Auch mir ist die dürftige Reaktion Sloterdijks sauer aufgestoßen, so imposant seine Beobachtungsgabe und Formulierungskunst immer für mich war. Ebenso dürftig, ja befremdend kurzsichtig seine Einlassungen in Sachen “Pandemie”. Auf wen hätte so einer in dem Alter und der Position noch Rücksicht zu nehmen, - hat er sein Geld nicht zusammen gehalten oder was?
Herr Broder, es sollte Ihnen bewusst sein, dass auf den ersten Angriff suf amerikanischem Boden (auf fremden Boden ist das für den Ami kein Problem) eine Mordserie folgte, die in der neuen Geschichte ihresgleichen sucht.
Als hätte sich das intellektuelle Niveau der Documenta seit 1955 nur um einen Finger breit verschoben. Wenn sich bisher niemand über diesen Rotz beklagt hat, braucht man jetzt von diesem Antisemitismus nicht mehr überrascht zu sein.
Es ist leider nicht erheiternd, wenn die gleichen selbsternannten Intellektuellen sofort die Auferstehung der NSDAP wittern, wenn ein paar Jugendliche mit Bierpullen in den Händen “Heil Hitler” gröhlen, aber ein Attentat mit 3.000 Toten und der Vernichtung eines Billionenvermögens als “Kleinzwischenfall” abtun. Und es sollte auch solchen Geistesgrößen wie P. S, bekannt sein, dass damals besonders in Berlin in- und ausländische Journalisten mit ein paar Scheinen bei diesen Jugendlichen “nachgeholfen” haben, damit man im Ausland vor der drohenden “braunen” Gefahr in Deutschland warnen konnte.
Das Unglaubliche der konzertierten Aktion des islam-terroristischen Zusammenwirkens mit dem Ziel, die us-amerikanischen Symbile zu zerstören -WCT - aufstrebende Wirtschaft, Pentagon - Militär, Weißes Haus - Zentrum der Politikentscheidungen- war das eine, der Tabubruch, besetzte Passagierflugzeuge als Bomben einzusetzen, das andere. Und letzteres hat sodann die Welt grundlegend verändert, denn damit endete das Freie Reisen in der Welt, die Möglichkeit des unbeschwerten Erkundens anderer Länder und Kulturen. Aber so wie “der Mensch” heute hinnimmt, sich maskiert in der Öffentlichkeit zu bewegen, immer noch an manchen Orten zwangsweise, oder seine Daten im Restaurant zu hinterlegen, im Tausch gegen ein Schnitzel, finden viele offenbar nichts dabei, ständig durch Sicherheitskontrollen gelotst zu werden, am “Radar-Check” die Schuhe auszuziehen oder seine Medikamente oder andere benötigt flüssige Substanzen in klarsichtigen 100-ml-Beutelchen zu präsentieren und alles darüber hinaus im Müllcontainer zu entsorgen, um hinter der Kontrolle dann sein Gerränk, das er vorher wegwerfen mußte, neu zu kaufen. Sicher alles nur Pillepalle, aber aus meiner Sicht ein gravierender Wandel in der Reisekultur. Die bis dahin genossene Freiheit war am Ende.
Tja, dieser ” Zwischenfall” in ” amerikanischen Hochhäusern” ( ! ), und da wären noch die kaum wahrnehmbaren ” Kleinzwischen - fälle “, wie etwa der Zwischenfall in einer Pariser Satirezeitschrift und der Zwischenfall in diesem Club, wie hieß der noch ?—- irgendwas mit Batalan oder so, ich weiss auch nicht , daß sind alles solche Kleinzwischenfälle ,die nimmt man kaum war. Wie heißt dieser etwas schwachsinnige und leicht menschenverachtende Philosoph nochmal ? Der ist doch hoffentlich auch so ein Zwischenfall .......................................( Wieviele Bücher verkauft der eigentlich ; und , sind die hilfreich ??? )
Großdenker Sloterdijk wollte doch nur mal wieder was intellektuell Geadeltes, eines seiner weltenläufig zeitgeistigen Impromtus aus dem Stegreif unter die Leute bringen , wie er es schon beim Bhagwan einst bewundert hat. Und ab und an schlumpft sich dann halt auch mal ein minder beguruter Schlotterdeich-Juckfood-Senf in die Lieferando-Fahrradrickschas-Plastiktaschen seines Vertrauens hinein und gelangt so in den (all-)gemeineren Verzehr mitunter. Und was das bestallte Frankfurter Verkündigungs-Mündelchen angeht, ist das praktisch genauso: ditto, gehippt wie geduppt! Nur dass der eben auch vom intellektuellen Ausgangsmaterial her sein eigener Rickscha-Kuli ist, der ganz ohne eine solches hochgehängtes Backzwang-Großadeptentum- also rein aus sich heraus schon - ein hemmungslos quasselsüchtiger Bauchladenbetreiber des seichtesten Schuhplattelns auf der öffentlich-rechtlichen Zahnfleischkante ist. Mein Rat: Vielleicht sollten es beide mal besser mit Scherenschleiferdiensten am geneigt Publikum versuchen anstatt. Da hält man nämlich’s Maul.
Die Posener Rede ist also gar nicht so etwas Besonderes. In hrer Radikalität wird sie demnach von der Realität immer wieder eingeholt, vielleicht sogar übertroffen. Tja, was haben wir denn in den letzten 77 Jahren gelernt? Nicht viel, möchte man denken.
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