Das italienische Konzern Mediaset wird fast zehn Prozent des deutschen Unternehmens ProSiebenSat.1 übernehmen, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Mediaset, das vom ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi und seiner Familie kontrolliert wird, werde damit der größte Anteilseigner der Senderkette. Laut „Süddeutscher Zeitung“ hatte die Aktie von ProSiebenSat.1 zuletzt deutlich an Wert verloren. Dem Unternehmen, das kürzlich den Dax-30 verlassen habe, würde vor allem die Konkurrenz durch Streamingdienste wie Netflix und Amazon Prime zu schaffen machen. Zu ProSiebenSat.1 gehören unter anderem die Sender Pro Sieben, Sat 1, Kabel 1 und Sixx. Die Sendergruppe ist neben der RTL-Gruppe, die mehrheitlich zum Bertelsmann-Konzern gehört, die größte deutsche Privatsender-Gruppe.
In Italien gehören Silvio Berlusconi bereits drei private, nationale Fernsehkanäle. Laut „Süddeutscher Zeitung“ hatte Berlusconis Sohn Pier Silvio, der seit 1992 mit wechselnden Aufgaben für Mediaset arbeitet, im April eine internationale Übernahmestrategie angekündigt. Man wolle eine „europäische Fernseh-Allianz“ schaffen, mit Mediaset als „Motor“.