Prima Text, Frau Pyka! Tja, in der satten Wohlstandsgesellschaft haben leider auch immer mehr Menschen immer mehr Zeit für allen möglichen Schwachsinn. Die Steuergelder für Genderpolitik und die Umtriebe der Frau Schmiedel sind verschwendet. Es gibt genug Probleme, für die sich das Geld besser verwenden ließe - und wenn es für die Stärkung der Frauenrechte in der islamischen Welt wäre… Ach ja, wenn die spärlich bekleideten Frauen mit Neid erregender Figur endlich von den Plakatwänden verschwinden, werden sich die strenggläubigen Muslime im Land sicher freuen. Über die Ergüsse der Gender-Aktivisten zu Rollenbildern von Mann und Frau sicher weniger… Lasst doch die Kirche oder die Moschee oder sonstwas im Dorfe. Ich habe meiner Tochter kein pinkes Kinderzimmer eingerichtet, sie nicht mit Barbie-Puppen überhäuft und ihr immer wieder Autos und Legosteine zum Spielen hingestellt. Den Puppenwagen und das Bemuttern ihrer Kuscheltiere haben ihr trotzdem besser gefallen. Also, ihr Gender-Aktivisten: Ich mag die Omnipräsenz von nackter Haut auch nicht. Aber ich muss ja nicht hinsehen. Ich muss auch nicht bei GNTM und Heidi Klum einschalten. Ich muss nur meinen Verstand einschalten und weiß dann, dass Werbefiguren eben nicht den Durchschnittsmann oder die Durchschnittsfrau verkörpern. Die gleichen Leute, die immer so vehement für Pluralismus eintreten, wollen mir mit ihrer Gender-Politik ständig mit erhobenem Zeigefinger vermitteln, dass ich sehr wahrscheinlich an alten Rollenbildern klebe, dass mit mir irgendetwas nicht stimmt. Lasst endlich diese Bevormundung und Umerziehung sein! Dieses eklige Sendungsbewusstein, dieser ständig erhobene Zeigefinger, dieses ewige Moralisieren gehen mir gehörig auf die Nerven. Die Politik muss sich endlich wieder auf ihre Kernaufgaben konzentrieren. Fördergelder für diesen Blödsinn bitte 2017 sofort streichen!
Frau Pyka, ich finde ihre Texte immer wieder stilistisch ein Genuss, wunderbar pointiert und inhaltlich - soweit ich es beurteilen kann - gut recherchiert. Zum Thema: eines von vielen Beispielen, wie dieses Land langsam aber merk(e)lich in eine öko-bürgerliche Diktatur der Gesinnung zu rutschen droht. Mit einer ganz schwachen Funzel von einem Justizminister an der Spitze, der von Rechtsstaatlichkeit nicht wirklich ein Ahnung hat.
Mit Ausnahme des öffentlichen Dienstes gibt es in Deutschland Einkommensunterschiede zwischen Mann und Frau, auch wenn sie die gleiche Arbeit verrichten. Wenn der Justizminister wirklich per Gesetz das Geschlechterbild beeinflussen will, dann scheint er etwas naiv zu sein. Und in einer pluralistischen Gesellschaft gibt es unterschiedliche Meinungen. Da können Genderaktivistinnen den Zeigefinger heben und Publizistinnen haben wieder ein Thema, über dass sie sich aufregen können, weil sie sich in ihrer Weiblichkeit angegriffen fühlen.
Dieser Genderschwachsinn hat mein Bild vom Menschen dauerhaft beschädigt. Bisher hatte ich - bei allen schwierigen und nicht aus dem Stand zu klärenden Fragen - immer noch geglaubt, es gebe eine Grenze, jenseits derer man Dummheit nicht mehr analysieren müsse; sie sei dann aus sich selbst heraus erkennbar und nicht diskussionsfähig. Die Genderbewegung hat das widerlegt: in einer um sich selbst rotierenden und sich immer von neuem befruchtenden, Argumenten gegenüber resistenten, hochnarzistischen Erweckungsbewegung mit quasireligiösem Charakter hat Vernunft nicht den Hauch einer Chance. Hier sammeln sich all jene, denen man die (christliche?) Religion genommen hat. Als Ersatz taugt jede noch so hirnrissige Konstruktion - fehlendes gedankliches Fundament wird durch Inbrunst und Sendungsbewußtsein übertüncht. Worauf mag Einstein konkret gestoßen sein, als er behauptete, zwei Dinge seien unendlich: der Kosmos und die menschliche Dummheit. (Beim Kosmos sei er sich allerdings noch nicht sicher . . . )? Schön, daß der o.a. Artikel von einer Frau stammt.
Kommt dann jetzt auch die Werbung mit Mama Lea unter die Räder, die Monat für Monat diesen unreifen Lümmel anziehen muss? Oder die Werbefilmchen mit der taffen Familienmanagerin, die dem angeheirateten Trottel immer wieder den Haushalt erklären muss? Die dauernde Abqualifizierung der Männer in der Werbung kann und darf wohl auch nicht hin genommen werden. Gleiches Recht für alle.
Mir scheint, daß die Aktivistinnen (ich weiß im Moment nicht, ob man das so noch Schreiben darf) von Pinky Dingens und was auch immer vor allem bequem sind, vielleicht auch etwas feige, denn in der westlichen EU allem möglichen Unsinn zu fordern, den andere dann bezahlen sollen, ist ja relativ gefahrlos. Und schön ist auch, daß wir sonst keine Probleme haben. Da kann man sich schon mal für die 3. Toilette oder das gleichgeschlechtliche Ampelpärchen kümmern, alles bezahlt aus der großzügig geöffneten Schatulle der Steuerzahler. Dagegen die Gleichstellung aller bis zu 60 plus x Geschlechter im Iran, Jemen oder Saudi-Arabien mittels Plakataktionen vor Ort zu fordern, erfordert schon etwas mehr Engagement, könnte auch zu schmerzhaftem Erkenntnisgewinn im Bereich der Fußsohlen führen, wenn auf Steinigen aufgrund ausländischer Staatsbürgerschaft ggf. verzichtet werden sollte.
Laut dieser US-Groteske haben wir also noch zehn Jahre… (ein Zweiakter ex 1926): https://www.youtube.com/watch?v=IJaMTUE19-4 Es kann aber auch schneller gehen, wenn die Beschäftigungslosen zweiter Ordnung (jene mit eigenem Uni-Institut) nur recht schön weiter machinieren. Die Zahl derer, von denen sie berechtigterweise ausgelacht werden, wird allerdings auch nicht kleiner.
“80 Prozent des Konsums der Waren und Dienstleistungen der westlichen Welt wird von Frauen getätigt.” - Ungewollt eine bedenkenswerte Information. Alles Gequatsche über angebliche Gehaltsunterschiede zwischen den Geschlechtern müßten spätestens mit dieser Information obsolet sein.
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