Henryk M. Broder / 03.05.2017 / 09:05 / 8 / Seite ausdrucken

Bedrohte Flüchtlinge machen Deutschland sicherer

Aus dem Positionspapier einer Berliner Volkspartei vom Juli 2016: Wir wenden uns gegen das Schüren von unzutreffenden Ängsten vor der Kriminalität von Flüchtlingen. ​Die aktuelle Polizeistatistik des Bundeskriminalamtes zeigt eindrucksvoll, wie bedrohte Flüchtlinge etwa aus Syrien, dem Irak und Afghanistan deutlich weniger (!) Straftaten als Einheimische begehen, während Wirtschaftsflüchtlinge etwa aus dem Balkan oder den Maghreb-Staaten erhöhte (Eigentums-)Deliktszahlen zeigen. Interessant an dieser Analyse ist auch, dass Religionszugehörigkeit dabei gerade keine Rolle spielt. ​

frau gina schmelter, pressesprecherin des CDU-landesverbandes berlin

sehr geehrte frau schmelter, im "Positionspapier der Berliner CDU" vom juli letzten jahres  "Aus Liebe zu Berlin und Deutschland: Zusammenhalt statt Spaltung" steht unter Punkt 7  "Wir vertreten die Interessen Deutschlands in der Flüchtlingspolitik" u.a. auch dieser Satz:

"Die aktuelle Polizeistatistik des Bundeskriminalamtes zeigt eindrucksvoll, wie bedrohte Flüchtlinge etwa aus Syrien, dem Irak und Afghanistan deutlich weniger (!) Straftaten als Einheimische begehen, während Wirtschaftsflüchtlinge etwa aus dem Balkan oder den Maghreb-Staaten erhöhte (Eigentums-)Deliktszahlen zeigen. Interessant an dieser Analyse ist auch, dass Religionszugehörigkeit dabei gerade keine Rolle spielt.

wären sie bitte so nett, mich wissen zu lassen, ob sie angesichts der vom BKA vor ein paar tagen vorgelegten zahlen daran denken, diesen absatz zu aktualisieren? und wenn sie mir sagen könnten, was die formulierung "bedrohte Flüchtlinge" bedeutet, wäre ich ihnen ebenfalls sehr dankbar. handelt es sich um einen pleonasmus?

mit dank für ihre mühe, h.m.broder 

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Leserpost

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Arne Busch / 03.05.2017

Anfragen dieser Art hätte man zu DDR Zeiten (damit meine ich noch die “alte’ DDR V.1.0) zum Thema Menschenrechte oder Demokratie auch an Erich Mielke oder Erich Honecker stellen können. Oder man diskutiert mit seiner Hauskatze über den Verfall der Infrastruktur in Merkeldeutschland.

Karla Kuhn / 03.05.2017

Prima Herr Broder, haben Sie eine Antwort erhalten ?  Was sagt die Dame dazu, daß vor allem Syrer ( sollen das die bedrohten Flüchtlinge sein ?)  an “Seminaren” teilgenommen haben, wie man sich als Christ ausgeben kann ? Ein Netzwerk wurde doch letzte Woche von der Polizei zerschlagen Was haben eigentlich die Flüchtlinge zu fürchten, die sich als Christ ausgegeben haben ? Oder werden die gar nicht überprüft ??

helmut rott / 03.05.2017

Vielleicht sogar eine Tautologie?

Christoph Kaiser / 03.05.2017

Darf ich raten? Keine Antwort?

Torsten Meinecke / 03.05.2017

Sehr geehrter Herr Broder, ich denke nicht, dass es sich um einen Pleonasmus handelt, sondern um a) entweder die versehentliche implizite Aussage, dass wir in nicht unerheblichem Umfang eben auch nicht bedrohte Flüchtlinge aufnehmen oder aber b) mit “bedrohten Flüchtlingen” ist eine uns noch nicht recht genau definierte Teilmenge der “neu hier lebenden” gemeint, deren Kriminalitätsquote tatsächlich positivere Zahlen ausweist, als die Gesamtheit der Flüchtlinge. Man weiß es mal wieder nicht so genau, die vermeintlichen sprachlichen Ungenauigkeiten sind oft genau die beabsichtigten Formulierungen, um Fakten zu verdrehen.

Wolfgang Kaufmann / 03.05.2017

Herr Broder, Sie kennen doch sicherlich den alten Polizeiwitz: „Einer kann schreiben, einer kann lesen.“ Möglicherweise haben Sie die Partei-Sprecherin hier massiv überfordert und hätten ihr Mail besser an einen Partei-Denker geschickt.  — Offenbar hat das traditionelle Kopfdenken eines Kant oder Hegel weitgehend Platz gemacht für kuschelige Stuhlkreise und sozialverträgliches Bauchfühlen. Wer in höchsten Oktaven kreischt: „Krieg! Bomben! Flüchtlinge!“, wird Wählerinnen gewinnen; mit dem Narrativ der maximalinvasiven Migration hingegen nur verlieren.

Heinz Bannasch / 03.05.2017

Danke. Ich bin mir sicher Sie sprechen da nicht nur mir aus dem Herzen.

Wilfried Cremer / 03.05.2017

Das ist ein vorgetäuschter Pleonasmus. Die Dame ist nicht doof.

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