Henryk M. Broder / 28.09.2019 / 06:05 / Foto: achgut.com / 64 / Seite ausdrucken

Berlin: Bunt, tolerant, weltoffen und nett zu Antisemiten

Heute ist Samstag, der 28. September. Vor drei Tagen fand in Berlin etwas statt, das Andrea Seibel in der Welt „eine Schande für das einst großartige Berlin" nannte: Während vor dem Brandenburger Tor, in Sichweite des Holocaust-Mahnmals,  Antisemiten und Israelhasser eine Party feierten, wurden "Demonstranten, die Schilder Kein Platz für Antisemitismus trugen, von der Polizei gemaßregelt". Nicht der Antisemiten-Auflauf wurde verhindert, sondern eine kleine Gegendemo, die als "Provokation" eingestuft wurde. Ja, det is Berlin! Wo kämen wir denn hin, wenn man das friedliche Treiben von Leuten, die Tel Aviv wegbomben wollen, stören dürfte?

Wie es der Zufall will, fand zur selben Zeit eine „Podiumsdiskussion" im Charlottenburger Rathaus über das Thema „ANTISEMITISMUS: IMMER MEHR – IMMER AGGRESSIVER – WAS TUN?" statt, zu der der "Förderkreis Denkmal für die ermordeten Juden Europas e.V". und die "Jüdische Gemeinde zu Berlin" herzlich eingeladen hatten. Ein weiterer Beleg dafür, wie bunt, tolerant und weltoffen die Stadt Berlin ist, die Juden und Judenhasser gleichermaßen willkommen heißt.

Man könnte annehmen, dass die bewährte Toleranzpolitik des Berliner Senats die üblichen Betroffenen – also die Jüdische Gemeinde, den Zentralrat der Juden, die christlich-jüdische und die deutsch-israelische Gesellschaft – diesmal alarmiert hätte. Hat sie aber nicht. Ein paar Tage vor dem Berlin-Marathon wollte man dem Ruf der Stadt keinen Schaden zufügen. Anfragen bei dem Präsidenten des Zentralrates und der Berliner Beauftragten für Bürgerschaftliches Engagement blieben unbeantwortet. Josef Schuster bereitet sich auf das Neue Jahr vor und Sawsan Chebli überlegt, ob sie sich eine neue Rolex oder lieber einen Thermomix de luxe mit Platin-Griffen kaufen soll. 

Aber am 9. November werden alle wieder dabei sein, die Heuchler und Heuchlerinnen, vorneweg die Regierende Schlaftablette, um sich gegenseitig zu versichern, dass "so etwas" nie wieder passieren darf. 

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Karla Kuhn / 28.09.2019

“Heute ist Samstag, der 28. September. Vor drei Tagen fand in Berlin etwas statt, das Andrea Seibel in der Welt „eine Schande für das einst großartige Berlin” nannte: Während vor dem Brandenburger Tor, in Sichweite des Holocaust-Mahnmals,  Antisemiten und Israelhasser eine Party feierten, wurden „Demonstranten, die Schilder Kein Platz für Antisemitismus trugen, von der Polizei gemaßregelt“. Nicht der Antisemiten-Auflauf wurde verhindert, sondern eine kleine Gegendemo, die als „Provokation“ eingestuft wurde. Ja, det is Berlin! Wo kämen wir denn hin, wenn man das friedliche Treiben von Leuten, die Tel Aviv wegbomben wollen, stören dürfte?” Herr Broder, wie immer, SARKASMUS, IRONIE und HUMOR in einem, HERVORRAGEND !  Tja, wo kämen wir da hin ?? Es ist ein ARMUTSZEUGNIS für ein Land, das von 1933- bis 1945 einem MASSENMÖRDER und seinem Mörderischen Arschkriechern JUBELND gehuldigt hat (Nicht alle !  Ich kann zum Glück meine Eltern ausnehmen !) Welches in Konzentrationslagern Millionen Menschen, größtenteils Juden ermorden ließ.  Und heute werden “Provokateure”, die gegen Antisemitismus demonstrieren, eh schon viel zu wenig,  von der deutschen Polizei gemaßregelt ??  Die AfD wird in die “RÄÄCHZRADIKALE” Ecke gestellt, es werden ihre Autos angezündet, Politiker übelst beschimpft, verprügelt etc., eine Partei, die israelfreundlich ist, Jerusalem als Hauptstadt anerkannt hat !! WO war eigentlich Frau Merkel ?? “Aber am 9. November werden alle wieder dabei sein, die Heuchler und Heuchlerinnen, vorneweg die Regierende Schlaftablette, um sich gegenseitig zu versichern, dass „so etwas“ nie wieder passieren darf. ”  Eigentlich ist es abartig und traurig aber ich muß so lachen, das ist Ihr Verdienst. Ihr schwarzer Humor toppt sogar noch den der Engländer !

Martin Müller / 28.09.2019

Ich bin gespannt , wann der erste Abgeordnete der Grünen oder von Die-Linke eine Weltkarte im Berliner Senat zeigen wird, auf der Israel fehlt. Nur die toten Juden werde gebraucht, um die Deutschen quasi im moralischen Gefängnis ihrer belasteten Geschichte gefangen zu halten. Man braucht die Millionen von der Nazis ermordeten Juden quasi als Schutzschild, um ungeniert den neuen bunten Multikulti-Sozialismus voranzutreiben zu können. Darum auch der so forcierte sogenannte “Kampf gegen Rechts”, der jeden als Nazi verunglimpft, der dem Weg zum bunten Multikulti-Sozialismus im Wege steht. Auch der Klimahype steht unter diesem Dogma. Bei RRG gilt: Nichts ist unmöglich, wenn es nur bunt genug ist und es gegen die westliche Kulturidentität geht. Und der Hass auf Israel ist bei vielen Linken und Grünen auch deshalb, weil Israel quasi das Flaggschiff der westlichen Zivilisation im Nahe Osten ist. Und die westliche Zivilisation ist politisches Ziel der Linken und Grünen, sie abzuschaffen. Und was ist da hilfreicher, als Millionen Antisemiten in die EU zu holen, denn diese Millionen Antisemiten sind auch meist Antichristen. Sozusagen zwei Fliegen mit einem Schlag. Was dieser Tage in Berlin passierte, ist ein Fanal!

Alex Fischer / 28.09.2019

Ich bin für eine Wiederteilung von Deutschland in West und Ost und würde umgehend einen Aufnahmeantrag für Ostdeutschland stellen (als Wessi wohlgemerkt). Desweiteren sollten in Ostdeutschland sofort sämtliche Sozialhilfeleistungen eingestellt und erst nach mindestens 5 Jahren Einzahlung in das Sozialsystem ein Anspruch darauf erwirkt werden. Weiter wird die Grenze zu Westdeutschland (dem besseren Deutschland natürlich) komplett abgeriegelt. Sämtliche Fakevereine, -stiftungen und -studiengänge (Vereine gegen Rääächts, Antonio Amadeo Stiftung, Gender Studies etc.), die nichts anderes als die Alimentierung der eigenen linken Klientel sind, werden aufgelöst. Der Staatsfunk wird privatisiert und muß sich auf dem freien Markt behaupten (viel Glück!). Die Antifa wird auf die Terrorliste gesetzt und strafrechtlich verfolgt. Das wäre ein Anfang…    

Marc Thorstein / 28.09.2019

Nachtrag: Ein hiesiger Betreiber einer Autowaschanlage hat ein Schild angebracht: „AFD-Wähler als Kunden nicht willkommen!“ Nun wähle ich wegen einiger dummer und sicher auch gefährlicher Schreihälse dort keine AFD, merke aber vegetativ-körperlich, dass mir mit meiner Baby-Boomer-Sozialisation irgendwie übel wird, wenn ich mich bei dieser Sprache an meinen Geschichtsunterricht erinnere. Ich kann es nicht helfen, werde aber aus rein vegetativen Gründen (mein autonomes Nervensystem kennt anscheinend keine politcal correctness und ist framing-resistent, oh jeh!) dort nicht mehr tanken, obwohl ich der Ausschlussgruppe formal nicht angehöre. Eigentlich müssten auch alle Schwulenverbände (bin selber homosexuell) gegen diesen antisemitischen Mist mit auf die Straße gehen und begreifen, dass die radikalisierten Muslime uns eher gern gesteinigt sehen würden, aber man hält lieber tumbe „Schwule gegen SUV“-Schilder hoch, die an Entblödung durch deplatzierte Instrumentalisierung von Sexualität kaum zu überbieten sind. Hier wäre es richtig, wenn sich Minderheitengruppen, die gaaaanz schnell wieder unterdrückt würden, mit den Menschen gegen Antisemitismus solidarisieren würden. Es ist genau wie mit den sogenannten „emanzipierten Frauen“, die die die beschwerlichen Kämpfe der eigenen Vergangenheit mit Füßen treten, um sich von muslimischen Machos im Zeitgeist der political correctness dominieren zu lassen, einfach nur bescheuert!

Thomas Taterka / 28.09.2019

Nachtrag : Den einzig angemessenen Beitrag zur ewigen Feindseligkeit am Jom Kippur hat nach meiner Meinung wiederum Billy Wilder geleistet, ganz unsentimental in ” Lost Weekend “. Falls Sie am 9. Oktober nichts besseres vorhaben , Herr Broder ! ( Ohne mich mit Vorschlägen aufdrängen zu wollen, selbstverständlich! ) Fiel mir nur grad so ein.

Marc Thorstein / 28.09.2019

Um den Autor weniger eloquent zu unterstützen, weil mir immer mehr die Worte fehlen: Es ist einfach zum K…..!!!!

CZECH ALEX / 28.09.2019

Düstere Zukunftsaussichten für Christen und Juden in Buntland. Der Ökogeneration scheints aber zu taugen…..

alexander meyer / 28.09.2019

Herr Broder, nur Ihre Anfrage-u Antwort-Korrespondent mit jener/n Person/en bringt Licht ins rot-grüne Dunkel dieser Veranstaltung! Lassen Sie uns Leser mitschmunzeln!

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