Bernhard @Böhringer: Stand 13.03.2020: Überlebensrate der SARS-CoV-2-Viren auf Oberflächen in geschlossenen Räumen offiziell geschätzt 5 Tage.
Ich habe es mir seit Tagen verkniffen, das böse Wort mit T in den Mund zu nehmen bzw. zu tippen. Aber inzwischen taucht der Begriff “Triage” hier wie dort auf. Noch nicht flächendeckend, aber das wird noch.
Es ist alles so entsetzlich starr und unflexibel. Wenn ich mit einem Kreuzfahrtschiffmagnaten befreundet wäre und er würde mich fragen, würde ich vorschlagen: “Macht Silhouttenfahrten. Lasst die Leute eine Weile nicht aussteigen. Während Ihr die Vorräte aufstockt, gebt Ihnen interessante Vorträge oder Filme über den Ort. Es gibt so wunderschöne Panoramen.” Wenn die Leute es vorher wissen, murren sie nicht. Und ich würde raten, nicht nach Feuerland und in die Antarktis zu fahren (kein Fall, soweit ich weiß). Die Landausflüge müssen sowieso extra bezahlt werden. Wieso kommt da keiner drauf?
@Sabine Heinrich Wegen einiger weniger Asozialen dann die Sippenhaftung? Ich bin für Reinigungspersonal, dass die Schultoiletten beaufsichtigt, das sollte sich dieser reiche Staat leisten können. Teilen sie bitte ein paar ihrer Lösungen mit.
“welche Faktoren es sind, die in Italien zu dieser Katastrophe geführt haben” Neben den oft erwähnten chinesischen Arbeitern, sind es natürlich die überproportional hohe Zahl an Touristen in Italien, wahrscheinlich mit dem höchsten Aufkommen in ganz Europa u. entsprechender Infrastruktur, über die sich der Virus dann verbreitet. Halb Italien arbeitet im Servicebereich (Gastronomie, Hotellerie, Tourist Informationen, Museen etc. sind die Umschlagsplätze für Viren). Ich frage mich, warum man, wenn man schon behauptet nicht alle testen zu können, die irgendwelche Symptome aufweisen, nicht schon längst eine Art Triagesystem für Testungen eingeführt hat, nach einem Punktesystem, das Kriterien enthält wie: 1. War die Person in direktem Kontakt mit bereits Erkrankten?; 2. Ist die Person in einem Bereich beschäftigt, der für die Aufrechterhaltung der Funktion d. Gesellschaft, insb. zur Bewältigung d. Krise, bes. wichtig ist (Ärzte, Pfleger, Altersheimmitarbeiter)?; 3. Ist direkter ständiger menschlicher Kontakte bei der Arbeit unabdinglich u. somit ein infizierter Mitarbeiter ein bes. starker Multiplikator: also der gesamte Servicebereich (Apotheken, Tourist Informationen, Behördenservice, Supermärkte, Gastronomie, Lehrer etc.). Nach telephonischer Kontaktaufnahme mit dem Arzt zur Bewertung der Dringlichkeit sollte es eine zentrale Anlaufstelle in den Städten geben zur geordneten Testung nach Vergabenummern, danach sollten die Kranken in heimische Kurzquarantäne geschickt werden, bis das Ergebnis bekannt ist u. bei positiven Bescheid die entsprechenden eigentlichen Quarantänemaßnahmen greifen.
Meine Tochter hat mir einen Film geschickt, Hochhäuser in Napoli, vierter Tag der Quarantäne. Sie stehen auf dem Balkon und singen Tosti. Ich habe geweint. Gestern habe ich Hoteliersfreunde in Südtirol angerufen und gefragt, wie es ihnen geht. Wir haben ein wenig geplaudert. Ich musste auch weinen. Dieses Land habe ich neben den USA immer am meisten geliebt, anders als die USA natürlich. Wenn das Pavarotti sehen würde! Er hat einen Film gemacht, in dem er auch Neapolitaner singen lässt und lügt, sie könnten es besser. Mein italienisches Au Pair-Mädchen ruft nicht zurück. Sie wohnt im Nordern der Lombardei, ist aber aus Apulien. Sie sagte letztes Mal, sie habe möglicherweise ein Rezidiv ihres austherapierten Morbus Hodgkin. Sie ist sehr gefährdet. Don Alphonso, den hier viele kennen, übrigens auch, denn er hat Asthma. Normalerweise flüchtet er um diese Jahreszeit etwa nach Italien, bevor die Blüte beginnt. Es ist eine Tragödie. Das Singen auf dem Balkon erklärt ausreichend die Existenzen von Verdi und Puccini oder auch anderen. Passen zur Lage empfehle ich von den Tosti Core `ngrato (Catari) von Luciano natürlich.
Ich antworte selbst: “Diese Regierung macht uns zu Handlangern der NWO, oder Satan, das Böse oder Tod…” Nennen Sie es doch, wie sie wollen.
@Francis Johnson: Meine letzte Freundin hatte nach kurzer Zeit ein perforiertes Aneurysma. Kann man nicht weglassen, da mein Einzelschicksal auch zählt, bzw. ihres. Wir sollten mal ganz weg von Zahlen und wirklich anfangen, die Einzelschicksale zu sehen. Denn diese stehen schneller in der Tür als man erwartet hat. Ähnlich war es mit Corona bei mir. Man zählte erst 20 Infektionen in ganz Rheinland-Pfalz, doch 2 davon waren in meinem direkten Umfeld. Statistisch betrachtet eher unmöglich. Obwohl ich alles tat, um mich zu schützen, erfuhr ich im Nachhinein erst, dass eine Kontaktperson täglich zu Besuch kam. Somit besteht die Gefahr, dass ich gleich beim Einkauf irgendwas ins Regal zurücklege und jemanden dadurch umbringe, auch wenn ich mir sofort beim Betreten den Marktes die Hände nochmal desinfiziere. Warum ich mich nicht testen lasse? Versuchen Sie es doch mal selbst. Ich würde jetzt auch eine Maske und Handschuhe tragen, es gibt aber keine mehr. Verstehen Sie, was ich Ihnen und damit jedem sagen möchte, der das liest? MFG
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