Jens Richter
Das Resozialisierungsprogramm für Massenmörder läuft auf Hochtouren. Seit einem Jahr pulvert die internationale Gemeinschaft knapp 100 Millionen Euro in die Veredelung der Taliban-Kämpfer. Der britische Nato-General Phil Jones ist nicht unzufrieden, denn der Erfolg spricht für sich:
Schon 1740 von den geschätzten 25.000 Attentätern haben innerhalb nur eines Jahres ihre Waffen in den Sondermüll geworfen. Das heißt, jeder fünfzehnte Taliban mutierte vom Saulamisten zum Paulamisten, vom Nichtsverdiener zum Sozialkneteempfänger. Wenn das deutsche Gesundheitsministerium verkündete, jeder fünfzehnte Deutsche hätte keine Schweinegrippe, könnte die Freude nicht größer sein.
Natürlich gibt’s die Kohle nicht umsonst. Die Auflagen sind streng für einen stolzen Widerstandskämpfer: so ein Ex-Talib muss nämlich mit beiden Händen seine Waffen unter Aufsicht entsorgen. Schummeln gilt nicht. Und er muss sich sogar an die Vorgaben der afghanischen Verfassung halten.
Ist das nicht ein bisschen hart? Werden da nicht Kämpfer für die Freiheit unterdrückt?
Mehr Geld und weniger Auflagen könnten die restlichen 85 Prozent vielleicht überzeugen. Los Leute, spart nicht am falschen Platz!