Gunter Frank / 22.04.2020 / 06:15 / Foto: Achgut.com / 150 / Seite ausdrucken

Bericht zur Coronalage vom 22.04.2020 – worauf wartet die Politik?

Risikoanalyse 

Ansteckungsgefahr

Nun ist es offiziell, der Reproduktionsfaktor R sank schon vor dem Shutdown unter 1. Das ist der Zeitpunkt, ab dem ein an Corona-Covid-19 Erkrankter durchschnittlich weniger als eine andere Person ansteckt. Laut einer Veröffentlichung des Robert-Koch-Instituts vom 15.4.2020 sank der R-Höchstwert bereits ab dem 11.3.2020 und liegt unter 1 seit dem 20.3.2020. Ab diesem Zeitpunkt, also drei Tage vor dem Shutdown, ist Covid-19 bereits im Abklingen. Damit hat der Shutdown keinen messbaren Einfluss auf die Infektionseindämmung. In diesem Beitrag werden jedoch jedoch noch weitere, brisante Erkenntnisse thematisiert. 

Noch nicht offiziell ist die Zahl der Opfer des Shutdowns infolge des massiven Absinkens der Wirtschaftsleistung, des Anstieges der Arbeitslosenzahl, von häuslicher Gewalt, der eingeschränkten medizinischen Versorgung, der Belastung für die internationalen Beziehungen sowie der Beschädigung des Rechtsstaates. Sie werden jedoch – die Prognose sei erlaubt – gewaltig sein. Niemand wird die Zahl messen an Opfern des Shutdowns in den Entwicklungsländern, die aufgrund ausbleibenden Tourismus und Wirtschaftsaufträge buchstäblich vor dem Nichts stehen, nichts zu essen haben und die kein Sozialnetz auffängt.

Doch der Reihe nach. Heute geht es um die Entwicklung und die Versäumnisse bezüglich des epidemiologischen Wissens seit Beginn der Coronakrise. In einem Folgebeitrag erkläre ich Ihnen etwas später, warum wir jetzt, da es genügend Erfahrung in Deutschland mit der Krankheit selbst gibt, auf erfahrene Praktiker hören sollten. In komplexen Situationen ist deren reflektierte Gefühlseinschätzung reiner Statistik oft sogar überlegen. Deshalb kommen in einem Folgebeitrag vor allem führende Lungenärzte und Pathologen zu Wort. Erst beides zusammen, Daten und Erfahrung, ergeben ein belastbares Gesamtbild.

Was wir in dieser langsam wirklich dramatischen Situation ganz bestimmt nicht mehr brauchen, sind Modellberechner wie den Briten Neil Ferguson, die an einem Zahlenrädchen drehen und die wahrscheinliche Totenzahl eines Landes mal eben von 500.000 auf 20.000 herunterrechnen und immer noch in Talkshows Panik schüren. Das ist inzwischen nur noch lächerlich. 

Ab wann ist eine Krankheit gefährlich für die Gesamtbevölkerung?

Jede schwere Krankheit, an der wir erkranken, ist für den Betroffenen gefährlich oder gar tödlich. Um die Gefährlichkeit in Bezug auf die Gesamtbevölkerung zu beurteilen, müssen zuvor zwei Fragenkomplexe geklärt werden: 

  1. Wie schwer ist die Krankheit, wer ist davon betroffen, hinterlässt sie Folgeschäden und kann man daran sterben?
  2. Wie bekommt man diese Krankheit und wie viele Menschen können daran erkranken?

Der erste Fragenkomplex wird am besten beantwortet von den zur Krankheit passenden Fachtherapeuten und Pathologen, die damit Erfahrung sammeln konnten.

Der zweite Fragekomplex fällt in das Gebiet der Epidemiologie und im Falle einer Infektion auch der Immunologie. Primär nicht in das Fachgebiet der Virologen. Eine Ausnahme sind die Forschungen von Prof. Hendrik Streeck, der sich vor allem mit Ansteckungswegen eines Virus befasst. Professor Christian Drosten ist dagegen Spezialist für die Beschaffenheit des Virus selbst, woraus sich Nachweistests oder auch Impfstoffe ableiten lassen. Für die Beurteilung der Gefährlichkeit eines Virus ist er, rein fachlich gesehen, gar nicht zuständig.

Erst nach Klärung dieser zwei Fragenkomplexe kann man eine belastbare Risikoeinschätzung vornehmen und die Gegenmaßnahmen gegenüber ihren Nebenwirkungen in ihrer Verhältnismäßigkeit beurteilen. Dabei gilt: Je belastbarer die Daten- und die Erfahrungslage, desto sicherer kann man sich dabei sein.

Wahlumfrage, Wahlprognose und erste Hochrechnungen

Fangen wir mit dem zweiten Fragekomplex an, der Domäne der Epidemiologie, also der Statistik und Zahlendeutung. Die meisten von Ihnen kennen das Spiel vor Wahlen. Wochen vor der Wahl werden Umfragen veröffentlicht, die oft, aber nicht immer, dem tatsächlichen Ergebnis nahekommen. Am Wahltag gibt es um 18 Uhr die Wahlprognose, sie beruht auf Befragung von Wählern, nachdem sie tatsächlich gewählt haben. Aber auch hier kommt es immer wieder vor, dass die Prognose vom späteren Ergebnis abweicht. Erst die Hochrechnung beruht auf der tatsächlichen Auszählung von Wählerstimmen, und sie stimmt meist mit dem späteren Gesamtergebnis bis auf wenige Zehntel überein. 

Am Anfang herrschte Unklarheit 

Seit dem 12. März schreibe ich auf Achgut.com regelmäßige Beiträge zur Coronalage, dies hier ist der zwölfte. Am Anfang vor allem noch unter dem emotionalen Eindruck der schrecklichen Berichte aus Italien und aus mangelnder Erfahrung mit dieser Erkrankung in Deutschland selbst (zu diesem Zeitpunkt 1.656 Fälle mit 3 Toten) schrieb ich, dass man aufgrund der unklaren Lage das Verbieten von Großveranstaltungen nicht kritisieren sollte, jedoch der folgenden Prämisse „Wenn es Grund zu einer Entwarnung gibt, sollte jedoch nicht damit gezögert werden. Auch wirtschaftliche Notzeiten fordern Todesopfer.“

Doch sehr schnell wurde deutlich, es gibt eine klare Risikogruppe, die jedoch in den Altersheimen und der ambulanten Pflege nicht professionell vor Ansteckung geschützt wird. Damit war die Marschrichtung eines verantwortungsethischen Vorgehens vorgegeben, kein kompletter Shutdown für alle, sondern Konzentration auf die Risikogruppe, aber das mit allen Registern, finanziell, professionell und fantasievoll human. Alle Einwände dagegen verblassen bei näherer Betrachtung. Es kam anders.

Außerdem beschrieb ich am 17. März die ersten Einschätzungen von führenden Epidemiologien, die zwar das Fehlen repräsentativer Daten bemängelten, aber erste Rückschlüsse beispielsweise vom Krankheitsverlauf auf dem Kreuzfahrschiff Diamant Princess zogen und damit die hohen Sterblichkeitsprognosen doch deutlich niedriger einstufen konnten. 

Erste Prognosen

Gleichzeitig gab es in anderen Ländern erste repräsentative Studien zur Krankheitsverteilung, die dem Virus etwas von seinem Schrecken nahmen, gut zusammengefasst hier. Auffallend war zu diesem Zeitpunkt die Passivität des Robert-Koch-Instituts (RKI), welches überhaupt keine Anstrengungen erkennen ließ, eigene repräsentative Studien mit Tests durchzuführen. Sowie Verlautbarungen überpräsenter Virologen, die weiter Horrorzahlen prognostizierten, aber eben nicht auf dieses unverzeihliche Versäumnis des RKI hinwiesen. 

Lediglich in Nordrhein-Westfallen, als das neben Bayern am meisten betroffene Bundesland, ergriff endlich ein junger Virologe namens Hendrik Streeck die Initiative, um erste belastbare Studien durchzuführen, unter ausdrücklicher Unterstützung der Landesregierung. Während die obigen Arbeitsverweigerer in wohlfeiler Weise nichts anderes zu tun hatten, diese Anstrengungen mit teils fadenscheinigen Argumenten zu kritisieren (was die Regierung nicht davon abhält, deren Verhalten mit enormen Forschungsgeldern zu belohnen, unter Auslassung der üblichen Antragswege). Mit den Ergebnissen von Hendrik Streeck ergab sich sicherer Spielraum, den Shutdown nicht durchzuführen, weil er als Erster anhand Messungen in Deutschland klar auf eine viel geringere Sterblichkeit durch Covid-19, als ursprünglich angenommen, hinweisen konnte und gleichzeitig die Risikogruppe der Schwervorerkrankten, meist alten Menschen, bestätigte. Damit befanden wir uns bezüglich Prognosesicherheit quasi schon auf dem Niveau von Wahlprognosen.

Hochrechnungen

Doch nun liegen belastbare Auswirkungen bezüglich der Gesamtlage in Deutschland vor, veröffentlicht in der Fachzeitschrift des RKI Epidemiologisches Bulletin am 15. April 2020. Das RKI berechnet, ausgehend vom Datum des Eingangs positiver Testergebnisse, das tatsächliche Infektionsdatum und schließt so auf die Zahl der gerade frisch Infizierten pro Datum. Außerdem finden sich Berechnungen des eingangs beschriebenen Reproduktionsfaktors R. Jetzt befinden wir uns auf dem Niveau einer Hochrechnung. Sie können sich sicher sein, dass nun Heerscharen von PR-Spezialisten versuchen werden, die Deutungshoheit über diese wissenschaftliche Veröffentlichung zu erlangen. Denn sie ist brisant, hochbrisant. Als Kritiker und Autor medizinischer Leitlinien habe ich über 20 Jahre lang Erfahrung darin, Studien so zu lesen, dass man die Absicht oder den Druck, dem Auftraggeber zu gefallen, erkennt und dann den tatsächlichen Erkenntnisgewinn, oft erst auf den zweiten Blick, identifiziert.

Auf den ersten Blick scheint der Beitrag im Epidemiologischen Bulletin des RKI den Nutzen des Regierungshandelns zu bestätigen. Punktgenau, meiner Erfahrung nach zu punktgenau, ergeben sich Verbesserungen der Infektionszahlen genau ab dem Zeitpunkt der von der Regierung veranlassten Einschränkungen (Seite 13, Abbildung 3). Meiner Meinung nach wirkt dies geschönt, zum Beispiel sehe ich nicht, dass die Zeitspanne berücksichtigt wurde, in der vom Auftreten ernster Symptome bis zum Test oft mehrere Tage vergingen.

Doch das ist gar nicht die entscheidende Kurve. Die findet sich auf Seite 14 in Abbildung 4. Sie zeigt das Absinken der Zahl R ab dem 10. März und das Fallen unter 1 ab dem 20. März, drei Tage vor dem Shutdown. Danach bleibt er konstant unter 1, ohne weiter zu fallen. Diese Konstanz wird inzwischen als Begründung benutzt, den Shutdown weiter aufrechtzuerhalten, weil R sonst wieder ansteigen könnte, so die Bundeskanzlerin Angela Merkel. Doch lesen Sie nun, was das RKI als eigentliche Ursache dafür ansieht, warum der R-Wert konstant bleibt und nicht noch weiter fällt: 

„Ein Grund dafür, dass der Rückgang der Neuerkrankungen trotz der gravierenden Maßnahmen nur relativ langsam passiert, ist, dass sich das Virus nach dem 18. März stärker auch unter älteren Menschen ausbreitet und wir zunehmend auch Ausbrüche in Pflegeheimen und Krankenhäusern beobachten. Ein weiterer Aspekt ist aber auch, dass in Deutschland die Testkapazitäten deutlich erhöht worden sind und durch stärkeres Testen ein insgesamt größerer Teil der Infektionen sichtbar wird. Dieser strukturelle Effekt und der dadurch bedingte Anstieg der Meldezahlen, kann dazu führen, dass der aktuelle R-Wert das reale Geschehen etwas überschätzt“

Nein, nicht etwas, sondern ganz sicher deutlich. Das Zitat besagt schwarz auf weiß: Die Regierung hat es versäumt, die Risikogruppen in den Altersheimen (und im Rahmen der ambulante Pflegeversorgung) professionell zu schützen und zwar so. Zweitens wird hier in aller Klarheit die Aussage gemacht, dass viel zu spät damit begonnen wurde, umfangreich und repräsentativ zu testen. Hätte man es gemacht, dann würde man hochwahrscheinlich jetzt eine viel niedrigere Zahl R errechnen können. 

Analog zu einer Schulnote würde damit die Regierung für ihr Handeln die Note 5–6 erhalten. Denn in frühen, vernünftigen Prognosen und späteren belastbaren Hinweisen wurde genau das bestätigt, was schon ganz zu Anfang als der beste Weg vorgegeben war. Es fällt mir wirklich schwer, sachlich zu bleiben, wenn ich mein Unverständnis darüber ausdrücke, warum aufgrund dieser Erkenntnisse der Shutdown nicht umgehend beendet wird und die Anstrengungen zum Schutz der Risikogruppen endlich professionell durchgeführt werden.

Professor Stefan Homburg, ein Finanzwissenschaftler von der Leibniz Universität Hannover, hat schon vor diesem RKI Artikel sehr plausibel errechnet, dass der Shutdown keinen Sinn macht. Hier der wissenschaftliche Artikel und hier der dazu passende Coronabeitrag in Die Welt. Stefan Hombacher findet in diesem Video deutliche Worte. Zu sehen ist auch Angela Merkel, wie sie dennoch das Festhalten am Shutdown begründet. Sagen wir es so: Wenn eine promovierte Physikerin als Bundeskanzlerin in einer so dramatischen Lage im Stile eines Erstsemesters Zahlen derart oberflächlich interpretiert und wieder kopflos Panik schürt, dann ist dies sicher nicht hilfreich.

Studie aus Israel

Professor Yitzhak Ben-Israel ist Mathematiker und Physiker von der Universität Tel Aviv und kennt sich gut aus mit sicherheitspolitischen Studien. Er hat sich den Verlauf der gemeldeten Covid-19-Fälle in verschiedenen Ländern vorgenommen (USA, Grossbritannien, Schweden, Italien, Israel, Schweiz, Frankreich, Deutschland und Spanien) und eine erstaunliche Parallele festgestellt. Die Erkrankungszahl steigt in jedem Land exponentiell bis zum 40. Tag an, um dann steil abzufallen. Nach 8 Wochen ist sie dann am Abklingen. Und zwar völlig unabhängig ohne, während oder, wie in Deutschland, vor einem Shutdown. Ob Shutdown oder nicht, oder wie konsequent die Quarantäne – all dies hatte keinen Einfluss auf den Ausbreitungsverlauf und dessen Abklingen. Eine Erklärung dafür hat er nicht, es könnte beispielsweise an der Jahreszeit liegen oder in der Natur des Virus selbst.

Hier die Arbeit auf der Webseite der Times of Israel mit den Kurvengrafiken. Und hier ein übersetztes Interview auf Englisch.

Natürlich wird man auch diese Arbeit kritisieren. Natürlich rechnet auch Professor Ben-Israel nur mit den gemeldeten Fällen und nicht der tatsächlichen Zahl der Infizierten, die ja keiner kennt. Der entscheidende Punkt ist jedoch die auffallende Parallelität der Beobachtung, die man nicht einfach wegdiskutieren kann. Das bedeutet, er kann keine Aussage zu der Zahl der Erkrankungen machen, aber sehr wohl bezüglich ihrer Dynamik.

Auf was warten die Verantwortlichen des Shutdowns eigentlich, um ihn zu beenden? Die Absolution durch die Göttin der totalen Wahrheit. Die gibt es nicht. Es gibt nur eine verantwortungsethische Risikoabwägung, und die besagt epidemiologisch schon längst, dass die Aufhebung mit weniger Risiken verbunden ist, als es das Fortführen in der Gesamtbetrachtung ist. Ganz davon abgesehen, dass der Shutdown das Risiko einer zweiten Welle erhöht, weil sich beispielsweise die Schulkinder nicht immunisieren können. Jedoch ist die unzweifelhafte Basis aller guten Strategien der professionelle Schutz der Risikogruppen, der immer noch im Argen liegt.

Zwischenfazit:

Nach Auswertung der zur Verfügung stehenden Daten ist Corona-Covid-19 eine sich epidemisch ausbreitende Infektion, die den Höhepunkt ihres exponentiellen Wachstums in Deutschland um den 10. März herum erreichte. Seitdem ging das exponentielle Wachstum zurück (Abflachung der Kurve), um ab dem 20. März unter den Wert R 1 zu fallen. Damit ist die Epidemie am Abklingen. Die Zahlen lassen ziemlich eindeutig erkennen, dass das Abflachen und Abklingen nichts mit den vor der Regierung beschlossenen Maßnahmen zu tun hatten. Im Gegenteil wurde es versäumt, genau die Maßnahmen einzuleiten, die es tatsächlich geschafft hätten, die Zahl R viel früher und viel stärker unter 1 sinken zu lassen. Dazu gehört in erster Linie der professionelle Schutz der Risikogruppen sowie frühe, repräsentative Testungen. 

Damit sind wir aber erst bei der Hälfte einer aktuellen, umfassenden und kompetenten Risikoeinschätzung angelangt. Der zweite Teil dieses Beitrages folgt in wenigen Tagen. Dann sprechen die Praktiker.

Nachtrag 22.04.2020 10:30 Uhr:

Der Gesundheitswissenschaftler und Statistiker John P. A. Ioannidi ist Professor an der Stanford University und einer der meistzitierten Wissenschaftler der Welt. Diese Studie unter seiner Mitwirkung zum Thema Covid-19 müsste heute der grosse Titel aller Nachrichten sein. Im kalifornischen Santa Clara-County unternahmen die Wissenschaftler einen grossangelegten, repräsentativen Antikörpertest.

Es sind ganz aktuelle Daten zu Corona, die in Ihrer Prognosequalität einer der letzten Hochrechnungen eines Wahlabends entsprechen, bevor später das kaum davon abweichende endgültige amtlich Wahlergebnis verkündet wird.

Wichtigste Aussage: durch einen grossangelegten, repräsentativen Antikörpertest konnte gezeigt werden, dass das neue Coronavirus viel verbreiteter ist als angenommen. Die Wissenschaftler fanden in der Region Antikörper bei 50 bis 85 Mal mehr Menschen als bisher angenommen. Das würde die Sterberate auf 0,12 bis 0,2 Prozent senken. Wir haben es in Bezug auf die Gefährlichkeit für die Gesellschaft (nicht für den Einzelnen) mit einem Risikopotential wie dem einer schweren, alle 2 Jahre wiederkehrenden Grippeepidemie zu tun.

Jetzt wird es wieder losgehen mit Kritik und Haarspaltereien von Experten, deren eigene Expertise bei Betrachtungen deren eigenen Leistungen viel eher beleuchtet werden sollte.  Dazu nur eines. Der Mitautor dieser Arbeit John Iaonnidis ist  meiner Meinung nach derzeit  der beste Epidemiologe. Er ist einer der, oder vielleicht sogar der, meistzitierte Forscher in der Wissenschaftswelt. Ich hab viele seiner Arbeiten gelesen. Im Gegensatz zu manch anderen arbeitet er sauber und hochkompetent. Die Riesenbedrohung durch Corona ist damit meiner Meinung nach vom Tisch. Jeden weiteren Shutdowntag würde ich inzwischen angesichts seiner verheerenden Auswirkungen als Verbrechen and der Bevölkerung bezeichnen.

Diese Studie müsste heute der grosse Titel aller Nachrichten sein. Ich hab da wenig Hoffnung und wenn, dann wieder abgeschwächt und teilweise ins Lächerliche gezogen.  Einer der wenigen Ausnahmen ist Professor Stefan Homburg, der solche Juwelen, die aber der Regierung widersprechen, noch adäquat in Leitmedien hineinbringt. 

Foto: Achgut.com

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Karla Kuhn / 22.04.2020

Michael Joergensson,  Die anscheinend strenge Corona-Umsetzung in Sachsen wundert mich sehr, als ehemaliges Ost-Land müssten die sich doch noch an solche faschistischen Methoden erinnern und sie ablehnen?” Im preiswerten Osten haben sich viel “Wessis”, davon auch viele mit einem rot-grünen Hintergrund niedergelassen. Schauen Sie sich doch mal nach Wohnungen und Häusern im höheren preislichen Segment um,  in guten Wohnlagen, da erhalten Sie eine Eigentumswohnung von 100 m² für ca 400.000 Euro, für eine ähnliche Wohnung zahlen Sie in München zwischen 600.000 und 800.000 Euro, wenns langt ! Das zieht natürlich etliche Wessis nach Dunkeldeutschland.  Da wird auch mancher Wessi, der schon in Hell -Deutschland der Obrigkeit Untertan war, sich in Dunkeldeutschland kaum zu einem Helden entwickeln ! Abgesehen davon, daß auch noch so mancher Wessi den Dunkel-Ossis noch immer als etwas “minderbemittelt” einstuft.

Bernhard Idler / 22.04.2020

Das Abstract der besagten Studie von Ioannidis et al. habe ich gelesen. Dort wird keine Sterblichkeit geschätzt. Es lohnt sich auch, die fundierten Kommentare zu lesen. Die Probanden wurden über Facebook-Anzeigen gesucht, mit teils falschen Angaben. Das ist nicht gerade repräsentativ… aber wichtiger ist der verwendete Test: Der hat in Tests mit sicher negativen Blutproben (von vor Corona) in der Größenordnung von einem Prozent falsch positive Ergebnisse gebracht (auch da reicht die Fallzahl bei weitem nicht aus für eine genaue Angabe). In der Studie wurden jetzt von 3300 Proben 50 positiv getestet, das sind 1,5 Prozent. Ein Statistiker hat sich in den Kommentaren die Mühe gemacht, zu rechnen: Etwa 20 Prozent ist die Wahrscheinlichkeit, daß die 50 positiven _alle_ falsch positiv waren. Das ist vielleicht nicht der Fall, doch mit einem Ergebnis, das in der Größenordnung der zu erwartenden falsch positiven Ergebnisse liegt, kann man keine statistisch valide Aussage über die tatsächliche Infektionsrate machen, und eine seriöse Sterblichkeitsschätzung ist damit nicht möglich.

S. Marek / 22.04.2020

Die Studie des Professor Yitzhak Ben-Israel zeigt die Parallelen aus Daten der angeführten Länder. Dieser rein empirischer Vergleich ... “Die Erkrankungszahl steigt in jedem Land exponentiell bis zum 40. Tag an, um dann steil abzufallen. Nach 8 Wochen ist sie dann am Abklingen.” ...  basiert auf offiziell publizierte Daten. Dabei muß man verstehen, daß die Aussage der verschiedenen Grafen unabhängig von absoluten Wahrheitsgehalt dieser veröffentlichten Daten pro Land trotzt im Zusammenhang mit dieser Pandemie bestehen bleiben. In Israel ist nicht nur die allg. Zahl der infizierten am besten erfaßt, 17 von 1000 Staatsbürger wurden durch Tests erfaßt, sondern Jeder Verstorbene der infiziert war wird auch in den Medien mit Namen, Alter, mit/ohne gesundheitlich relevante Vorgeschichte in den Medien bekanntgegeben. Aus GB, Italien, Frankreich und Spanien wissen wir, Daß die Zahlen der Getesteten pro !000 Staatsbürger viel niedriger ist und gezahlt werden nur die im KH verstorbenen. Verstorbene in Altersheimen und Privathaushalten kommen in deren Statistik nicht vor. Für den Mathematischen Vergleich könnte es durchaus irrelevant sein, aber nicht für die abschließende Aussage der Grafik nach 8 Wochen, da diese Neuansteckungen zur Gesamtzahl aller Angesteckten gibt, und diese bei 2% bis 5% liegt. D.h., daß je nach Land diese Zahl trotzdem noch relativ groß sein kann und nicht bereits die Bewältigung der Pandemie bedeutet. Wenn in Deutschland, auf Grund der Schlamperei und Mißwirtschaft der Regierung,  qualitative Schutzmasken und adäquate Desinfektionsmittel für Großteil der Bevölkerung fehlen, wie in anderen Teilen der EU dann müssen die weiteren Schritte gut überlegt sein. Mit “Schal” und Ignorantentum kommt man nicht weit.

Leo Hohensee / 22.04.2020

Ich schaffe es nicht mehr, alles zu lesen. Ich mache es kurz und stelle einfach nur noch die Frage:  — wer (Namen) unserer Polit-Regenten hat diesen - Pseudowissenschaftlern - Drosten und Wieler - diesen absoluten Vorrang eingeräumt vor einem Zusammenschluss auch mit konträren Meinungen von den Fachgrößen der Zeit ?? Ich bin fest davon überzeugt, dass es verbrecherische Hintergründe / Zusammenhänge gibt! Ich wiederhole auch hier meine Anregung, wir sollten ein Spendenkonto einrichten aus dem heraus eine rechtliche Verfolgung dieser Abläufe finanziert werden kann mit dem Ziel, auch Politiker (nicht nur) für diese ganze Zerstörung haftbar zu machen. Auch das wiederhole ich, ich wäre sofort mit 200 € dabei.

Michaela Joergensson / 22.04.2020

Mittlerweile müsste man ja eigentlich höhere Todesraten haben, wenn Corona so gefährlich wäre, oder? Die Ansteckungsraten glaube ich nicht, es wird zu wenig getestet. Man bräuchte häufige Massentests, um Ansteckungsraten zu ermitteln und das wird nicht gemacht. Masken, Desinfektionsmittel gibt es immer noch nicht. Ein Discounter bei uns hatte kurzfristige Einmal-Handschuhe für die Kunden organisiert - heute waren sie aus. # Mich beunruhigt trotzdem, dass die Krematorien in Wuhan, Norditalien und in New York nicht hinterherkommen. Auch die Massengräber im Iran finde ich besorgniserregend. # Der Protest vieler Menschen und Wissenschaftler gegen die Corona-App ist erfreulich. Polizei mit Hausbesuch beim Abendessen, weil 3 Gäste zuviel? Die anscheinend strenge Corona-Umsetzung in Sachsen wundert mich sehr, als ehemaliges Ost-Land müssten die sich doch noch an solche faschistischen Methoden erinnern und sie ablehnen? # Die Wirtschaft wird wohl den Bach runtergehen, ich frage mich, ob die Regierungen die Zombie-Firmen und die Kreditblase etc auf diese Art und Weise “lösen” wollen? Alles negative auf Corona schieben? # 1.500 Euro Corona-Hilfe für Flüchtlinge? Ich glaub’ es hackt. Was ist mit den HartzIV-lern? Die kriegen auch nicht grad großzügig, wie wäre es mit ein bischen Corona-Hilfe für unsere eigenen Leute? Hoffentlich merkt die Bevölkerung langsam, was für ein Programm die Linken in Deutschland fahren und hoffentlich hoffentlich ... bei den nächsten Wahlen.  # AfD wird derzeit politisch totgeschwiegen.

Silvia Orlandi / 22.04.2020

Sehr geehrter Dr. Held, sehr geehrte Leser, Ich habe folgende Fragen an die Mediziner: 1. Wenn 90% der Bevölkerung eine milde Form der Corona Infektion durchgemacht haben, tritt dann Herdenimmunität ein?  2. Wenn ja, wie lange hält die Immunität an? 3. Wie rasch kann das Virus mutieren? 4.Können sich Genesende erneut infizieren? 5. Wie schwer ist der Verlauf einer Zweitinfektion? 6. Kann ein Impfstoff wirklich helfen oder müssen lebenslang Medikamente , wie bei HIV, eingenommen werden? 7. Verbleiben bei den Gesundeten Lungenschäden? Danke an alle, welche Informationen suchen, finden und weitergeben.

Albert Pflüger / 22.04.2020

Wenn ich das richtig sehe, gibt es keinerlei valide Datenbasis in Sachen Corona. Das Einzige, was man halbwegs sicher weiß, ist die Zahl der im Krankenhaus Verstorbenen, wobei bei vielen nicht einmal klar ist, ob sie ohne Corona noch leben würden. Zusammengefaßt weiß man also sehr wenig. Es ist in jedem Falle nach wie vor sinnvoll, sich individuell zu schützen und das persönliche Infektionsrisiko zu senken, bzw. dafür zu sorgen, daß die persönliche Virenlast sehr klein bleibt. Was man dafür tun kann, ist inzwischen ja bekannt, wenn uns auch lange eingeredet wurde, daß Masken nicht helfen. Ich gehe nicht davon aus, daß man überall Schutz benötigt, aber bevor ich mich in Menschenansammlungen begebe, setze ich die Maske auf, im Supermarkt z.B., oder generell in Innenräumen mit einer Vielzahl von Menschen. Vermutlich würde solches Verhalten ausreichen, um die Zahl der ernsthaft Erkrankenden soweit zu senken, daß sie ordentlich versorgt werden können. Viele von denen, die bevorzugte Opfer des Virus wären, dürften inzwischen verstorben sein, die anderen kann man gezielt schützen. Eines dürfte klar sein: Kommt ein neues Virus im nächsten Jahr, kann man sich einen Lockdown nicht mehr erlauben, dann ist das Land ruiniert. Wir werden dann wohl hinnehmen müssen, daß es den einen oder anderen erwischt. So unvorbereitet wie dieses Mal sollten wir dann jedenfalls nicht mehr sein, soviel Lernfähigkeit traue ich selbst dieser Katastrophenregierung zu.

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