Gunter Weißgerber / 08.09.2020 / 14:00 / 36 / Seite ausdrucken

Beginnt jetzt das Corona-Mittelalter?

Nach längerer Zeit war ich wieder einmal im Gartenmarkt vor den Toren Markkleebergs bei Leipzig. Der erste Eindruck vor dem Eingang machte stutzig. Es fehlte was. Richtig! Viele Jahre stand dort eine kleine Holzlaube, in der Bratwürste, Steaks usw. verkauft wurden. Und jetzt? Weg! Einfach weg, die Bude.

Wo sind die Menschen, die darin ihre wirtschaftliche und soziale Existenz sicherten? Wie viele solcher Existenzen gibt es inzwischen nicht mehr? Tausende? Hunderttausende Einzelschicksale und Familien? Wer interessiert sich überhaupt dafür? Corona-Hysterie sei "Dank": Bratwurststand weg und Fleischkonsum im Keller. Wann gehen diese Menschen auf die Straße? Oder sind sie schon mit dabei in Berlin, Stuttgart, überall?

Die Künstlerwelt ist da besser dran. Sie kann sich noch Gehör verschaffen. Jedenfalls melden sich Haltungskünstler inzwischen zu Wort. Es geht an die Existenz, und die bestimmt das Bewusstsein, soll mal jemand gesagt haben. Haltung macht nicht satt, und Adrenalin kann man nicht essen.

Viele beliebte Ü-60-Schauspieler finden nicht mehr statt. Corona-Hysterie sei ebenfalls "Dank". Um sie zu "schützen", wurden sie ausgemustert und auf Halde gelegt. Reich wurden sie zeitlebens mit ihrer Profession nicht, um ihre Altersarmut machen sich die Helden des Anti-Corona-Kampfes offensichtlich keine Sorgen. Vom 8-Milliarden-Budget des Bundesrundfunks bekommen die jedenfalls nichts mehr ab. Das Geld kann jetzt in zusätzliche Beschulung der Bevölkerung fließen. Stichwort: Verlängerung der Tagesthemen um tägliche fünf Minuten.

Die Idioten hatten recht

Um nicht missverstanden zu werden: Jede bedrohte oder gar vernichtete Existenz geht mir nahe. Im Sinne Voltaires unterscheide ich – anders als viele Haltungskünstler – dabei nicht nach politischer Meinung. Dennoch komme ich nicht umhin festzustellen, dass es zunehmend Mitmenschen trifft, denen je nach vermeintlicher oder tatsächlicher Gesinnung die Existenz ihrer Mitbürger völlig egal ist. Gegen den großen Schnitter Corona inklusive widersprüchlicher und unlogischer Benimmvorschriften ist kein Kraut gewachsen. Die Melange aus Exekutive und sogenannter Vierter Gewalt kann nicht mehr jedem helfen. Selbst das 100-Millionen-Paket gegen rechts hat eine Obergrenze. Es ist wohl doch nicht möglich, alle Bundesbürger zu kaufen. Das alte Rom war da besser dran. Getreide für alle war fassbarer als Geld für alle.

Der große Schnitter Corona-Hysterie macht alle platt – unabhängig vom guten oder bösen Standpunkt. Auch die Alltagskultur, wie die Pommesbude an der Ecke und Kleinkunst, gehen flöten, sogar das Reisen in die weite Welt. Die wird ja jetzt reingeholt und macht den Reisewunsch sozusagen obsolet. Es wird grün und finster. War das Mittelalter nicht so? Andersdenkende sind auch schon Häretiker – selbst das passt zum Mittelalter.

Und jetzt der Hammer. Gesundheitsminister Jens Spahn höchstselbst tat es jüngst kund zu wissen: "Mit dem Wissen von heute hätte der Lockdown nicht so drastisch ausfallen müssen. Friseure und auch Einzelhandel müssten nicht mehr schließen, außerdem würde es auch keine Besuchsverbote in Pflegeeinrichtungen mehr geben …" (Tagesspiegel am Weltfriedenstag 1. September 2020).

Was Jens Spahn und die gesamte Merkelmania samt den vielen RRGs in Deutschland erst jetzt wissen, das wussten die Häretiker um Professor Sucharit Bhakdi bereits vor dem Merkel-Spahn-Söderschen Lockdown. Statt diese Wissenschaftler mit in die Diskussion einzubinden, wurden sie jedoch zu Idioten erklärt. Entschuldigungen sind längst überfällig, Herr Spahn, Frau Merkel, Herr Söder, Herr Lauterbach! Der Windelindustrie halfen sie uneigennützig, noch heute kaufen viele Verängstigte sicherlich ihre wöchentlichen Windelrationen. Knapp wie Toilettenpapier wurden die wohl nicht. Erstaunlich. Als Besitzer mehrerer schwerwiegenden Vorerkrankungen erlaube ich mir diese Sottise.

Seit dem Seebeben vor Fukushima erleben wir immer dasselbe: Angstmache, Hysterie, vermeintliche Rettung durch Frau Merkel. Fehler werden nicht zugegeben, stattdessen erschlägt uns die nächste Rettung. Der Wirtschafts-, Automobil-, Energie- und Forschungsstandort Deutschland wird seit Jahren unter der Kostümierung "Ökologischer Umbau" zielstrebig zerstört. Auch ohne die Corona-Hysterie stürzte die Bundesrepublik nachhaltig ab. Corona gab nur einen weiteren Fangschuss. Das Wild ist bald erlegt und ich denk an die Bundesrepublik Deutschland in der Nacht… .

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Leserpost

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Peter Wachter / 08.09.2020

Die Revolution frißt ihre Kinder, s.h. YT: “Gastronom in Not wegen #Querdenker Stammtisch in seinem Lokal”!

S. E. L. Müffler / 08.09.2020

Bitte nichts gegen das Mittelalter! Gegen Aberglauben kämpfte die Inquisition. (Hexenprozesse zu verhindern war ihre Aufgabe!) Man baute mit einfachen Mitteln Kathedralen, die heute noch stehen, während man heute dank modernster Technik keine Brücke (A3) oder Flughafen (BER) zustande bringt und keine Instanz mehr in der Lage ist, dem staatlich verordneten Aberglauben ein Ende zu bereiten. Ein finstere Perspektive, wie ich finde. Ansonsten volle Zustimmung und herzlichen Dank!

Sabine Heinrich / 08.09.2020

@ Karla Kuhn: Anders als Ihnen gehen mir bedrohte und vernichtete Existenzen nahe. Einerseits. Andererseits verstehe ich beim besten Willen nicht, warum die Menschen, die unter der staatlichen Willkür z.T. extremst leiden (nicht nur Corona betreffend) nicht in Massen auf die Straße gehen. Haben sie Angst - wie schon bei der Demonstration in Berlin am 29.8. - als Spinner - schlimmstenfalls als” Nazis"von allen Medien ins Abseits gestellt zu werden - wie in Diktaturen üblich? Berechtigt ist diese Angst schon. Ich gebe unumwunden zu, dass ich meine Landsleute verachte, die ohne Grund draußen ihren Maulkorb tragen, damit auf dem Fahrrad unterwegs sind und generell in der absolut freien Natur. Neulich - Statzerhaus am Hundstein (über 2100m) im Salzburger Land an einem SEHR heißen Tag: Vater mit 2 Kindern - alle mit Maulkorb - das konnte nur ein Deutscher gewesen sein. Behaupte ich. Die Lockerheit der Österreicher habe ich sehr genossen - da wurde ich von lieben langjährigen Gastgebern umarmt - nachdem sie meine Erlaubnis dazu eingeholt hatten - nicht schriftlich ;-) - und hier sind engste Bekannte so ängstlich - bester Freund, Bruder - dass sie nur den “Coronagruß” (Ellbogen an Ellbogen) zulassen. Nach fast einem halben Jahr ohne den ALLERKLEINSTEN Körperkontakt als “Pumperlgesunde” nicht nur nicht mit Handschlag begrüßt zu werden, sondern sogar auch noch umarmt zu werden - das war wie ein Geschenk! Die freiwilligen Draußenmaskenträger werden immer mehr - stelle ich erschüttert fest. Und es sind immer mehr junge Leute dabei! Opfer ihrer linken Lehrer und gehirngewaschenen Eltern? Und der Verblödung via Smartphone, der man sich 24 Stunden täglich ausliefern kann? Und sonst? Ich habe schon über ein neues Geschäftsmodell nachgedacht: Aufarbeitung und Wiederverkauf weggeworfener bestens erhaltener Einwegmaulkörbe. Auf einer Strecke von 18 km in einer “gepflegten” Umgebung zählte ich heute 10 Virenschleudern. Maskenrecycling - das wär’s!    

Steffen Rascher / 08.09.2020

@Karl Eduard Wenn Sie eine Bockwurstbude hätten und schließen müssten wegen einer solch dummen Fehlentscheidung, dann würden Sie etwas Mitgefühl zu schätzen wissen. Die Politik geht gern über Leichen und das muss sie manchmal auch, das ist unstrittig, aber hier war es vermeidbar und wurde aus Gründen dennoch getan, die wir nur mutmaßen können.  Zumindest lässt sich so der ganze Murks der letzten Jahre schön entsorgen, z.B. der Euro, die Energiewende, die Elektromobilität und was weiß ich noch und jetzt ist eben Corona schuld. Nach einer Schrecksekunde, in der man über seine Versäumnisse der letzten Jahre nachdachte, und die nächsten Versäumnisse hätte einräumen müssen, kam die erhellende Idee. Das ist nach meiner Theorie der Grund für den hysterischen Hype und umgangssprachlich nennt man das “tiefstes Mittelalter”.  Herr Rainer Nicolaisen schlägt den Begriff “Coronadusterzeit” vor, das ginge auch. Klingt das schlüssig? Mehr als Vermutungen bleiben uns nicht, denn wir werden vergeblich auf ein Geständnis warten. Die Straße treibt jetzt den Wahnsinn vor sich her und schwups sind das alles Nazis und wer weiß, eventuell fängt jemand an zu singen, weil er sich verunglimpft fühlt. Jens Spahn hat schon immer mal das Liedchen angestimmt, doch Jens Spahn ist kein Revoluzzer und wurde nicht beleidigt. Die Berliner Polizei schon und dort hat man ein internes Papier durchgestochen und ich rechne mit noch mehr solcher Überraschungen. 

toni Keller / 08.09.2020

Es geht eigentlich schon lange so! In meiner Kindheit verbreiteten Hausärzte hauptsächlich Optimismus und versuchten gar zu ängstliche Mütter zu beruhigen “Ach das macht nichts, das ist nichts schlimmes!” Ging es dann nicht weg, so wurde genauer hingeguckt. Heute ist es genau umgedreht die Tante Onkel Doktor wiegt bedächtig ihr Haupt und verkündet “Es muss abgeklärt werden, ob das Kind nicht was ganz schlimmes hat!” Das gleich Spiel bei den Lehrern, in meiner Kindheit gab es in der Jugendliteratur immer einen, der schlecht in der Schule, aber ansonsten ein guter Kumpel war, und auch im Reallife war das so. Heute wiegt die Tante Lehrer bedächtig ihr Haupt und orakelt düster Zukunftsaussichten, nur weil Kleinthorben einfach keinen Bock auf Schule hat. Ich frage mich seit einigen Jahrzehnten immer erstaunter wie um alles in der Welt die Menschheit es auf knapp 8 Milliarden und dazu noch ins Jahr 2020 geschafft hat, ohne all die Politiker die einem alles verbieten was das Leben ausmacht!

Rupert Reiger / 08.09.2020

“Die Gutmenschenkrise“ = “die Mutter aller Krisen”: 1) Das von Geltungsbedürfnis zerfressene Mittelmaß muss in die Politik, wenn es was werden will, weil es sonst keine Alternativen hat. Und endlich Macht, das fühlt sich für das Mittelmaß so gut an. Jetzt zeigen sie es denen, die sie nicht wollten. 2) Die Mittelmäßigen arbeiten zur Machterlangung nicht mit der Wahrheit wie ehrliche mit wirtschaftlichem-geschichtlichem Wissen, sondern mit den üblichen, alten Illusionen, die sie auf Pump finanzieren. Die Herde folgt und wird, ob reich oder arm, bezahlen. Einige verlieren mehr, andere verlieren weniger; letztere freuen sich trotzdem, da andere mehr verlieren, a la so schlecht war die DDR nicht, auch wenn sie in 10 Jahren weiterer Existenz die Ernährung nicht mehr sichergestellt hätte und an ihrem Dreck verreckt wäre (Jaja, Umweltschutz ist links !?). 3) Wer keine Würstlbude führen könnte, führt eine Volkswirtschaft. Zur Verhinderung des Staatsbankrotts gibts Minuszinsen, der Vertrauensverlust bremst Innovation und Investitionen aus und die (Alters-)Rücklagen schwinden, selbst der Mittelstand wird von den Mittelmäßigen abhängig und Die Mittelmäßigen = Gewählten = Schuldigen spielen sich als Retter auf. 4) Sie werden ihre Schuld nie eingestehen, denn sie sind die Guten und somit prinzipiell immer die nicht schuldigen. Doch sie haben das Problem der finanziellen Misswirtschaft. 5) DANN KOMMT EIN CORONAVIRUS, jetzt muss (sinnlos, Vertrauen gewinnt so man nicht zurück, wie durch Draghi erwiesen) maximal Geld rausgehauen werden, möglichst viel !!!, damit sie sagen können, ein Großteil geht auf das Virus zurück und nicht auf sie. 6) Der Zusammenbruch lässt sich nicht verhindern, nur die Schuld lässt sich so wegschieben. Auf Proteste antworten die Gewählten, unterstützt durch ihre Hure ÖR, denn denen gehts dabei nicht schlecht, mit Totalitarismus. 7) CORONA IST NICHT DER ERNSTFALL, ES IST NUR EIN TESTLAUF. Die gewählten Demokraten richten uns ab für den Staatsbankrott.

Frances Johnson / 08.09.2020

@ Karl Eduard: Wie zynisch Sie über ältere Schauspieler schreiben. Maximilian Schell dreht sich im Grab um, zusammen mit Spencer Tracy und Katherine Hepburn. Das Mittelalter “gebar” nicht die Renaissance. Zwischen dem Mittelalter, das durchaus auch schöne Dinge hervorgebracht hat wie zum Beispiel das später zerstörte Kloster Cluny,, und der Renaissance stand die Inquisition und die Vertreibung von Juden und Muslimen zusammen aus Spanien bzw. als Alternative die Zwangskonversion. Die Errungenschaften des Wissens mussten mühsam erkämpft werden (Galilei). Mancher, der am Dogma zweifelte, wurde verbrannt, wie zum Beispiel Giordano Bruno, der vom heliozentrischen Weltbild des Kopernikus beeinflusst war. Die Renaissancemalerei bestand aus Auftragsarbeiten der Familie Medici und des Vatican. Trotzdem ist sie schön, keine Frage. Kein Mittelalter brachte eines Renaissance, sondern einzelne Menschen, starke Charaktere, sowie unübersehbare Beweise, dass die Erde keine Scheibe und nicht das Zentrum des Universums war, astronomische Erkenntnisse von Begnadeten mit Mathematikkenntnissen. Zwischen den Errungenschaften des Heute und einem denkbaren neuen Mittelalter steht wiederum eine moderatere Inquisition aka cancel culture und wiederum eine nicht leicht umzustoßende Gewissheit, dass die Dinge sich so verhalten wie ganz oben vorgegeben, die leider oft von maßgeblichen Medien verstärkt wird. Arbeitslose Künstler tun mir leid. Kunst ist ein Lebenselixier und wichtiger als Ihre Bemme.

Claudius Pappe / 08.09.2020

Ü 60 ” Schauspielerin”  Jutta Speidel geht nicht auf diese rechten Demos,............und Herr Weißgerber hat für die Grundgesetzänderungen zugunsten der EU gestimmt…........nebenbei ist er alleine für 2,5 Mrd. von 1,5 Billionen Euro Schulden verantwortlich, die während seiner Zeit im Bundestag gemacht wurden…....

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