen, um Deutschland und Europa via Massenimigration in einem Multikulturalismus aufgehen zu lassen. Die hier politisch Handelnden sind nur die Handlanger dieser Strippenzieher, insbesondere Merkel. Anders ist das alles nicht zu erklären. Auch dem Bürger wird nichts erklärt. Er wird dumm gehalten. Aufgehalten werden kann diese Entwicklung nur, wenn der Bürger aufgeklärt wird und er eine starke Regierung wählen kann, die in der Lage ist, dem entgegen zu treten. Vielleicht kann die AfD dabei helfen.
Eine treffende Analyse und eine Prognose mit hohem Wahrscheinlichkeitsgehalt. Eine Einschränkung allerdings. Sie schreiben: “Schon von 2009 bis 2013 war es ihr ( der SPD !) kaum gelungen, die Oppositionsrolle zur Verkleinerung und Marginalisierung der Linkspartei zu nutzen. ” Wenn das den Tatsachen entspräche, muß ich sie verschlafen haben. Möglicherweise gab es aus parteitaktischen Gründen solche Versuche. Ernsthaft waren sie jedoch nicht, wohl weil die SPD letztlich gemeinsame ideologische Wurzeln verortete. Sie fiel auf die Kommunisten herein wie sie das Anfang der dreißiger Jahre schon einmal tat. Und nicht zu vergessen: In den Landesparlamenten konnte sie gar nicht schnell genug mit den SED - Linken koalieren und damit den antitotalitären Konsens der Bundesrepublik an den Nagel hängen. Auch diese Wendehalsigkeit kostete der SPD Mitglieder und mit Sicherheit Wählerstimmen.
Die SPD ist das Ergebnis des Versuchs Politik als Verwaltung und Bewahrung des Bestehenden zu praktizieren und so die eigene Funktionärsclique zu versorgen. Bestes Beispiel ist hier die neue Fraktionschefin, die außer “Politik” im Suhlbereich der Hinterzimmer nichts zustandegebracht hat, deren Kontakte zur realen Welt nichts als Jugenderinnerungen sind: Stichwort der Vater als Maurer. Solange es von ihrer Sorte zuviele in der SPD gibt - auch Heil etwa hat nie außerhalb der Partei gearbeitet - kommt die Partei nicht auf die Füße, wahrscheinlich nie mehr. Schulz ist nun der Sargnagel. Ruhe wohl.
Die neue Arbeiterpartei ist die AfD, Herr Sarrazin. Die Interessen der Arbeitnehmer, der sog. kleinen Leute, werden seit Jahren nicht mehr von der Sozialdemokratie vertreten, und darauf reagieren die natürlich. Wenn die Sozialdemokratie diese Klientel nicht wiedergewinnt, wird sie nie mehr Ergebnisse von 30 % erreichen.
Merkel holt sich im Fall des Falles die notwendigen Parlamentsstimmen bei Rot-Rot-Grün. So ist die Grenze für alle, die kommen, offen.
“Unter den Trümmern ist als Herausforderung der Zukunft eine tripolare Struktur erkennbar: Die AfD, die Parteien der Mitte und die Linkspartei.” Nein, diese Dreiteilung gibt es nicht. Man hat auf der einen Seite die AfD und auf der anderen einen Haufen Linksparteien. Parteien der Mitte sind nicht mehr zu sehen.
Lieber Herr Sarrazin, ich habe noch heute einen Kloß im Magen bei dem Gedanken an die damalige Reaktion auf ihr Buch “Deutschland schafft sich ab”. Ein Spießrutenlauf durch die deutsche Medienlandschaft und der Politik war die Folge. Obwohl schon damals nur sachlich aufgezeigt wurde, was zu bedenken ist. Nicht mehr und nicht weniger. Heute ist es die böse AfD der man am liebsten den Garaus machen möchte. Und wieder zeigt sich, man ist immer noch nicht bereit, sachlich das Für und Wieder der Migration zu beleuchten und dementsprechend zu handeln. Wieder sind andere Schuld an dem Dilemma. Nicht der verfehlte der Umgang mit der Zuwanderung. Nein mal ist es einfach das “Pack” laut Sigmar Gabriel oder zur Zeit der dumme Ossi. Darauf, dass es am System liegen könnte bemerkt immer noch keiner. Und das nach diese Wahlergebnissen!!! Ein Einwanderungsgesetz ist immer noch nicht angedacht, um qualifizierte Kräfte aus dem Ausland zu uns zu holen, um dem Arbeitsmarkt qualifizierte Kräfte zuführen zu können und die CDU/CSU einigt sich auf eine Obergrenze die aber nicht so heißen darf und auch in der Praxis keine ist. Was den Menschen an der Sache stinkt zieht sich, glaube ich, durch alle Bevölkerungsschichten. Und dass ist die Tatsache, dass für die Flüchtlinge Gesetze gebrochen, Gelder in Unsummen investiert werden und dass über Nacht!!! Für die eigenen Bedürftigen aber, über Jahre hinweg, kein Finger krumm gemacht wird. Die Zahl der Obdachlosen steigt. Die Beschäftigungen in prekären Arbeitsverhältnissen werden nicht verbessert. Die Arbeitsarmut nimmt stetig zu. Nichts passiert! In den Köpfen der uns Regierenden wird sich dennoch nichts ändern! Ohne eine AfD geht es nun mal nicht! Das mag man finden wie man will. Bernd Kertzinger
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