Henryk M. Broder / 31.01.2021 / 15:30 / 43 / Seite ausdrucken

Bedeutende Denkerinnen und Denker des 21. Jahrhunderts: N.Ch.

Es ist vollkommen unerklärlich, wie Noam Chomsky in den Ruf kommen konnte, ein bedeutender Linguist und "einer der wichtigsten linken Intellektuellen unserer Zeit" zu sein. Es ist, als würde man Barbara Schöneberger in den Rang von Marylin Monroe erheben oder Martin Schulz in einem Atemzug mit Ferdinand Lassalle nennen. Sei's drum. Chomsky gehört in die Kategorie von Querdenkern, über die Dieter Bohlen gesagt hat, das Problem im Umgang mit ihnen liege darin, dass man es nicht schafft, "einem Bekloppten klarzumachen, dass er bekloppt" ist. Charaktere wie Dr. Strangelove, Dr. Frankenstein und Menschen, die heute noch überzeugt sind, dass die Erde eine flache Scheibe ist, die in einer mit Olivenöl gefüllten Wanne schwimmt.

Dennoch oder gerade deswegen hat Chomsky eine große Fangemeinde, was aber nicht allzuviel bedeutet. Houston Stewart Chamberlain (Grundlagen des neunzehnten Jahrhunderts), Hans Grimm (Volk ohne Raum) und Leni Riefenstahl (Triumph des Willens) waren auch sehr beliebt.

Chomsky, inzwischen 92, hat vor ein paar Tagen der Wiener Zeitung ein Interview gegeben, in dem er sich darüber erleichtert zeigte, dass Trump abgewählt wurde. Denn: "Die Trump-Administration war die gefährlichste Regierung der Weltgeschichte" und Trump selbst schlimmer als Hitler.

Hitler war furchtbar, keine Frage. Er verkörperte vielleicht den tiefsten Punkt, an den die Menschheit jemals gesunken ist. Aber hat Hitler daran gearbeitet, die Möglichkeiten für menschliches Leben auf der Erde zu zerstören? Trump hat es getan. Es gibt keine andere politische Figur in der Geschichte, die ihre Hauptanstrengungen dem Versuch gewidmet hat, die Aussichten für menschliches Leben auf der Erde zu zerstören. Nicht Dschingis Khan, nicht Attila der Hunne, niemand, der mir einfällt. Trump war einzigartig. Er hat sehr hart daran gearbeitet, die Nutzung fossiler Brennstoffe zu maximieren und die Regulierungen zu beseitigen, die ihre Auswirkungen etwas abgemildert haben. Es war ein Wettlauf in die Katastrophe. Und die Trump-Regierung wusste genau, was sie tat. Das ist doch Irrsinn!

Irrsinn ist, dass ein progressiver jüdischer Intellektueller so redet, wie David Irving reden würde, wenn er kein Hitler-Apologet wäre. Und das ist der einzige Punkt, in dem sich Chomsky von Irving unterscheidet.

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Karl Mistelberger / 31.01.2021

Trumpose ist ansteckend wie Covid-19. Auch Chomsky ist davor nicht gefeit.

Steffen Huebner / 31.01.2021

Zweiundneunzig? - Da setzt schon mal die Erinnerung aus. Das menschliche Gehirn hat die Eigenschaft, aus lauter Selbstschutz die schlimmsten Ereignisse über die Lebensdauer verblassen zu lassen und den Speicherinhalt teilweise zu überschreiben. Seien wir also nachsichtig.

Jutta Faerber / 31.01.2021

Der wunderbare, leider viel zu früh verstorbene Christopher Hitchens, hätte Noam Chomsky in die Schranken gewiesen bei diesem Vergleich, obwohl er Trump sicher auch gehasst hätte. Vielleicht wäre Hitchens aber der einzige Journalist der Linken gewesen, der Trump objektiv beurteilt hätte… Die extreme Linke ist generell von Hass geprägt; während der Obama-Regierung hat Chomsky sich zusammengerissen, daher dreht er seitdem völlig durch. Chomsky lebt in USA um seinen Selbsthass auf das Land zu projizieren. Warum ist er nicht umgezogen, um sein Leben zu genießen?

Michael Hinz / 31.01.2021

Chomsky ist einer der am meisten überschätzten Linguisten. In den 70/80ziger Jahren wurden wir mit seiner “Generativtiven Transformationsgrammatik” gequält. Seit über 30 Jahren spricht kein Mensch mehr davon.

Karl-Heinz Vonderstein / 31.01.2021

Was die Frage aufwirft, wohin der Klimawandel führen würde, wenn nichts dagegen (erfolgreich) unternommen wird und man so weiter macht als sei nichts gewesen?Nach meinem Gefühl, besser weiß ich es auch nicht, wirds dann weltweit im Durchschnitt etwas wärmer werden und der Meeresspiegel wird etwas ansteigen und sonst würde es nicht viel anders sein wie jetzt.Mein Gefühl sagt mir, dies wäre bereits das Worst-Case-Scenario. Noam Chomsky macht bei seiner Aussage über Trump einen Denkfehler.Selbst wenn es die Absicht von Trump und seiner Regierung gewesen wäre, die Möglichkeiten für menschliches Leben auf der Erde zu zerstören in der Zukunft, hätte man es ja nur durchziehen können, wenn alle Staaten mitgemacht hätten.Trump wusste, dass er spätestens nach seiner zweiten Amtszeit nicht mehr Präsident sein kann und die Möglichkeit besteht, dass dann wieder einer der Demokraten Präsident wird.

maciste rufus / 31.01.2021

maciste grüßt euch. hmm… der unvermeidliche “hitler”-vergleich… nun hat der ultrabrutale ja auf die welthistorische glocke gedroschen, daß es heute noch bimmelt - das wird man einmal von chomsky nicht sagen können… battle on.

Roland Müller / 31.01.2021

Er ist ein gutes Beispiel dafür, was Kalk und Demenz aus einem “linken Intellektuellen” machen können.

Alexander Meyer / 31.01.2021

Chomsky hier u Fr.Knobloch kürzlich im Bundestag : Denen kann man nur die Hand halten u beruhigen,denn auch ein solcher Ausritt geht vorüber.

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