Gunter Frank / 13.03.2020 / 09:48 / Foto: Achgut.com / 75 / Seite ausdrucken

Bericht zur Coronalage 13.03.2020

Bericht zur Coronalage 13.03.2020

Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) informiert ihre Mitglieder regelmäßig über die aktuelle Coronalage. Diese Informationen werden erstellt von sehr engagierten und kompetenten Kollegen. Die jeweiligen Aktualisierungen möchte ich für die Achgut.com-Leser auszugsweise zusammenfassen und weiterreichen. Das Original können Sie auf der Homepage der DEGAM einsehen: www.degam.de

(Inzidenz: Erkrankungsfall pro Einwohnerzahl in einem bestimmten Beobachtungszeitraum)

Hier die letzte Aktualisierung vom Abend des 12. März 2020

Aktuelle Daten des italienischen Istituto Superiore di Sanità, die für die Einschätzung des Infektionsgeschehens bei uns und in anderen europäischen Ländern wichtig sein dürften. Demnach tragen alle Altersgruppen der Bevölkerung zur Ausbreitung der Virusinfektion bei. 

Bei der am 9. März 2020 durchgeführten Untersuchung wurden 8.342 Personen positiv getestet (leider wird keine Zahl angegeben, wie viele Personen sich insgesamt dem Test unterzogen haben).

Von den Positiven waren

1,4% unter 19 Jahren,

22% zwischen 19 – 50,

37,4% zwischen 51 and 70

39,2% über 70 Jahre alt.

Das mittlere Alter betrug 65 Jahre,

62,1% waren Männer und … 583 der positiv getesteten Personen arbeiten im Gesundheitswesen (s. die Zahlen aus den Niederlanden im letzten Benefit),

die mittlere Zeit zwischen Beschwerdebeginn und Diagnose betrug 3–4 Tage.

Beschwerden

►10% der Fälle waren asymptomatisch, 

► 5% hatten sehr geringe Beschwerden, 

► 30% wiesen milde Symptome auf, 

► 31% waren krank, 6% hatten schwere Symptome und 19% waren kritisch krank, 

►24% wurden stationär aufgenommen (Zahlen aufgerundet, ergeben 101%). 

► Von den Verstorbenen waren 56,6 Prozent über 80 Jahre alt, zwei Drittel davon wiesen mindestens drei chronische Vorerkrankungen auf. 

Silvio Brusaferro, der Direktor des Instituts erwähnte kritisch viele Fälle insbesondere junger Menschen, die sich nicht an die öffentlich empfohlenen Maßgaben hielten und zu einer Weiterverbreitung des Virus beitrügen.

Die entsprechende Webseite ist nur auf Italienisch verfügbar https://bit.ly/3aNx3Ak

Wer von Ihnen an den aktuellen Schweizer Zahlen interessiert ist, kann sie hier finden.

Aus Italien wären mehr Daten wichtig, aber die Kollegen kommen nicht mehr zum Publizieren. Was sehr helfen würde, die Situation für andere europäische Länder einzuschätzen, wäre die Beantwortung der Frage, ob es unvermeidlich ist, dass alle europäischen Länder das Schicksal Italiens erleiden müssen und welche Faktoren es sind, die in Italien zu dieser Katastrophe geführt haben (und weiter führen). Angesagt wäre also: Mehr Forschung. 

Hier noch eine Homepage, auf der die internationalen Fallzahlen gelistet werden: Fallzahlentwicklung

Meine persönliche Anmerkung:

Viele plausible Überlegungen fanden sich in den Kommentaren. Folgende Überlegung hat sich bei der Frage für die Gründe der hohen Letalitätsrate in Italien für mich herauskristallisiert. In Norditalien finden sich besonders viele chinesische Touristen. Dies könnte das Corona Virus schon viel früher nach Italien gebracht und zu einer Verbreitung geführt haben. Auch werden in Italien anscheinend weniger Tests gemacht als beispielsweise in Korea.

Somit wäre die wahre Inzidenz in Italien viel höher, also viel mehr Erkrankte pro Zeitraum. Und damit wäre dann die wirkliche Letalität geringer. Wenn diese Spekulation zuträfe, wäre auch ähnlich wie in Wuhan in wenigen Monaten ein Rückgang der Erkrankungen zu erwarten. Alles Spekulation, die die aktuellen Maßnahmen nicht infrage stellen sollten, da selbst bei einer geringeren Letalität, die absoluten Zahlen von schwer Erkrankten in Deutschland dennoch massiv ansteigen können.

 

Dr. med. Gunter Frank, geb. 1963 in Buchen im Odenwald, ist niedergelassener Allgemeinarzt in Heidelberg und Dozent an der Business School St. Gallen.

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Leserpost

netiquette:

Peter Holschke / 13.03.2020

In der Zwischenzeit sickert es durch, dass es in Deutschland angebliche eine statistische Ungereimheit zu vermerken ist, was die Todeszahlen betrifft. Interessant wäre der etwaige Anstieg von Todesfällen durch Pneumonie und Sepsis und wie diese verbucht werden. Definitiv lügt die Regierung. Vor einem Monat gab es noch die absolute Selbstbeweihräucherung. Haben das alle schon wieder vergessen? Ich wiederhole: Deutschland hat ein super Gesundheitssystem und ist Bestens vorbereitet usw. ... Offenbar gab es die Strategie die Seuche schnell durch die Bevölkerungen durchrasen zu lassen. In der Zwischenzeit scheint ein Kurswechsel erfolgt zu sein. Durch Quarantänemaßnahmen soll die Ausbreitung verlangsamt werden. Eine Verzögerung hat gegenüber der schnellen Variante wirtschaftliche Nachteile, weil die Dauer der Kriese länger anhält, bevor Normalität einkehren kann. Es muss also handfeste Gründe geben.  Offenbar wäre die schnelle Variante unkontrollierbarer für das System. Was immer man dahinter vermuten mag. Wenn Frau Merkel erklärt, die Corona-Krise, sei schlimmer als die Wirtschaftskrise, bei historisch beispiellosen Kursstürzen, dann kann man sich dazu seinen Teil denken. Über den Ticker lief: “Die Senatskanzlei (von Bürlin) erklärte zugleich, kritische Infrastrukturen, Gas-, Strom- und Wasserversorgung sollten weiter gewährleistet bleiben. Ebenso solle der Betrieb von Krankenhäusern, der Feuerwehr und der Polizei gewährleistet bleiben.” WTF? Sollten? Gewollt oder ungewollt, das wird ein großer Abwasch.

Martin Mühl / 13.03.2020

Veranstaltungen in Bayern über 1000 Besucher gibt es natürlich Kommendes Wochenende finden die Kommunalwahlen statt, in München drängen sich 700 000 Wähler (bei 1,7 Mio Einwohnern) in 212 Standorten, ein Festschmaus für den Corona-Virus.

Andrea Walter / 13.03.2020

Abendschau RBB vom 12.03.2020, Beitrag zur Schulschließung. Ca. Minute 2 des Beitrags: Ein junger Mann des Landesschülerausschusses. Die Schüler möchten keine Schließung der Schule, wünschen sich aber Seife und Papierhandtücher auf den Toiletten der Schule. Scheinbar sind Seife und Papiertücher an Berliner Schulen eher Mangelware. Dazu werde ich jetzt keinen weiteren Kommentar abgeben.

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