Ergänzung: da es bei Atomkraftwerken nun Aufsichtsbehörden gibt, die das Einhalten technischer Wartung- und Prüfvorschriften sicherlich (und hoffentlich) streng kontrollieren, jedoch immer auf die Information durch den Kraftwerksbetreiber angewiesen sind, ist das Risiko eines Super-GAU also zunächst einmal gering. Genauer gesagt, die dem System inhärenten, unvermeidlichen Risiken werden durch Maßnahmen regelmäßig kontrolliert und im Zweifelsfall wird das Kraftwerk runtergefahren, z. B. bei Störfällen in Komponenten, Teilsystemen oder einer unklaren Sachlage. Die Maßnahmen können aber auch immer nur so gut sein, wie der technische Wissensstand es sind. Je älter Werkstoffe werden, desto mehr Fehlerquellen enthalten (Versetzungen), weil jeder mechanische Belastungszyklus bestimmte Reaktionen im Werkstoff hervorruft, ein Werkstoff ist nichts Statisches. Ist man in der 1980ern noch von einer Dauerfestigkeit metallischer Werkstoffe (mit kubisch-raumzentrierter Kristallstruktur) ausgegangen, so zeigen sich in den letzten Jahren immer mehr Indizien, dass es jenseits von 10^9 oder 10^10 Beanspruchungszyklen womöglich doch keine Dauerfestigkeit gibt. In den 1980ern, der Planungszeit damaliger Anlagen, waren die Werkstoffermüdungskurven nur bis 10^6 bis 10^7 Lastzyklen evident, Kurven unter thermischer Last sind gar erst seit 2000 evident (Versuche über 20 Jahre). Bei neuen Atomkraftwerken geht dieses Wissen sicherlich ein. Nun ist die Frage, wie geht man damit in alten Atomkraftwerken um, z. B. beim Druckwasserbehälter? Sicherlich, es gibt wahrscheinlich eine breitaufgestellte Forschung dazu, keine Frage. Aber ich möchte mit diesem kurzen Exkurs einmal aufzeigen, dass die Aussage “sicherste Atomkraftwerke der Welt” technisch ein naiver Standpunkt ist, der ohne weitere Präzisierung sinnlos ist. “Sicher” sind sie nur so lange, wie es auch eine Bereitschaft zur Ordnungsliebe und Zuverlässigkeit gibt, und da sehe ich persönlich eher nicht so fröhlich in die Zukunft.
Ich fände es nett, wenn Sie noch nachreichen würden, woher der Herr Li genau stammt, denn ehrlich gesagt, wo der Yangtse vom Himalaya stürzt und durch Yunnan fließt, das toppt dieses “schöne grüne Land”. Am besten googelt man Tigersprungschlucht. Imposant. Tiger gibt es dort auch. China ist ein bisschen zu sehr auf Peking und Politik in der Wahrnehmung reduziert. Und auch Frau Li’s Tee dürfte von dort stammen. Teeplantagen auf Terrassen sind viel attraktiver als unser schöner grüner Mais.
„Aber warum seid Ihr immer so schlecht gelaunt?“ Weil unsere Große Vorsitzende a) es mit ihrem unverwechselbaren Mienenspiel vormacht, und b) mit ihrer ebenso unnachahmlichen Politik uns auch noch einen unwiderlegbaren Grund dazu liefert. Das ist doch nicht so schwer zu verstehen, oder?
Schöner Bericht. Schlechte Laune? Nicht die angenehmsten Politiker im Vergleich zu früher, das Grüne vom Regen. An sich haben Italiener oft gute Laune.
Ich denke nicht, dass China überhaupt jemals die Welt so beherrschen wird, wie sich dies immer alle vorstellen. Fraglich ist, ob die Chinesen das überhaupt wollen. China ist eher ein ziemlich egoistischer, alter Mann. Ja, es tut alles, was nötig ist, um die eigene Bevölkerung ruhig und die Wirtschaft am Brummen hält. Egal ob nun die “Neue Seidenstrasse”, der Ausverkauf Afrikas, oder auch die faktische Einnahme des sogenannten “südchinesischen Meeres”. Numerisch viel weniger Amerikaner erwirtschaften aber in etwa das Gleiche BIP, wie doppelt und dreifach soviele Chinesen, weiter hat China keine echte “Blue Water Navy”, zum Vergleich China besitzt einen, bald zwei Flugzeugträger, die USA haben derer vierzehn, plus die britische und französische. Noch immer kommen die Megatrends in Technik und Industrie aus dem Sillicon Valley und nicht aus Peking und was DARPA, NSA und CIA können, kann China noch lange nicht. Ich glaube, die Angst vor dem “großen, bösen, chinesischen Wolf” ist eher eingebildet, bzw. in der Schwäche Europas begründet. Ein Land wie China, will an die Spitze und macht alles, um dorthin zu gelangen, ein Land wie Deutschland hingegen, will die Welt retten und sei es durch wirtschaftlichen und kulturellen Selbstmord. In China gibt es immer mehr kluge Köpfe, in Deutschland immer mehr Grüne. Dennoch werden auf lange Sicht noch die USA dominieren, wenn sie sich nicht so doof anstellen, wie Europa und insbesondere Deutschland.
Das Hohe Lied auf Kommunismus, Unterdrückung der Menschenrechte, Überwachungsstaat und Leistungsterror hier bei Achgut? Wäre Herrn Lis Häuschen nicht an der Mosel, sondern am Jangtsekiang einer Straße, Brücke oder einem Staudamm im Wege, hieße es ohne Diskussion Kofferpacken. Dass es in Deutschland inzwischen Richtung Höhlenleben geht, kann kein Argument dafür sein, einen totalitären Staat zu preisen. Es lohnt sich, mal bei Youtube zu suchen nach Videos mit Stichwörtern wie “Chinese buildings” “collapsing”, falling down”, “crap”, “Empty Cities”, “ghost towns”.
Entwicklungshilfe für China im eigenen Land? Dank Merkel und Untertanen der status quo. Guten Appetit!
Ich wollte nochmal was zum Narrativ der im Artikel angesprochenen “sichersten Atomkraftwerke der Welt” sagen. Vorweggeschickt, aus Gründen der Transparenz und Einordnung der folgenden Argumente: ich bin einerseits kein ausgewiesener Experte für Atomkrafttechnologie, aber Maschinenbau-Ingenieur und Fachmann für Ermüdungsfestigkeit und entwickle WKA für die sogenannte “dritte Welt”. Zur Atomkraft habe ich zu sagen: ich finde die damit verbundenen Risiken unerträglich, bin deswegen dagegen und habe mir die Suche nach alternativen, nachhaltigen Lösungen quasi zur Lebensaufgabe gemacht. Zum Technischen: 1.) Sicherlich sind die westlichen Reaktortypen zunächst einmal “sicher”, jedenfalls sicherer als der russische Reaktortyp von Tschernobyl. 2.) Ein technisch sicheres System gibt es nicht, da alle Werkstoffe Mikrorisse enthalten und die Beherrschung der Werkstoffermüdung (durch Lastzyklen, Temperaturzyklen, Spannungsrisskorrosion und anderen Mechanismen) damit eine Schlüsselrolle für jedes Sicherheitskonzept eines Systems darstellt. Die Ingenieure haben dieses Phänomen historisch erst um 1860 erkannt (Eisenbahnunglücke), zuverlässige Berechnungsmethoden liegen seit Mitte der 1990er vor. Wie bei Flugzeugen und Hochgeschwindigkeitszügen ist der Weiterbetrieb an regelmäßige Prüfungen gebunden. 3.) Ein System ist damit immer nur so gut, wie es die Qualität der Prozesse (Wartungs- und Kontrollvorschriften, technisches Verständnis) sowie deren konsequente Einhaltung sind. Beispielsweise ist die aktuelle Zulassung für den Weiterbetrieb französischer Atomkraftwerke jenseits der 30 Jahre an Vorschriften gebunden, bestimmte regelmäßige Werkstoffprüfungen auf Haarrisse sowie eine reduzierte thermomechanische Last (Kühlwassertemperatur) einzuhalten. Mein Fazit: man kann nur hoffen, dass stets gewissenhaft gearbeitet wird! Beispiele für ein Unglücke, weil Prozesse nicht verstanden wurden: Tschernobyl, Estonia-Fähre, Enschede, Fukushima, Autobahnbrücke in Italien, Boeing MAX.
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